Reise-Informationen
Reiseziel Tansania
Der riesige, schmale Tanganjika-See bildet die Westgrenze von Tansania zum Kongo; im Norden grenzt er an Burundi, im Süden an Sambia. Hier endete der Einfluss vom kaiserlichen Deutschland – ein Schiff wurde 1913 in Emden gebaut, dort demontiert, hierher geschafft, wieder zusammengebaut und – kam nie zum Einsatz. Packend beschrieben im Roman „Eine Frage der Zeit“ von Alex Capus. Beginn dieser Reise ist der damalige Schauplatz Kigoma am See, erreichbar mit zuverlässigen Flügen ab Dar es-Salaam. Wir fahren zunächst zum isolierten Katavi Nationapark, 340 km südlich von Kigoma – mit einer unglaublichen Fülle von Tieren, auch Elefanten und in der Trockenzeit mit vielen Flusspferden. Anschließend mit dem Motorboot von Kigoma zum kleinen Nationalparks Gombe Stream mit vielen Schimpansen und anderen Affen- und Tierarten. Hier begann Jane Goodall schon 1960 mit ihren Studien.
Ihre Reise
Diese Tour ist etwas für jene, die das Besondere schätzen und „normale“ Nationalparks wie die Serengeti schon kennen. Sie kann via Bukavu/Kongo 7 Tage vorher begonnen werden: mit dem Nyiragongo-Vulkan und habituierten Gorillas in Kahuzu-Biega. Gombe Stream ist bekannt vor allem für Schimpansen, die wir aus der Nähe erleben – aber auch Paviane und Colobus-Affen. Der ebenfalls isolierte Katavi-Park ist wild und in der Trockenzeit mit vielen Tieren am fast trockenen Katavi-Fluss – Afrika wie vor 100 Jahren. Übernachtungen in einfachen Häusern (Bandas), in Gombe Stream in stationären Zelten. Die Unterkünfte sind einfach, Betten mit Moskitonetz – und ein Koch reist mit. Auf Wunsch Upgrade auf Camps, s.u. – aber zu hohen Preisen. Im Tanganjika-See leben rund 250 endemische Fischarten, viele mit großer Farbenpracht. Flossen, zumindest Maske und Schnorchel sollten deshalb ins Gepäck…
Beste Reisezeit in Tansania
Im Süden und Südwesten, also auch am Tanganjika-See, gibt es im Gegensatz zum Norden nur eine Regenzeit im Jahr, von etwa November bis Mai. Beste Zeit für diese Tour ist deshalb von Juni bis Oktober und vor allem ab September – dann sind vor allem im landeinwärts gelegenen Park von Katavi die Tiere an dem schwindenden Katavi-Fluss versammelt. Das gilt dort vor allem auch für große Nilpferdherden (bis zu 200) gegen Ende der Trockenzeit. Auch für eine Verlängerung an der Küste ist es dann ideal, weil regenfrei.
Jane Goodall und die Schimpansen
Die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall (geboren 1934) kam schon 1960 zum heutigen
Nationalpark Gombe Stream, um dort über Schimpansen zu forschen – hier mit ihrem ersten „Vertrauten“, Greybeard. 1968 wurde das 1943 gegründete Schutzgebiet zum Nationalpark erklärt.
Ihre Stiftung bringt Primaten der Öffentlichkeit näher und involviert vor allem die lokale Bevölkerung – lebende Tiere bringen auch langfristig Geld. Heute setzt sich Goodall außerdem im Great Ape Project für bestimmte Rechte der großen Menschenaffen ein, die den Menschenrechten ähnlich sind. 2016 hat die Stiftung in Tansania „Roots & Shoots“ ins Leben gerufen, seitdem wurden jedes Jahr mehr als eine Million Bäume gepflanzt. Die und mehr erfahren Sie auf der Seite des Jane Goodall-Instituts Deutschland (u.a. auch Spendenmöglichkeit, kostenloses Infoheft).
