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In der Trockenzeit – also während unserer Expedition – befinden sich fast alle Gorillas im zentralen Nordteil; bei beginnender Regenzeit wandern sie nach Osten ab in den sogenannten Terra firma-Wald: er ist höher gelegen und nicht in der Regenzeit überflutet. Die leichteren Schimpansen können dagegen auch im überfluteten Sumpfwald leben und ziehen erst nach Osten, wenn der Wasserspiegel stark steigt. Da Terra firma an den östlichen Fluss grenzt und hier die meisten Dörfer liegen, sind die Gorillas in der Regenzeit dort am meisten gefährdet (Wilderei).
Wasserbüffel leben überwiegend im Südteil, im Norden neben Gorillas, Schimpansen 9 Affenarten (mit wahrscheinlich der höchsten Dichte Zentralafrikas), Waldelefanten, Flusspferde, Duiker-Antilopen und Sitatungas (Sumpfantilopen), Waldschweine und schwarte Leoparden (Panther pardus). Weitere Tiere: Pythons, drei Krokodilarten im See, darunter das sehr gefährdete Dwarf-Krokodil (Osteolameus testrapis osborni) rund 300 Vogelarten, darunter Wildenten, Störche und Marabuts.
Jordanier essen zum
Die der Jordanier ist das Mittagessen (für uns Touristen ist es eher das Abendessen). Den Auftakt bildet „Mezze“, Schälchen oder Teller, zum Beispiel mit gefüllte Weinblättern, Hummus, Oliven oder Käse. Hauptgerichte bestehen meist aus Lamm oder Huhn, was vorwiegend gegrillt, zusammen mit Reis, Gemüse oder Fladenbrot serviert wird. „Mansaf“, das Nationalgericht, wird auf großen Platten angerichtet, von denen mehrere Personen essen. Es besteht aus Reis mit Mandeln und Pistazien, gebratenem Lammfleisch und einer Joghurtsoße.
sind in der Regel sehr süß und mit Zuckersirup und Honig zubereitet. Eine leichte Alternative bieten häufig angebotene Obstschalen. Der jordanische Kaffee ähnelt unserem Mokka und ist sehr stark. Wer nicht nachgeschenkt haben möchte, sollte seine Tasse leicht drehen. Der sehr süße Tee wird oft mit erfrischenden Minzblättern verfeinert.
Weinbau hat im Nahen Osten Tradition seit Jahrtausenden. Weine u.a. aus Byblos, Tyrus, Jerusalem und Hebron waren in der Antike berühmt und heiß begehrt unter jenen, die sich diese wertvollen Weine leisten konnten. Bei Petra begonnen die Nabatäer schon ca. 150 v.Chr. mit dem Weinbau, der von den Römern kultiviert wurde. Der jordanische Wein wird im Norden von zwei Weingütern mit ca. einer Million Litern hergestellt und ist oft prämiert worden. Auch das spricht für die beispielhafte religiöse Toleranz, die von König Hussein seit seiner Amtsübernahme 1952 vorgelebt wurde (er war mit einer Engländerin und später einer Amerikanerin verheiratet).
Spitzenweine der Zumot Vinery können z.B. über Heilig Land-Weine hier bestellt werden.
Unter König Hussein, an der Macht von 1952 bis 1999, ist aus Jordanien ein moderner und wichtiger Staat geworden. Er wurde gerade mit 17 Jahren König (sein Großvater, König Abdallah, wurde vor der Al Aqsa-Moschee in Kairo erschossen, dessen Sohn war unheilbar krank. Zu seinem Amtsantritt hatte ganz Jordanien gerade etwa 600.000 Einwohner – bei seinem Tod zehnmal so viel. Der massive Bevölkerungszuwachs vor allem durch Palästinenser (bis heute 2,3 Millionen, in den 90er Jahren nochmal eine halbe Million Iraker) war nur ein Problem von vielen, das der charismatische „kleine König“, begeisterter Pilot, meistern musste. In den 1950er und 1960er Jahren kam es zum Konflikt um das Jordanwasser. Im Sechstagekrieg zwischen Israel und den arabischen Staaten 1967 verlor Jordanien seine gesamten Gebiete westlich des Jordans an Israel. Weitere 400.000 Menschen, vor allem aus dem Westjordanland, kamen zusätzlich ins Land (1949 bereits die gleiche Zahl). Die Palästinensische Befreiungsorganisation, bildete in den Flüchtlingslagern eine Art „Staat im Staate“ und bedrohte die Monarchie. Das führte 1970/71 zum offenen Bürgerkrieg, in dem König Hussein die militärischen Einheiten der von Syrien unterstützten PLO gewaltsam zerschlug. Die eindeutige Parteinahme Jordaniens für den Irak im Vorfeld des Zweiten Golfkriegs 1991 führte zu Spannungen mit Syrien, den USA und den arabischen Golfstaaten. Dennoch gelang König Hussein 1994 der Abschluss des Friedensvertrages mit Israel, wobei Jordanien nochmals auf alle Gebiete westlich des Jordan verzichtete. Heute ist Jordanien der engste Verbündete Israels in der arabischen Welt. 1999 trat sein Sohn als Abdullah II. die Nachfolge an. Er schloss 2001 ein Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten, 2002 ein Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union und verfolgt ebenfalls eine klar prowestliche Außenpolitik. Seit Abdullahs Amtsantritt vor nun über 20 Jahren VERDOPPELTE sich die Einwohnerzahl auf nun über 10 Millionen.
