Reise-Informationen
Diese Kurzreise (ent-) führt Sie in kleiner Gruppe zu den Zentren des Voodoo: Sie besuchen schon am zweiten Tag am Togosee eine alte Priesterin, heilige Schreine, erleben eine Zeremonie im Tempel und als Höhepunkt am 10. Januar in Ouidah das jährlich Voodoo-Festival – mit BesucherInnen aus den Nachbarländern, auch aus der Karibik und den USA.
Sie fliegen in die entspannte Hauptstadt von Togo, nach Lomé. Auf dem Programm steht auch ein Besuch der alten Hauptstadt von Dahomey (der alte Name von Benin), einst mit Amazonen-Kriegerinnen und dem alten Königspalast (UNESCO-Weltkulturerbe) und das Pfahldorf Ganvié bei Cotonou. Von Cotonou/Benin geht´s wieder zurück. Die Entfernungen sind nicht groß. Diese Reise lässt sich noch am Strand von Cotonou verlängern (Sie sind dort am letzten im Novotel direkt am Meer), oder mit der Kurzreise nach Lagos und der Umgebung, Nigeria. Wenn auf 3 Übernachtungen und zwei Tage (in Lagos) reduziert, kostet sie z.B. bei 2 Teiln. p.P. nur noch 1.150 € mit Übernachtungen im Radisson ParkInn.
Die Götter, Ahnen und Geister werden in der Voodo- Magie um Hilfe gebeten und man verehrt sie. Ein Voodoo-Priester versucht Kontakt mit den Göttern und Geistern aufzunehmen, den er durch Gebete und große Rituale herstellt. Außerdem muss er die Götter und Geister positiv stimmen. Der Kontakt zu den Göttern oder Geistern beginnt in einem Trance-Zustand, gleichzeitig werden dort die Opfer ausgewählt, die man für den Auftrag braucht.
In Benin wurde Voodoo 1996 offizielle Staatsreligion; rund 17% der knapp 10 Millionen EinwohnerInnen Benins sind Voodoo-Anhänger, vor allem im Süden, zwischen der Küste mit dem Zentrum Ouidah und hoch nach Dassa-Zoumé. Am 4. April 2003 wurde Voodoo zur offiziellen Religion auch auf Haiti erhoben. Priester und Priesterinnen haben nun auf Haiti dieselben Rechte wie ihre katholischen Kollegen. Sie dürfen offiziell Ehen schließen, Taufen durchführen und Begräbnisse leiten. Von wegen „Hokus-Pokus“ also: vor wenigen Jahren wurde der Voodoo sogar durch den Papst als eigenständige Religion anerkannt, da durch den Voodoo Priester die meisten Heilungen erfolgten und so bekannt wurden.
Basispreis: | ab 2.590 € |
Termine: | 05.01.2026 – 13.01.2026 |
Aufpreis p.P.: | 2 Teiln.: + 300 € |
EZ-Zuschlag: | + 300 € |
Leistungen | Fahrten , professionelle, englischsprachige Reiseleitung, Hotelübernachtungen wie angegeben. Mahlzeiten wie angegeben (F = Frühstück, A = Abendessen), Transfers in den Reiseländern. |
Nebenkosten | Flüge (ab ca. 800 €), Visagebühren (je 50 €/Online); Mittagessen, Reiseversicherungen, Getränke, persönliche Ausgaben. |
Verlängerung | Kpalimé und Umgebung Individuelle Verlängerung in Lomé/Strandhotel auf Anfrage. Als Vorprogramm oder Verlängerung eignet sich die viertägige Tour 250 nach Lagos und Umgebung, Nigeria (gleiche Reiseleitung durch Confidence Aguiyi). |
Reisebeschreibung
Die besten (Direkt-) Verbindung bietet AIR FRANCE, z.B. Frankfurt-Paris, ab 09:40, dann Nonstop nach Lomé, Ankunft 23:25 Uhr oder BRUSSELS (Zwischenlandung in Abidjan), Ankunft 19:45 Uhr.
Abholung vom Flughafen nahe der kleinen Hauptstadt, Transfer ins Hotel, Fahrt vorbei an Kokospalmen am Atlantik. Übernachtung im rustikalen Hotel Robinson Plage – wie der Name schon nahelegt, direkt am Atlantik unter Palmen.
