Reise-Informationen
Constantine und römische Ruinenstädte
Die Altstadt liegt auf einem Kalksteinplateau, in das der Rhumel-Fluss in Jahrmillionen eine bis 100 m tiefe Schlucht auf zwei Seiten eingeschliffen hat. Interessante Moscheen und der Palast des letzten Herrschers bis zum Einmarsch der Franzosen 1833 (Bey Ahmed) im kompakten Zentrum sind alle bequem zu Fuß zu erreichen – ebenso wie interessante Geschäfte und der Markt. Das Museum mit prächtigen Fundstücken auch aus der nahen römischen Stadt Tiddis komplettiert den Besuch. Constantine ist benannt nach dem römischen Kaiser Konstantin. Er ließ die Stadt, zerstört durch seinen Vorgänger, ab 311 wieder aufbauen.
Am nächsten Tag fahren nach wir Djemila – eine der am besten erhaltenen römischen Städte, die sich mit dem ausgegrabenen Pompeji Italiens messen kann.
Am 3. Tag besuchen Sie die Küstenstadt Annaba mit Hippo, wo im 5. Jh der heilige Augustinus Bischof war, und heiße Quellen mit Sinter-Kalkformationen ODER die sehr gut erhaltene römische Ruinenstadt Timgad. Eine weitere Alternative bietet sich mit dem Besuch der römischen Ruinen von Tipasa 80 km westlich von Algier (dann nur 2 Tage Verlängerung in/um Constantine).
Als Verlängerung, So – Mi: Beginn am Samstag Abend (morgens aus Ghardaia kommend, dann Stadttour von Algier – Rückflug nach Frankfurt am Mittwoch Morgen (drei volle Tage / 3 Übernachtungen Verlängerung).
Als Vorprogramm, Mi – Fr: Flug von Algier nach Constantine am Abend des Mittwoch nach der Ankunft mit Air Algérie um 17:20 Uhr; Rückflug am Fr Abend nach Algier (zwei volle Tage / 2 Übernachtungen) .
Diese Beispiele beziehen sich auf Flüge mit Air Algérie und die Tour kann naütrlich angepasst werden (z.B. Lufthansa, Rückflug 13:10 – 15:55 Uhr).
Preis pro Person bei: | 1 Teiln.: 990 € 2 Teiln.: 650 € 3 – 6 Teiln.: 590 € |
Einzelzimmer: | + 120 € |
Ein Tag weniger = 2 Tage / 2 Übernachtungen statt drei, ohne Annaba oder Djemila: | |
Preis pro Person bei: | 1 Teiln.: 890 € 2 Teiln.: 550 € 3 – 6 Teiln.: 490 € |
Einzelzimmer: | + 80 € |
Reisebeschreibung
Sie sind morgens um 09:45 aus Ghardaia gekommen und haben sich noch Algier angeschaut. Um 19:40 Uhr startet der etwa einstündiger Flug nach Constantine. Alternative: Flug mit Tassili Airlines schon um 13 Uhr. Constantine ist nach Algier und Oran im Westen die drittgrößte Stadt Algeriens mit etwa 2,5 Millionen Einwohnern. Fahrt von 10 Kilometern zur Altstadt auf dem Felsplateau, vorbei am neuen, riesigen Marriot - und Protea-Hotel. Übernachtung im gut geführten Novotel mit geräumigen Zimmern, ideal gelegen im Süden der Altstadt. Das sehr gute Cirta-Museum (nach dem alten Namen der Stadt benannt) ist nur 200 m südlich, die legendäre Schlucht des Rhumel etwa 700 m östlich.
Wir beginnen die Tour direkt vom Novotel – am Place des 1. November. An dem Datum begann 1954 der bewaffnete Widerstand gegen die französische Besetzung – er nahm hier seinen Anfang. 1837 schoss französische Artillerie hier eine Bresche in die Stadt und eroberte Constantine. Sie hinterließen auch hier eindrucksvolle Bauten, wie das Theater und das Rathaus, die auch in Marseille stehen könnten.
Der ehemalige Palast des letzten Bey Ahmed (er kämpfte noch 1848 erfolglos gegen die Franzosen) ist im typisch islamischen Stil außen abweisend-schmucklos. Hinter der großen Holztür aber öffnet sich hinter einem umlaufenden Säulengang mit Rundbögen ein herrlicher Garten (s. Bild); die Wände sind mit Fresken aus anderen Landesteilen bemalt. Nebenan steht, mit schöner Rundkuppel, die Moschee der Wollgarnmacher, Djamaâ Souk El-Ghezei. Wie die Ketchaoua-Moschee in Algier wurde sie von den Franzosen als Kirche genutzt und nach der Unabhängigkeit 1962 wieder Moschee. Die Granitsäulen stammen aus römischen Ruinen, die Kacheln aus Tunesien. Die nahe Sidi El Kettani-Moschee punktet mit der Gebetskanzel (Minbar) aus verschiedenen Marmorarten.