Basispreis: | ab 2990 € |
Termine: | 02.11.2024 – 11.11.2024 |
Aufpreis p.P.: | 3 Teiln. + 300 € 2 Teiln. + 500 € |
EZ-Zuschlag: | Kein Zuschlag in der Basis-Version |
Leistungen | Programm wie beschrieben, alle Transporte (Inlandsflüge, Boot, Geländewagen mit Hubdach für bessere Tierbeobachtung in Katavi), kundiger, englisch sprachiger Guide, volle Verpflegung vom 3. – 8. Tag, Mineralwasser bei den Safaris. |
Nebenkosten | Langstreckenflüge, Getränke außer Wasser bei den Safaris, Versicherungen, Trinkgelder. |
Upgrades | Upgrades zu Luxus-Lodges in den drei Nationalparks sind möglich, aber recht teuer, s. Tourbeschreibung. |
Änderungen | Zusatztage sind möglich, z.B. im Gombe Stream N.P., 450 € p.P./ 550 € für eine Person. Wer will, kann die Reise auch mit dem Mahale Mountains Nationalpark (u.a. 800 Schimpansen) erweitern, aber es ist aufwändig – ca. 8 h Geländewagen plus 3-4 Stunden Boot pro Weg… |
Verlängerungen | Verlängerung Sansibar |
Reisebeschreibung
Ethiopian Airlines bietet gute Verbindungen über das große Drehkreuz Addis Abeba – da ist hilfreich bei einem Anschlussprogramm, etwa Goma/Kongo. Abflug abends von Frankfurt (21:35 Uhr) oder Wien.
Ankunft in Addis um 06:25 Uhr, Weiterflug nach DAR (Dar es-Salaam am Indischen Ozean) 10:30 – 13:20 Uhr. Bei dieser Reise ist hier kein Transfer und kein Hotel enthalten. Zu empfehlen ist z.B. das Golden Tulip Hotel im Zentrum für ca. 70 €, die auch Airport-Shuttles anbieten. Das Hotel liegt nah am Hafen und nicht weit vom Nationalmuseum. Dar es-Salaam bedeutet „Haus des Friedens.“
Vorgesehener Flug mit Air Tanzania um 10:10 nach Kigoma am Tanganjika-See, Ankunft 12:20 Uhr, mit einer zweimotorigen Bombardier Dash-8.
Abholung durch Ihren Guide und Fahrt mit dem Geländewagen. Wir haben nicht viel Zeit in Kigoma (Besuch am Schluss der Reise), denn es sind rund 6 Stunden Fahrt via Livinza und Mpanda zum Katavi-Nationalpark. Abendessen und erste Übernachtung in den einfachen Tanapa Bandas am Parkeingang von Sitalike (6 Bungalows, 9 Zimmer, Betten wie sonst auch mit Moskitonetz).
Der 4471 km² umfassende Nationalpark ist zusammen mit den angrenzenden Game Reserves von Luafi im Westen, Uwanda, Lukwati im Osten und Rukwa (am Lake Rukwa) fast viermal so groß. Durch die Isolation sind Tiere hier vor allem in der Trockenzeit praktisch exklusif zu sehen – ohne andere Safari-Wagen, die am Löwenrudel warten...
Allein Katavi leben etwa 3.000 Elefanten, 15.000 Büffel und über 20.000 Zebras, viele Löwen, Giraffen, Antilopen und Vögel. Der Katavi-Nationalpark an einem Ableger des Rift Valley ist von riesigen Sümpfen, Seen und Flüssen geprägt und endet östlich am Lake Rukwa. Hier gibt es seltene Brachystegia-Wälder, Heimat von Eland-, Rappen- und Pferdantilopen. Der große Anziehungspunkt für Tiere und Touristen ist aber der zentrale Katavi-Fluss. In der Regenzeit eine weite Wasserlandschaft, ist er in der Trockenzeit nur noch ein Rinnsal – und mit den salzhaltigen Schwemmland-Ebenen Anziehungspunkt für viele, sehr viele Tiere. In Flusstümpeln drängen sich dann 100, manchmal 200 Hippos und liefern sich oft blutige Revierkämpfe. Im Park gibt es auch die größte Krokodil-Population des Landes. Am Katavi-See 20 km südlich vom Parkeingang in Sitalike steht eine Heilige Tamarinde, die vom Geist eines legendären Jägers bewohnt sein soll. Einheimische hinterlassen hier Opfergaben.
+ Option: Mbali Mbali Lodge (vorher: Katuma) – 11 große, luxuriöse stationäre Zelte am Rand der Katisunga-Ebene, + 800 € p.P. pro Nacht.
