Reise-Informationen
Reiseziel Algerien
Algier, die weiße Hauptstadt Algeriens am Mittelmeer, ist allein einen Besuch wert. Wie ein Amphitheater erheben sich die weißen Häuser über der Bucht von Algier, gekrönt von der Altstadt, der Kasbah. Bis zur Ankunft der Franzosen 1830 wurde Algier von Seeräubern beherrscht. Der Große Westliche Erg ist etwa 300 x 600 Kilometer groß; das Innere mit seinen Sandgebirgen wurde noch nie von Menschen betreten. Am „Ufer“ dieses „Sandmeeres“ liegen hufeisenförmig Oasen, die alle ihren eigenen Charakter haben. Die größte ist die Oasenstadt Ghardaia, geschaffen von den Mozabiten ab dem 11. Jh.
Ihre Reise
Nach einem intensiven Besuch von Algier fliegen wir in die Industrieoase Béchar, rund 700 km südwestlich. Grandioser Auftakt dieser Reise ist die romantische Oase Taghit vor der Kulisse des Erg; die Sanddünen sind hier besonders hoch. Timimoun im Süden des Erg mit seiner Sebkha (einem versandeten Salzsee) trägt ihren Beinamen „Die Rote“ mit Recht: fast alle Häuser wurden aus dem rötlichen Lehm der Gegend gebaut und von Mali inspiriert; von hier kamen einst Sklaven-Karawanen. Über die große Oase El Golea gelangen wir nach Ghardaia – wie Timimoun wurde sie auch von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Diese Wüstenreise endet in Ghardaia, der Wüsten-Pentapolis: fünf Oasen in der Steinwüste und umgeben von fruchtbaren Palmengärten, gut 600 km südlich von Algier.
Es ist noch eine Eskorte vorgeschrieben (Begleitung durch ein oder zwei Fahrzeuge mit sehr zurückhaltenden Gendarmen).
Artikel von Werner Gartung (Weser-Kurier Bremen, 27.2.21)
Verlängerungen
Sie haben vor allem bei dieser Tour (unserer beliebtesten Algerienreise) diverse und auch individuelle Möglichkeiten zur Verlängerung bzw. als Vorprogramm. Sie sind auf Flügen mit Air Algérie ab Frankfurt abgestimmt und können (außer dem Hoggar-Bergland) auch als Vorprogramm eingebaut werden.
Verlängerung Hoggar: nur am Freitag ab aktuell 23:35 Uhr gibt es einen Direktflug von Ghardaia (8. Reisetag) direkt nach Tamanrasset von knapp 2 Stunden mit einer neuen Boeing oder Airbus. Am nächsten Tag fahren Sie zum ca. 2.900 m hohen Assekrem, in das Herz des vulkanischen Hoggar-Gebirges.
Andere Möglichkeiten: Reisen Sie in die Kabylei, entdecken Sie die außergewöhnliche Stadt Constantine und hochkarätige römische Ruinenstädte oder das Hoggar-Gebirge im Zentrum der Sahara – zu günstigen Preisen.
Verlängerungen – Übersicht mit Links zu den einzelnen Touren
Basispreis: | 2.390 € |
Termine *: | 05.10.2025 – 15.10.2025 * * Daten passend als Vorprogramm zur Tour 121 (Tadrart) (als Kombi: Minus 600 € p.P.) Plus Indiv. Durchführung: Termine frei wählbar |
Aufpreis | 2 Teiln.: + 300 € pro Person |
EZ-Zuschlag: | + 250 € |
Leistungen | Inlandsflüge Algier – Béchar sowie Ghardaia – Algier, Mahlzeiten wie angegeben (F = Frühstück, M = Mittagessen, A = Abendessen), englischsprachige Reiseleitung. |
Nebenkosten | Flug Frankfurt – Algier und zurück (ab ca. 350 €), nicht angegebene Mahlzeiten, Versicherungen, Trinkgelder, Visakosten (bei Einreise): 145 €. |
* Kurzfristige Änderungen des Programmablaufes z.B. durch Witterungsbedingungen sind möglich.
Reisebeschreibung
Flug empfohlen mit AIR ALGERIE von Frankfurt nach Algier, 14:30 - 17:20 Uhr. Übernachtung in einem guten Hotel in der Stadt, meist das moderne Hotel des Beaux Arts in der Oberstadt; die Zimmer nach hinten haben große Balkons und das Boutique-Hotel mit nur 22 Zimmern verfügt auch über ein Restaurant. Das sehr sehenswerte Musée des Beaux Arts (der modernen Künste) in einem arabischen Palast ist nur wenige Fußminuten entfernt.
Algier ist die schönste Stadt Nordafrikas und erstreckt sich hügelwärts wie ein Amphitheater direkt am Mittelmeer. Abendessen (nicht enthalten). z.B. in einem guten Restaurant (mit algerischen Weinen) in der Nähe.

