Reise-Informationen
Reiseziel
Kongo, besser, die Demokratische Republik Kongo, ist ein Riesenland mit kontinentalen Ausmaßen. Das Image ist schlecht: man denkt meist an Chaos, Korruption und Gewalt. Bei der Riesengröße des Landes aber empfiehlt sich auch hier Differenzierung: Konflikte gibt es noch immer im Osten des Kongo, rund 2.000 km Luftlinie von der Hauptstadt Kinshasa entfernt. Seit 2019 regiert der erfahrene Politiker Félix Thisekedi, dessen Vater schon Premierminister war. Thisekedi stellt sich im Dezember 2023 wieder zur demokratischen (Wieder-) Wahl und hat ein großes Programm gegen Arbeitslosigkeit und Armut und für mehr Beschäftigung aufgelegt.
Die Reise beginnt und endet in Kinshasa mit nun rund 15 Millionen Menschen. Entsprechend „quirlig“ ist es dort und viel Interessanter, als wiederum Vorurteile suggerieren. Die Menschen sind trotz Gedränge freundlich, die Kunstszene ist bedeutend ebenso wie das Nationalmuseum; in der Umgebung locken Stromschnellen und ein großes Reservat der Bonobo-Schimpansen.
Die Reise führt weiter zu den Wasserfällen von Zongo nach Matadi, dem größten Binnenhafen Afrikas mit hügliger Umgebung und eine 780 m langen Brücke. Hier wie auch im Ort Boma sind noch beeindruckende Kolonialbauten aus belgischer Zeit zu finden – Boma war bis 1923 die Hauptstadt von Belgisch-Kongo. Diese Reise bietet ebenso urbane wie landschaftliche und geschichtliche Höhepunkte.
Ihre Reise
Diese Kurzreise wurde ursprünglich als Verlängerung/Ergänzung für die Special Tour auf dem Ubangi-Fluss und bis Kinshasa konzipiert, die als Pilotreise im Juli/August 23 erstmals stattfand. Um Kinshasa erweitert (was ja in der Ubangitour enthalten ist, ergibt das eine einwöchige Kurzreise mit hervorragenden Kombi-Möglichkeiten:
- Als Vorprogramm oder Verlängerung von Kamerun oder RCA/Dzanga-Sangha
- In Kombination mit der Kurzreise Lagos/Nigeria
- Verlängerung durch einen Inlandsflug von 2,5 Stunden (am So und Di) nach Goma in OstKongo am Kivu-See; von Bukavu am Südende des herrlichen Sees zu den Gorillas von Kahuzi-Biega, auch auf Wunsch mit dem Nyiragongo-Vulkan, s. Tour 441/Vorprogramm
- Und/oder nach Ruanda, Burundi, von dort weiter an den Nordrand vom Lake Tanganjika zu den Schimpansen von Gombe Stream, s. Tour 441.
Kongo ist ein teures Land, der Kongo-Francs hat innerhalb von 10 Jahren die Hälfte an Wert verloren, US-Dollar ist das gängige Zahlungsmittel; fast alles ist importiert.
Die (Beispiel-) Daten beziehen sich auf Tour 303 (RCA/Dzanga Sangha mit Charterflug), Tour als Vorprogramm. Am Besten passen dann Flüge mit Ethiopian Airlines via Addis.
Basispreis: | 1.890 € |
Termine: | 09.08.2024 – 15.08.2024 * * Als Vorprogramm der Kongo-Flussreise |
Aufpreis p.P.: | Bei einer Person: + 800 € 3 – 4 Teiln.: – 200 € |
EZ-Zuschlag: | + 250 € |
Leistungen | Programm mit englisch sprachigem Guide, Fahrten im Mini-Van, genannte Übernachtungen mit Frühstück, Einladung für den Erhalt des Kongo- Visums im Wert von 90 €. |
Nebenkosten | Visum (109 €, über die Botschaft in Berlin), Flüge, Versicherungen, Ausreisegebühr am Flughafen (55 Dollar). |
Reisebeschreibung
Alle großen Fluglinien fliegen nach Kinshasa. Sehr gut ist Brussels Airlines, z.B. morgens 08:50 ab Frankfurt, Ankunft um 20:25 Uhr. Bei einer Kombi mit RCA/Bangui - und auch sonst - ist ETHIOPIAN zu empfehlen - durch den Nachtflug ist der Anreisetag nicht vertan; Ankunft um 12:10 Uhr aus Addis.
Darauf basiert auch dieses Programm. Sie sind dann frühestens um 13 Uhr „draußen“ und brauchen bis zu zwei Stunden in die Innenstadt. Zum schönen, mit afrikanischer Kunst dezent dekorierten Sultani Hotel (Abendessen heute und morgen nicht enthalten, gutes Restaurant auf der Empore in der Eingangshalle oder draußen auf der Terrasse).
Kinshasa hieß bis zum 3. Mai 1966 Léopoldville, 1881 von Henry Morton Stanley als Handelsposten und zu Ehren des damaligen belgischen Königs Leopold II. gegründet. Nachdem 1923 die Hauptstadt des Belgisch-Kongo von Boma nach Léopoldville verlegt wurde, erlebte Léopoldville ein rasches Wachstum. Kinshasa liegt direkt am sogenannten Pool Malebo. Der für den Namen des Staates verantwortliche Fluss Kongo staut sich hier zu einer Art See auf, der 30 Kilometer lang und 21 Kilometer breit ist.
