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Reiseland Algerien

Algerien erstreckt sich vom Mittelmeer bis tief hinein in die zentrale Sahara. Viele Reiche haben im Norden ihre Spuren hinterlassen, wie die Römer in Tipaza westlich von Algier. Mit 2, 4 Millionen km² ist Algerien das flächengrößte Land in Afrika, weltweit auf Platz 10. Die meisten der rund 45 Mill. Einwohner sind berberischen Ursprungs. Die Menschen durchlitten finstere Zeiten, vor allem im Krieg gegen Frankreich 1954-2, im nachfolgenden Sozialismus und vor allem im Bürgerkrieg nach dem Wahlsieg von Islamisten, 1990 bis 2003. Die saharischen Landschaften sind ebenso wie die Oasen vom Feinsten, die Menschen zurückhaltend und freundlich.

Frans Lemmens

Klima, Gesundheit, Sicherheit

Wir reisen bei der Tour 120 im nördlichen Bereich der Sahara. Hier sind die Temperaturunterschiede noch nicht so ausgeprägt wie in der zentralen Wüste (Touren 121/122). Allerdings kann es nachts vor allem zwischen Dezember und Februar kalt werden (nachts um Null, tagsüber etwa 20 Grad). Im November und März/April betragen die Tages-/Nachttemperaturen etwa 30 Grad Maximum und 10 Grad Minimum.

Gesundheit: Tetanus-Impfung empfohlen.

Algerien hat viel Erdöl, Behörden und Militär lange Erfahrungen mit Bürgerkrieg und Terroristen aus den 90er Jahren. Sie wissen, wo es sicher ist, und wo nicht und haben kein Interesse an der Entführung westlicher Staatsbürger. So ist etwa das Tassili-Plateau noch gesperrt: zu viel Verstecke, zu nah an Libyen. Das angrenzende Tadrart-Gebiet aber ist offen und wieder Ziel von kleinen Reisegruppen.

Sicherheitshinweise, Einreise

Algerien Touren

Verlängerungen

Sie haben vor allem bei unserer beliebtesten Algerienreise, der Tour 120 (mit Hotels) diverse und auch individuelle Möglichkeiten zur Verlängerung bzw. als Vorprogramm. Sie sind auf Flügen mit Air Algérie ab Frankfurt abgestimmt und können (außer dem Hoggar-Bergland) auch als Vorprogramm eingebaut werden. Die Tour 120 beginnt am Freitag und endet am Sonntag. Weiterer Flugtag ist der Mittwoch (jeweils Hinflug 14:30 – 17:20, Rückflug 10:15 – 13:15 Uhr).

Sie können bei individueller Reise die Verlängerungen natürlich auch noch abwandeln oder ausbauen: Algerien bietet eine große Fülle von Attraktionen. Eine weitere Alternative bietet sich mit dem Besuch der römischen Ruinen von Tipasa 80 km westlich von Algier als Tagesausflug:

Römische Ruinen von Tipasa und Cherchell

(240 km ab Algier als Tagesausflug)

Sie fahren westlich von Algier an die „Türkisküste“ , Côte Turquoise, vorbei den Badeorten Moretti, Sidi Fredj und Zeralda. Dahinter liegt landeinwärts das Kbor Roumia, das „Grab der Christin“ – offenbar das unbenutzte Grabmal eines numidischen Königs. Fahrt 60 km westlich von Algier nach Tipasa, gelegen an einer schönen, weiten Bucht. Sie wurde auch von Albert Camus (der aus Oran stammte) in seinem Buch „Hochzeit des Lichts“ beschrieben. Die Ruinen der römischen Stadt Tipasa gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt wurde auf drei Hügeln, die das Meer überragen, erbaut – ein wunderschöner Platz. Tipasa wurde schon von den Phöniziern gegründet und im römischen Reich zur Militärkolonie.
Es gibt noch Ruinen von drei Kirchen. Weiterhin sind zwei Friedhöfe, die Bäder, das Theater, ein Amphitheater, das riesige königliche Mausoleum und das Nymphaeum erhalten. Der Verlauf der Stadtmauern ist deutlich zu sehen und am Fuße des östlichen Hügels befinden sich Reste des antiken Hafens. Die Basiliken sind von Friedhöfen umgeben, mit steinernen, mit Mosaiken geschmückte Särge.
Die Große Basilika diente für Jahrhunderte als Steinbruch, der siebenachsige Bauplan ist aber dennoch zu erkennen. Unter der Gründung der Kirche befinden sich aus dem Fels gehauene Gräber.
Ein interessante Erweiterung (gleicher Preis) bietet sich mit dem schönen Küstenort Cherchell 20 km westlich und einem kleinen Museum mit gut erhaltenen Mosaiken. Es gibt auch ein kleines römisches Theater und Ruinenreste. Der numidische König Juba II residierte hier ab 25 v.Chr. für 50 Jahre und nannte den Ort Iol zu Ehren Cäsars Caesaria. Fahrt am Nachmittag über den Badeort Zéralda zurück nach Algier.