Morgens Rückfahrt nach Kigoma, von dort aus kurze Fahrt mit dem Motorboot zum Gombe Stream-Nationalpark. Die Größe von Gombe Stream wird in verschiedenen Quellen mit 52 oder 71 km² angegeben. Das Land steigt vom Ufer des Tanganjikasees (rund 770 Meter ü.M.) bis auf 1.600 Meter steil an. Es ist ein schmaler Streifen alten Bergwaldes, der von tiefen Tälern durchzogen wird. Nur rund 2.000 Besucher:innen kommen jährlich in den Park.
Abendessen und Übernachtung im Kasekela Tented Camp (Stationäre Zelte auf Holz-Plattformen) nahe des Tanganjika-Sees.
+ Option: Gombe Forest Lodge nahe des Sees – 7 große, luxuriöse stationäre Zelte nahe des Sees im Wald + 590 € p.P. pro Nacht.
Es kann sehr gut sein, dass schon ein solches „Empfangs-Komitee“ wie oben auf uns wartet – in diesem Fall mit Macho-Gehabe. Schimpansen-Männchen können über 1,70 m hoch sein (aufrecht stehend) und bis zu 70 kg schwer. Und sie sind etwa dreimal so stark wie ein normal trainierter Mann. Gefahr besteht aber nicht – man sollte aus der Nähe nur direkten Augenkontakt vermeiden. Schimpansen – auch das fand Jane Goodall heraus – sind die einzigen Säugetiere, die auch Artgenossen (sogar Gorillas) töten – Agression also haben sie auch mit Menschen gemeinsam und 99,7 % unserer Gene... Neben den Schimpansen leben im Park u.a. Rote Stummelaffen, Anubispaviane, Rotschwanzmeerkatzen, Buschböcke, Buschschweine und Leoparden. Sie gehen auf dem Kakombe Trail zum gleichnamigen Wasserfall – nah an der Küste, also ohne Kletterei. Überall sind Affen zu sehen, auch viele Meerkatzen.
Das Aufspüren der Schimpansen an diesen zwei Tagen ist ein großartiges Erlebnis. Schlafplätze sind für Ihren kundigen Guide ebenso Hinweise, „nah dran“ zu sein wie halb gefressene Früchte. Schmetterlinge tanzen im gestreiften Sonnenlicht, dann ist man plötzlich fast inmitten einer Gruppe unserer nächsten Verwandten. Eng zusammengedrängt widmen sich viele gegenseitig der Fellpflege – wichtigster sozialer Zusammenhalt – andere streiten sich oder klettern scheinbar mühelos in die hohen Bäume. Ein herrlicher Tages-Abschluss ist ein Bad oder – besser – Schnorcheln im See mit über 250 endemischen, oft bunten Fischarten.
Nach dem Mittagessen frei (oder nochmals Trekking) – aber Zeit für ein Bad im See (ohne Krokodile…) sollte noch bleiben.
Gegen Mittag kurze Bootsfahrt nach Kigoma. Dort endet die Eisenbahnlinie – neben dem Bahnhof sind vom einst kaiserlichen Deutschland noch einige Häuser zu sehen. Kaiser Wilhelm II. wollte Deutsch-Ostafrika im Sommer 1914 besuchen, wofür ein Jagdschloss gebaut wurde. Heute wird das Gebäude von der Polizei Tansanias benutzt. Im Juli 1916 versenkten die Deutschen ihr Schiff, um es nicht den anrückenden Belgiern und Briten zu überlassen. Unter britischer Verwaltung wurde das Schiff wieder gehoben, am 16. Mai 1927 auf den Namen MS Liemba getauft und wieder in Betrieb genommen. Es fährt bis heute…
In Ujiji 10 km südöstlich fand 1871 der britische Journalist H.M. Stanley den verschollenen Entdecker und Missionar David Livingstone und sprach den berühmten Satz: „Dr. Livingstone, I presume?“ Hier lohnt auch ein Besuch des kleinen Livingstone-Museums.
Abendessen und Übernachtung im schönen Hilltop Hotel mit großartigem Blick.
Gegen 8:30 Uhr zum nahen, kleinen Flughafen und zurück nach „Dar“, aktuell 10:20 – 12:20 Uhr. Reise mit ETHIOPIAN ohne Verlängerung: Weiterflug nach Addis 16:45 – 19:25 und zurück nach Wien oder Frankfurt (23:50 – 05:25 Uhr am 10. Tag).