Links erhebt sich die mächtige Kasbah, die Zitadelle, dann gelangt man zur großartigen Brücke von Sidi M´Zid (1912) mit entsprechender Aussicht, 175 hoch über dem Rhumel – ebenso wie vom Märtyrer-Denkmal, das in Form eines römischen Torbogens erbaut wurde. Die Straße N 3 führt hier als „Rue de Corniche“ zum Teil durch und an den Felsen entlang – wir werden sie auch befahren. Über die 125 m lange Fußgängerbrücke Mellah Sliman (eröffnet 1925) kommen wir wieder in die Altstadt, deren Häuser direkt an den senkrecht abfallenden Felsen zu kleben scheinen. Die Brücke heißt nun Passerelle Perregaux, nachdem hier nach der Renovierung 2002 ein Fahrstuhl in die Stadt eingebaut wurde. Direkt an der Felswand befindet sich ein Restaurant mit phantastischer Aussicht; auf Wunsch dort Mittagessen (nicht enthalten). Von hier schlendern wir auch durch die Einkaufsstraßen – Constantine ist für guten Nougat bekannt, ebenso für feine Stickarbeiten.
Besuch des Museums am Nachmittag und Fahrt an der Corniche; Abendessen (nicht enthalten), z.B. im Restaurant „Les Plantanes“ (auch algerische Gerichte wie Couscous oder Lamm).
Wir verlassen Constantine nach Westen über die Brücke El Kantara. Das nahe Dorf Hamman Bouziane wird von warmen Thermalquellen gespeist. Nach gut 20 km führt eine Abzweigung weiter zu den römischen Ruinen von Tiddis, als Cirta über eine kleinere Schlucht des Rhumel erbaut. Schon 500 v.Chr. von den Phöniziern gegründet, wird es auch Ksantina El-Kdima (Alt-Constantine) genannt.
Man betritt die terrassenförmig angelegte Stadt durch das gut erhaltene Stadttour und kommt zur Kapelle, dem Forum und Thermen.
Ein Teil der Altstadt vom nächsten Ort, Mila, ist noch von einer byzantinischen Mauer umgeben. Gut 20 km weiter erreichen wir den heutigen Höhepunkt, die antike römische Stadt Djemila („die Schöne“). Die Ruinenstadt liegt in einzigartiger Gebirgslage zwischen zwei Wadis auf 900 Metern Seehöhe und gilt als Musterbeispiel für gekonnte römische Stadtplanung. Die Militärkolonie aus dem 1. Jh. wuchs rasch zu einer wohlhabenden Stadt heran; 1909 begannen Ausgrabungen. Am Eindrucksvollsten sind das gut erhaltene Theater mit 3.000 Plätzen, das neue Forum, der Triumphbogen des Caracalla und der Brunnen in der Neustadt aus dem 3. Jh.Ein kleines Museum beherbergt beachtlichen Mosaiken. Rückfahrt nach Constantine, Abendessen im Restaurant Ihrer Wahl.
ALTERNATIVE: Sie können das morgige Programm auch heute machen und abends nach Algier fliegen. Dann am nächsten Tag zu den römischen Ruinen von Tipasa und zurück nach Algier.
Fahrt über die Autobahn zügig nach Annaba. Unter französischer Herrschaft hieß die Stadt Bône und basiert auf dem antiken Hippo Regius südlich der heutigen modernen Stadt. Französische Ausgrabungen haben in Hippo einige sehenswerte Ruinen ans Licht gebracht, darunter Tempel, Theater, das Forum und eine frühchristliche Basilika, Kirche des heiligen Augustinus (er war dort Bischof von 396 bis 430). Von der imposanten Basilique St. Augustin (erbaut bis 1890) kann man das ausgedehnte Ruinenfeld überblicken.
Dann Weiterfahrt 66 km südlich nach Guélma - das antike Calama, ist eines der ältesten Städte des Landes. Es lassen sich punische, numidische und römische Einflüsse nachweisen. Sie manifestieren sich bis heute im Amphitheater; das kleine Museum dort bietet eine interessante Münzsammlung.
Eine halbe Stunde westlich, 28 km, und Sie erreichen Hammam Meskoutine („Bad der Verdammten“). Schon die Römer wussten im Winter die heißen Quellen zu schätzen. 10 Quellen im Tal haben im Laufe der Zeit bizarre, weiße Sinter-Skulpturen geschaffen; direkt neben dem Ort mit Palmen erstrecken sich Salzkrusten von kalkweiß bis hellbraun.
ALTERNATIVE: römische Ruinenstadt Timgad
Die meisten Kenner bevorzugen Djemila (gestriger Ausflug) auch wegen seiner herrlichen Lage. Timgad ist aber noch größer und als Alternativ zu Annaba für jene interessant, die sich besonders für römische Ruinen interessieren. Das ausgedehnte Ruinengelände liegt 40 km östlich der Stadt Batna, südlich von Constantine. Timgad, das Thamugadi der Römer, wurde 100 n.Ch. Unter Kaiser Trajan gegründet. Die quadratische Stadtanlage von etwa 350 Meter Seitenlänge war mit Mauern gesichert, die an drei Seiten von Stadttoren unterbrochen wurden. Entsprechend dem typischen Grundriss einer römischen Stadt bildeten zwei säulenbestandene Straßen kreuzförmig die Hauptachsen. Auch das Theater ist gut erhalten.
Leichtes Abendessen (nicht enthalten) auf dem Weg zum Flughafen; Flug nach Algier 20:10 – 21:20 Uhr, Übernachtung beim Flughafen (Rückflug morgen/Sonntag ab 10:10 Uhr mit Air Algérie).