Die „Zuckerseite“ von „Alger la Blanche“, der weißen Stadt, befindet sich am Meer – mit Arkaden und prächtigen Jugendstilhäusern aus der französischen Kolonialzeit, Verwaltungsgebäuden und Moscheen. Wir beginnen den Rundgang unter kundiger Leitung (engl.sprachig) oben in der Kasbah (das Hotel liegt ja auch in der Oberstadt) und gehen so die vielen Treppen hinunter, nicht hinauf. Es gibt noch immer kleine verzierte Brunnen für die Bewohner:innen der einzelnen Viertel; zunehmen werden aber die engen Häuser verlassen. Unten ist die Ketchoua-Moschee (von Franzosen 1838 als Kirche umgewandelt und nach dem Befreiungskampf ab 1962 wieder Moschee). Von dort zum Märtyerplatz beim Meer mit der großen Moschee und dem Palast des Dey (türkischer Statthalter) aus dem 16. Jh.
Aktuell Flug um 16:25 Uhr nach Béchar, Ankunft um 18:40 Uhr. Abholung durch den Guide unserer Partner-Agentur aus Ghardaia. Die Industrie-Oase Béchar bietet keine Sehenswürdigkeiten. Deshalb Fahrt direkt nach Taghit am westlichen Rand des großen Erg mit hohen Dünen. Hervorragendes Hotel (Saoura) mit Pool im saharischen Stil am Rand der Oase.
(F / A)

Auf einem Felssporn vor dem Sandmeer wurde schon im Mittelalter Taghit gegründet; die verfallene Altstadt ähnelt einem Termitenbau. Vorher gehen Sie auf den verwitterten Tafelberg und haben einen grandiosen Blick auf die Oase und die Wüste. Sie erfahren auch mehr über das ausgeklügelte Bewässerungssystem in den Oasen.
Über die Oase Igli kommen wir nach Beni-Abbès. Hier begann der Eremit Charles de Foucauld 1901 sein Leben in der Wüste als Missionar, bevor er allein vier Jahre später nach Tamanrasset pilgerte (s.a. Tour 124). Im Winter 1989/90 drehte hier der Regisseur Bertolucci viele Szenen seines Films „Himmel über der Wüste“. Passend dazu sind wir im schön renovierten, alten Hotel Grand Erg.
(F / M / A)