Lomé wird eingerahmt von langen Sandstränden, die mit Kokospalmen gesäumt sind und an denen bunte Fischerboote liegen. Die sympathische, lebendige Kleinstadt wurde im 18. Jahrhundert von den Ewe gegründet und entwickelte sich nach der Verlegung der deutschen Kolonialverwaltung von Togoville im Jahr 1897. Die Eröffnung eines Schiffsanlegers im Jahr 1904 und der Bau eines Tiefwasserhafens in den 1960er Jahren förderten die Bedeutung Lomés als Handelszentrum.
Wir besuchen den quirligen Zentralmarkt in Lomé, überragt von der Kathedrale Cathédrale du Sacré-Cœur (Herz-Jesu-Kathedrale) von den Deutschen ab 1901 erbaut. Lomé hat noch immer ein beschauliches Flair. Daran ändern auch einzelne moderne Banken und andere Hochhäuser nichts, die unter der der langen Regierungszeit (1967 - 2005) von Präsident Gnassingé Eyadema, entstanden; Faure Gnassingbé folgte dann seinem Vater…
In der Altstadt sind noch gut erhaltene Bauten aus der deutschen Kolonialzeit, wie z.B. der Gouverneurspalast oder Handelshäuser. Im Nationalmuseum werden Sie in die Geschichte und Kultur von Togo eingeführt. Der Besuch des Fetischmarktes ist nichts für schwache Nerven. Von getrockneten Affenschädeln, und Hundeköpfen, Schlangenhäuten bis hin zu getrockneten Vögeln finden entsprechend Gläubige hier die notwendigen Ingredienzen für Heilmittel gegen alle nur erdenklichen Krankheiten. Es gibt eine große Auswahl an Restaurants in Lomé. Zweite Übernachtung im Robinson Plage. (F)
Fahrt nach Agbdrafo (25 km) am Atlantik und Besichtigung von Togoville. Mit einer Piroge setzen Sie über in die historisch bedeutende Stadt, wo 1884 der Schutzvertrag zwischen Gustav Nachtigal, dem Repräsentanten des deutschen Kaisers, und dem örtlichen König Mlapa III. unterzeichnet wurde. Die Kathedrale Notre Dame du Togo wurde 1910 erbaut und ein Schrein, wo angeblich die Jungfrau Maria erschien. Hier sind, für Westafrikaner kein Widerspruch, auch viele Voodoo-Schreine im animistischen Viertel. Im ehemaligen Sklavenhaus von Agbodrafo (s. Foto) wird die Geschichte des Sklavenhandels im 19. Jahrhundert wieder lebendig.
Anèho, 15 km östlich, liegt an einer großen Lagune – dort überqueren Sie die Grenze nach Benin.
Abendessen und Übernachtung in Grand Popo am Meer, Hotel Awale Plage, mit schönen, klimatisierten Bungalows. (F / A)
Sie sollten heute bis 7 Uhr aufbrechen. Weiterfahrt entlang der Küste zum Bouche du Roi (Mund des Königs) - einer langen und schmalen Lagune etwa 15 km östlich von Grand Popo: hier drängt sich der braun-erdige Mono-Fluss durch Lagunen in den Atlantik. Das Naturreservat gehört zum UNESCO-Weltnturerbe; wir sehen viele Wasservögel, Mangroven und meist auch Affen.
Nach diesem Ausflug von etwa vier Stunden geht es nördlich nach Ouidah, der Wiege des Voodoo. Hier sind seit gestern schon Tausende von Gläubigen und Adepten versammelt (das Programm ist an den drei Tagen gleich). Bei einem Besuch des Pythontempels s erfahren Sie spannende Geschichten rund um den Voodoo-Glauben. Das Casa do Bresil ist das restaurierte Haus eines brasilianischen Sklavenhändlers. Dann gehen Sie entlang der Route des Esclaves bis zum „Tor ohne Wiederkehr“ an den Strand. Hier am französischen Fort sind auch heute wieder die meisten Menschen; es gibt Voodoo-Tänze.

Hervorragendes Abendessen à la carte, natürlich auch mit Gambas (nicht enthalten) und Übernachtung in einem der 5 sehr geschmackvollen Zimmer am See, der Villa Aphro, knapp 20 km östlich von Ouidah. (F)
Voodoo: ein kulturelles und spirituelles Netz
Das Wort Voodoo stammt aus der Fon-Sprache des alten Dahomey und bedeutet Gott oder Geist. BesucherInnen kommen zum 10. Januar auch aus Togo, sogar aus den USA und aus der Karibik; dorthin wurde der Voodoo von Sklaven aus dem heutigen Benin schon im 16. Jahrhundert als "Mitnahme der Götter" gebracht und entwickelte sich als Widerstandskultur.