Preis p.P. bei 2 – 5 Teiln.: 80 €, ein TN: 150 € (inkl. Eintritten, rudimentär engl.sprachiger, kundiger Fahrer, ohne Mahlzeiten).

Varianten, Kombis:

  • Als Tagesausflug vor oder nach der Reise
  • Zwei- oder Mehrtagestour mit einer/2 Übernachtungen – empfohlen:
    4* AZ Hotel Zeralda, einen km vom Meer, DZ m. Frühstück 80 – 120 €, Taxi zum Flughafen 30 €, für 3-4 Stunden/halbtags 60 €.

Constantine und römische Ruinenstädte

Von der sehr sehenswerten Stadt Constantine im Osten aus (kurzer Flug) besuchen Sie hochkarätige römische Ruinenstädte und landschaftliche Attraktionen: drei Tage (oder zwei, dann z.B. mit Tipasa westlich von Algier als Tagesausflug). Das alte Constantine – gegründet vor über 2.500 Jahren von den Phöniziern, von den Römern ausgebaut – ist dort mit nun 7 Brücken (davon auch Hängebrücken nur für Fußgänger) mit dem „Festland“ verbunden. Dadurch bieten sich wahrhaft atemberaubende Ausblicke.
Am nächsten Tag fahren nach wir Djemila – eine der am besten erhaltenen römischen Städte, die sich mit dem ausgegrabenen Pompeji Italiens messen kann. Am 3. Tag besuchen Sie die Küstenstadt Annaba mit Hippo, wo im 5. Jh der heilige Augustinus Bischof war, und heiße Quellen mit Sinter-Kalkformationen ODER die sehr gut erhaltene römische Ruinenstadt Timgad südlich von Constantine. Eine weitere Alternative bietet sich mit dem Besuch der römischen Ruinen von Tipasa (s.o., dann nur 2 Tage Verlängerung in/um Constantine).

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Bejaia am Meer und Berge: drei Tage in die Kabylei

Die Kabylei ist altes Land der Berber östlich von Algier. Sie grenzt an das Mittelmeer mit herrlichen Buchten, kulmuliert in den Djurdjura-Bergen bis auf über 2.300 m. Bis heute beanspruchend die Kabylen ihre Unabhängigkeit. Sie sind überwiegend tolerante, offene Muslime – viele trinken auch Bier oder Wein – eine weitere Provokation für die meisten algerischen Araber.
Wir starten mit einem kurzen Flug zur modernen Hafenstadt Bejaia mit imposanten Felsen am Meer. Dann geht es in die Berge mit zwei Übernachtungen in gemütlichen kleinen Hotels; je nach Saison steht hier auch Wildschwein auf der Speisekarte. Von dort erkunden wir die Bergwelt und alte Berberorte mit verwinkelten Gassen – wie Beni Yenni, dem Zentrum der kabylischen Schmuckherstellung mit Korallen und emailliertem Silber. Im Badeort Tigzirt am Mittelmeer (Ruinen einer christlichen Basilika) genießen wir am dritten Tag noch frischen Fisch und fahren dann am Nachmittag nach Algier zurück. Der Fahrer Mohamed Guermah ist selbst Kabyle und kennt sich entsprechend gut aus – Fahrten bis 3 TN mit seinem PKW, ab 4 TN ein größeres Fahrzeug.

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Auf dem Dach der Sahara: Hoggar-Bergland

Heinrich Klingenberg

Das Hoggar oder Ahaggar ragt bis fast 3.000 m in den Himmel – im Zentrum gebildet aus den Basaltfüllungen erloschener Vulkane. Im südlichen Zentrum dieser Mondlandschaft liegt Tamanrasset, fast 2000 km südlich von Algier. „Tam“ hatte vor 30 Jahren noch etwa 20.000, heute fast 100.000 Einwohner, aber im alten Zentrum noch immer den ursprünglichen Charme.
Wir fahren knapp 90 km auf einer guten Felspiste zum Bergsattel des Assekrem; unten steht ein einfaches Rasthaus.Der Mystiker Charles de Foucauld errichtete auf dem Gipfel-Plateau (2.660 m) eine Einsiedelei aus Vulkansteinen, übersetzte die Tuareg-Sprache. In einem Brief schrieb er: „Die Aussicht übertrifft in ihrer Schönheit alle Worte und Vorstellungen. Nichts vermag den Zauber dieses Waldes von Felsspitzen und -nadeln, den man zu seinen Füßen hat, zu beschreiben.“ Hier leben drei Mönche („Bruder“) des Ordens.
Diese Verlängerung von drei Tagen beginnt bei der Tour 120 am Samstag Abend mit dem Flug nach Tamanrasset (22:00 – 00:25 Uhr); Rückflug am späten Dienstag Abend und Übernachtung beim Flughafen.

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