Ab 9 Uhr fahren wir in den Süden zu den Stromschnellen von Lukaya und zum nahen Bonobo-Reservat, das 1994 gegründet wurde und Bonobo-Waisen aufnimmt, die hier in natürlicher Umgebung im Regenwald leben. Bonobos sind eine Schimpansenart, die südlich des Kongo vorkommt. Claudine André veranlasste 2002 die Errichtung des „Lola ya Bonobo“, des Bonobo-Paradieses. Auf dem Weg zu den Bonobos beschreiben einige Plakate das Verhalten der Bonobos, wie z. B. „Make Love, not War!“. Zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern ist häufiger Sex Usus, um Spannungen abzubauen. Bonobos, die in menschlicher Obhut leben, können ein Alter von 50 Jahren erreichen. Es gibt auch einen interessanten Shop.
Besuch des Jardin de Symphonie des Arts: hier können Sie fündig werden, es gibt eine Riesenauswahl vor allem von zeitgenössischer Kunst in einem subtropischen Garten - seit 50 Jahren von der Stuttgarterin Christa Göpfert betrieben. Wir besuchen auch den interessanten Kunstmarkt. Alternativ - alles ist aufgrund der Staus nicht zu schaffen - Besuch vom Nationalmuseum am Mont Ngaliema mit hervorragenden Exponaten inkl. von Stanley, König Leopold und Stühlen von Mobuto.
Zweite Übernachtung im Hotrel Sultani (auch mit schöner Bar).
Fahrt nach Süden auf der Hauptstraße nach Kisangulu, ca. 50 km und etwa die gleiche Strecke auf einer breiten Naturstraße nach Südwesten. Hinter der Staumauer in Zongo rauscht der Fluss lautstark über ein paar Stromschnellen und mündet in einen imposanten Wasserfall mit Kaskaden. Die herabstürzenden Wassermassen spritzen so hoch, dass man auf der gegenüberliegenden Seite des Tals duschen kann. Mittagessen im Hotel mit Bungalows. Zurück an die gute Hauptstraße, weitere 80 km nach Süden. Gute Lodge bei Kisantu, die Mbuela Lodge mit guten, hellen und modernen Zimmern, Pool, Tennis.
Morgens Besuch des interessanten Botanischen Gartens. 1900 gegründet, wurde er nach der Unabhängigkeit „geplündert“ (alle Orchideen z.B. wurden verkauft) und mit Hilf des WWF bis 2011 wieder hergerichtet.
Weiterfahrt auf der guten Straße über Kimpese durch Sekundärwald und landschaftliche Pflanzungen
(Ölpalmen) nach Matadi, oft direkt neben der 365 km langen Eisenbahn. Nach nur acht Jahren Bauzeit wurden die Arbeiten 1898 beendet. Während dieser Zeit kamen 1800 Einheimische und 132 Kolonialisten ums Leben. Der Ausbeutung setzte Joseph Conrad, in seinem Kultroman Herz der Finsternis ein literarisches Denkmal. Conrad ging die ganze Straße von Matadi nach Kinshasa in 3 Monaten 1900 zu Fuss und ruinierte durch Malaria lebenslang seine Gesundheit.
Matadi liegt an der Grenze zu Angola in schöner, hügliger, gerodeter Landschaft. Die Stadt ist wohlhabend und der wichtigste Seehafen des Kongo mit Häusern aus der belgischen Kolonialzeit. Wir besuchen auch das Hotel Metropole (aktuell wird es renoviert), ein beeindruckender „Klotz“ aus dem Jahr 1930. Vorgesehene Übernachtung in der Hirhode Résidence auf einem Hügel mit großem Pool und nur 23 Zimmern und Restaurant.
Seit 1983 spannt sich die 722 m lange Pont Matadi fast wie die Golden Gate Bridge über den Fluss. Entstanden unter dem Diktator Mobuto, wurde sie von Japan erbaut und verbindet Matadi mit der Stadt Boma. Bis 2018 war es die längste Hängebrücke Afrika, dann kam eine längere Brücke in Mocambique. Die Straße führt dann in weitem Bogen nach Boma, weil es keine Verbindung am Ufer gibt.
Boma war von 1886 bis 1923 Hauptstadt von Belgisch-Kongo und viele Kolonialgebäude sind noch enthalten. Jahrhunderte zuvor ankerten hier schon portugiesische Schiffe. Ein 700 Jahre alter Baobab-Affenbrotbaum dominiert das Zentrum; hier ruhte sich schon Henry Morton Stanley aus. Bei der Auberge du Vieux Port rosten noch Karosserien der ersten Fahrzeuge ab 1905 vor sich hin. Nostalgiker kommen hier auf ihre Kosten – ein Bier auf der Holzterrasse mit Blick auf den Fluss und Schiffe zu verfolgen, die langsam die majestätische Wasserstraße hinauf zum Ozean fahren. Ernest Hemingway hätte seine Freude daran gehabt. Rückfahrt nach Matadi und dort zweite Übernachtung.
Morgens unternehmen wir noch eine etwa zweiständige Bootsfahrt , unter anderem zum Felsen von Diego Cão - der portugiesische Seefahrer und Entdecker erreichte diesen Punkt schon 1485. Dann geht es zügig mit einer Mittagsrast zurück nach Kinshasa.
Tageszimmer; Rückflug gegen 23 Uhr mit BRUSSELS oder nach Mitternacht mit ETHIOPIAN. Natürlich können Sie noch einen oder mehr Tage in Kinshasa anhängen oder früher anreisen.