Wir fahren weiter durch das Saoura-Tal nach Süden, vorbei an diversen Oasen mit vielen befestigten Wohnburgen, den Ksour. Nach knapp 120 km erreichen wir die Oase Kerzaz, direkt vor turmhohen, goldfarbenen Sanddünen des Erg. Der Oase wurde in den 90er Jahren sogar eine Briefmarke der algerischen Post gewidmet. Fahrt bis an die Dünen und Möglichkeit zu einer kleinen Wanderung.
Weiter 140 km zur Kreuzung nach Süden entlang weiterer Oasen im Erg, wie Timoudi oder Ksabi. Weiterreise von der Kreuzung 120 km nach Süden bis Adrar. Die alte Oase wurde mit roten Lehmziegeln im alten Stil neu erweitert; auch hier (wie in Timimoun) ist noch alte Stadttor aus Lehm erhalten, durch das einst Karawanen mit Sklaven aus dem Süden zogen. Sehr gute Unterkunft mit Pool, Hotel Touat.
(F / M / A)
Direkt im Ort sind noch Lüftungsschächte der Foggaras zu erkennen. Das unterirdische System von Wasserkanälen wurde vor allem von Sklaven geschaffen. Besuch des lebendigen Marktes. Südlich beginnt das Tal des Touat mit vielen Oasen und heute verfallen Festungen, Ksour (s. Bild oben) im marokkanischen Stil; die Gegend war schon im frühen Mittelalter sehr reich.

Weiterfahrt nach Norden, 60 km, und auf einer anderen Straße die gleiche Entfernung vorbei an Oasen wie Oufrane zur alten Oase Timimoun. Aufgrund ihrer Bauten aus rötlichem Lehm wird sie auch Oasis Rouge genannt - dieser alte Stil - mit wulstig aufgetragenem Lehm - wurde ähnlich wie in Adrar auch in den modernen Bauten realisiert. Das alte, frühere Hotel Oasis Rouge ist ein gutes Beispiel für den frühen Stil und beherbergt nun eine kleien Ausstellung über Lehmbauten; wir wollen es noch besuchen, und ein Café an der Straße.
Von der Terrasse des sehr guten Gourara-Hotels am Rand der Oase blicken wir auf die Oase und die Dünen des Erg.
(F / M / A)

Wir erkunden die „Rote Oase“, den alten Ksar (ehemalige Wohnburg) und den großen Palmenhain mit dem uralten Bewässerungssystem der Foggaras – die Wasserstollen mit leichtem Gefälle wurden einst von Sklaven ausgehoben. Nachmittags fahren wir zum etwa 50 km langen, versandeten Salzsees (Sebhka) mit Oasen, gut erhaltenen Kasbah (befestigten Wohnsiedlungen) sowie vielen Marabuts (Heiligengräbern) und Wohnburgen, Ksour – Ighzer (mit einer Grotte), Ouled Saïd, Aghlad und Tala. Mitttags-Picknick im Palmenhain.
Zweite Übernachtung in Timimoun.
(F / M / A)

Nach der Fahrt durch steinig-sandige und flache Weite erreichen wir wieder den Erg im Osten in der großen Oase El Golea; seit einigen Jahren heißt sie offiziell El Meniaa. Sie liegt in einem grünen Palmen-Teppich. Am Rand der Oase erhebt sich die 1938 geweihte katholische Kirche; dort ist Charles de Foucauld begraben (er wurde 1916 in Tamanrasset ermordet). ). Zu seiner Heiligsprechung 2022 wurde die Kirche renoviert; innen sind große Bildtafeln mit Informationen über das Leben des widersprüchlichen Mystikers.
Der schönste Ort für den Sonnenuntergang ist sicherlich ein Felsen mit der verfallenen Festung des Ortes. Man braucht etwa 20 Minuten für den relativ leichten Aufstieg. Der lokale Guide erklärt viel – dass eine Königin hier herrschte und Dank des 84 m tiefen Brunnens einer 13monatigen Belagerung widerstand…
Abendessen und Übernachtung im Forem - einfache Bungalows in einem üppigen Palmengarten. Aber Matratzen auf der Erde - für Ältere lieber im Hotel, s.u. Es ist das Projekt eines algerischen Philantropen mit einem Park gegenüber und Bibliothek - die Einnahmen kommen Waisenkindern zu Gute. Wir besuchen noch den See der Oase hinter dem FOREM - auf dem Weg dorthin Gang durch einen kleinen Naturpark, vor allem für Kinder angelegt.
Upgrade: Hotel Al Boustan mit großem Pool, hier auch mit Bier und Wein. (Zuzahlung: 50 € p.P., im EZ + 80 € ).
(F / M / A)
Die Route nach Ghardaia führt entlang der östlichen Ausläufer des Östlichen Erg durch menschenleere Steinwüste, vorbei an Tiefbrunnen.
Ghardaia besteht aus fünf einzelnen Oasen ( = Pentapolis) und wurde aufgrund der einzigartigen Architektur in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Die Hauptoase besticht mit gestaffelten,