Waren die Palästinenser die Herausforderung seines Vaters, so sind es für Abdullah seit 2011 Kriegsflüchtlinge aus Syrien. Über 1,3 Millionen Syrer leben bis heute im Norden Jordaniens, davon rund 100.000 in Zaatari ganz im Norden, das zu einer Stadt geworden ist. Würden alle arbeiten, wäre die Krise leichter zu meistern, aber die Jobs sind begrenzt. Nur 4% der bisher ca. 200.000 Arbeitsbewilligungen gingen an Frauen, obwohl rund die Hälfte der registrierten Flüchtlinge weiblich ist.
Jordanien ist abhängig von Wasser- und Energieimport. Durch die Flüchtlingskrise hat sich die Ressourcenknappheit noch verschärft. Die Hauptexportmärkte für jordanische Produkte wie Textilien, Dünger und Phosphate sind die USA, Saudi-Arabien und Indien. Da die Importe die Ausfuhren aber bei weitem übertreffen, gibt es Leistungsbilanzdefizite. Ohne die Zahlungen von Jordaniern, die im Ausland leben, (rund 3,5 Mrd. Dollar pro Jahr, ca. 8 % des Gesamthaushalts) stünde das Land noch schlechter da.
Die Flüchtlinge haben in einigen Sektoren – etwa in der Baubranche – für einen Aufschwung gesorgt. Viele Syrer und syrische Firmen haben ihr Geld zudem in Jordanien in Sicherheit gebracht. Auch wurden europäische Firmen explizit wegen der Flüchtlingskrise hier aktiv, wie Ikea: 2016, auf dem Höhepunkt der syrischen Flüchtlingswelle, entschied sich die Firma für ihr Engagement in Jordanien.
Der Anteil der Militärausgaben am BIP beträgt etwa 5-6 Prozent. Damit gehört Jordanien zu den am stärksten militarisierten Ländern und Volkswirtschaften der Welt. Das Königreich hängt finanziell am Tropf der USA, der Golfstaaten und des Internationalen Währungsfonds (IMF). 2018 ließen die Golfstaaten ein Hilfsprogramm auslaufen, was die ökonomische Lage in Jordanien nochmals verschlechterte. Um das Haushaltdefizit zu verringern, erhöhte Jordanien die Steuern auf Lebensmitteln.
Die 2005 gegründete Organisation Jordan River Foundation unter der Schirmherrschaft von Königin Rania (einer Britin) zum Beispiel gibt Mut, ist aber der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Wichtig ist das aktuelle Reformprogramm 2018 – 2022, das auch massiv auf den Ausbau von erneuerbaren Energien und weniger Subventionen setzt.
Die Corona-Pandemie seit März 2020 hat viele Fortschritte wieder zunichte gemacht, zumal Jordanien einen rigorosen Lockdown betrieben hat. Für junge Paare sind diese Maßnahmen aber von Vorteil. Sie konnten sich jetzt nämlich eine Hochzeit leisten – ohne dabei die gesamte Verwandtschaft und alle ihre Bekannten und Nachbarn zu vergraulen – vor Corona hätten sie alle einladen müssen.
Nun hoffen viele – und auch OASE REISEN – auf die Wiederbelebung des Tourismus, der vor 2015 fast 20% des BSP ausmachte. Die Bedingungen sind ideal.
Ahlan wa Sahlan – Willkommen in Jordanien!
Trotz aller Probleme, vor allem periodischer Dürrezeiten, ist der Karawanenhandel noch lebendig: jedes Jahr zwischen Oktober und Januar ziehen Karawanen durch die Ténéré-Wüste zur Salzoase Bilma – 500 Kilometer pro Strecke, 70 km pro Tag. Das Viehsalz wird bis nach Nigeria verkauft. Lastwagen sind hier kaum eine Konkurrenz; es geht nicht um Schnelligkeit sondern darum, dass das Salz überhaupt ankommt.
Im Februar 2007 ist es im Norden erneut zur Revolte der Tuareg gekommen – die letzte große Rebellion war 1990-95 unter Mano Dayak. Die Gründe für den Konflikt: die historisch gewachsene “Marginalisierung” der Tuareg, eine allgemeine Benachteiligung des Nordens und die Exploration (insbesondere durch Frankreich und China) der reichen Uranvorkommen – verbunden mit einem Gesundheits- und Umweltrisiko für die dort lebende Bevölkerung. Die Forderungen der Tuareg sind seit 2011 weitgehend erfüllt und Premierminister war bis zur neuen Regierung im April 2021 der Tuareg Brigi Rafini.