pastellfarbenen Häusern. Besuch der Hauptoase Ghardaia; unten ist der Marktplatz mit Arkaden und kleinen Geschäften, dann geht es hügelwärts zunächst durch den dämmrigen Souk. Auch hier sind die Händler sehr freundlich und vollkommen unaufdringlich. Ganz oben steht die Moschee, dessen Minarett auch hier oben etwas schief geneigt ist - in Richtung Mekka. Der Friedhof außerhalb mit seinen weiß gekalkten Gräbern nimmt diese Minarettformen wulstig und klein wieder auf. Von hier aus blickt man auf den rund 7 km langen Palmenhain.
Melika wird neben der Moschee von einem Marabut (Heiligengrab) gekrönt von dem sich der berühmte Architekt Le Corbusier inspirieren ließ – wie von der ganzen Oase. Die anderen Oasen der Pentapolis, auch mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem, sind Bou Noura (s. Bild), Berriane und El Atteuf mit einer unge-wöhnlichen, flachen Moschee und den Gebetsräumen im Souterrain. Beni Isguen ist noch immer die Heilige Stadt und ganz von einer Mauer umgeben. Kurze Hosen oder Röcke sind hier „out“, viele Frauen verschleiern sich vor allem hier noch immer so, dass nur ein Auge zu sehen ist. Auch Rauchen auf der Straße ist hier untersagt.
Abendessen und Übernachtung kleinen Hotel der Résidence Akham, mit den weiß gekalkten Häusern wunderschön im Palmenhain gelegen, hervorgegangen aus einem der Sommerhäuser ( = Akham) für wohlhabende Mozabiten. Die klimatisierten Zimmer mit eigenen Terrassen und zum Teil Dach-Terrassen sind schön mit Nomadenteppichen dekoriert.
(F / M / A)
Erweiterung mit dem Hoggar-Bergland:
Flug vor Mitternacht von knapp 2 Stunden nach Tamanrasset, am nächsten Tag zum Assekrem im Herzen des vulkanischen Hoggar-Gebirges; Sonntag Nacht zzrück. Die Reise verlängert sich dadurch nicht.
Es gibt nur einen Flug um 08:15, Ankunft um 09:45 Uhr. Deshalb haben Sie auf Wunsch noch den ganzen Tag Zeit für Algier. Vom beeindruckenden Märtyrer-Denkmal im Nordosten der City (für die rund eine Million Opfer während des Befreiungskrieges 1954 – 1962) bietet sich ein guter Blick. Unterhalb liegt der Botanische Garten (1832 angelegt) mit vielen exotischen Pflanzen. Hier wurden 1932 Teile des ersten Tarzan-Films mit Johnny Weißmüller gedreht. Das Bardo-Museum befindet sich in einem ehemaligen arabischen Palast. Abendessen, z.B. im Traditions-Restaurant "Caracoya" im Zentrum (auch gute algerische Weine); Übernachtung im neuen Hotel BestNight2 (kein Alkohol) in der Nähe des Flughafens.
Sie können diesen Tag auch sehr erholsam gestalten und stattdessen nur kurz nach Algier fahren oder vom Flughafen eine gute halbe Stunde direkt nach Ain Taya (frz. Kolonialort) mit dem guten Hotel Turqouise direkt am Meer; gute Fischgerichte, auch Bier und Wein.
(F)
Shuttle-Service durch das Hotel ab 8 Uhr (10-15 Minuten) zum Flughafen. Aktuell fliegt AIR ALGERIE um 10:15 nach Frankfurt, Ankunft um 13:15 Uhr.