Voodoo ist ein kulturelles, auch spirituelles Netz, und wie Luisa Franca weiter schreibt, "ein Weltbild des Verflochtenseins mit allen Wesen der Natur, und die Sehnsucht, Götter und Geister zu rufen, zu spüren, in sich aufzunehmen, daran fröhlich und gesund zu werden. Die Zeremonien sind immer Tanzfeste, bei denen auch Hühner aber auch Schnaps "geopfert" werden (spirit for the spritis). Eine große Rolle spielen auch Fetische als "Lockmittel" für Götter, zum Beispiel getrocknete Affenköpfe.Der zentrale Kern im Voodoo besteht aus Ahnenverehrung und Wiedergeburt, Verehrung der Loa (Gott, göttliches Wesen, guter Geist) und Orakel (Zukunftsdeutung, Wahrsagen). Die Taten eines Menschen beeinflussen sein jetziges und nächstes Leben. Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von Gottheiten unterschieden: Die Rada-Loas und die Petro-Loas. Der Rada-Kult steht für die gute, weiße Magie (deshalb die meist weiße Kleidung/Schminke) und der Petro-Kult für die schlechte, schwarze. Während es als sicher gilt, dass der Rada-Kult aus Dahomey stammt, wird dem Petro-Kult als Heimat der Kongo, Guinea oder Haiti zugeordnet.
Mehr s. Website Voodoo Magie.
Vor allem zum Voodoo-Fest am 10. Januar kommen Tausende aus der „Diaspora": aus der Karibik vor allem. Auch von den USA reisen viele Voodoo-Anhänger, meist Farbige, auf den Spuren ihrer Wurzeln, ROOTS.
Ab etwa 10 Uhr versammeln sich rund um den Festplatz beim Tor ohne Wiederkehr am Strand zum
dritten und letzten Mal nach und nach die Voodoo-Anhänger – es sind Tausende. Sie verbringen den Tag in Ouidah beim Voodoo-Festival und erleben viele Zeremonien, Tänzen und Akrobatik- Darbietungen. Alles natürlich mit der Präsenz von Daagbo Hounon Mètogbokandji II, seit 2006 der 11. König auf dem Thron von Ouidah.
Das Festival hat vorgestern begonnen, aber die Einteilung an diesen Tagen bleibt - hier tanzen die neu Initiierten, die Adepten, die Tänze sind unterschiedlich:
Französisches Fort: Zangbèto
Am Maro-Festplatz: Egungun
Python-Tempel: diverse Gruppen
Heiliger Wald: Vodun Zo, Atchinan.
Zwischen 13 und 16 Uhr ist offizielle Pause, aber überall sind noch Gaukler und oft phantasievolle SelbstdarstellerInnen in Aktion. Sie können (und sollten!) dann z.B. auch noch die Zinsou-Stiftung besuchen (Moderne Kunst aus Benin).
Zweite Übernachtung im höchst angenehmen Gästehaus der Villa Aphro. (F)
Weiter via Allada - der alten Hauptstadt des gleichnamigen Königreichs. Weiter nördlich nach Abomey, 75 km, unter Umgehung einiger Schlaglöcher. In der Nähe sehen Sie einen Voodoo-Tempel in der Form eines Chamäleons – der Eingang ist das Maul (nur von außen zu sehen). In Abomey, der ehemaligen Hauptstadt der Königreiche von Dahomey, besuchen wir die weitläufigen Königspaläste

von Glélé und Ghézo (UNESCO-Weltkulturerbe). Dort sehen wir die ursprünglichen Throne (zum Teil auf Totenschädeln) der alten Könige seit der Gründung der Königreiche im 17. Jahrhundert.
Einige Jahre gab es in Abomey zwei Könige, einen Nachfahren des letzten Königs des Reiches Danxomè, Agoli-Agbo, und einen Nachfolger des Königs Béhanzin. Ende 2010 wurde offiziell durch eine Experten-Kommission festgelegt, wer denn nun der wahre König sei - Agoli-Agbo. Aber immer noch ist die Meinung der Bevölkerung dazu gespalten.
Wir können mit Glück eine Audienz beim König erhalten; ca. 100 €, geteilt durch die TeilnehmerInnen - inklusive seiner "Hofdamen" und Getränken. Der Nasenschutz ist traditionell - er soll symbolisieren, dass der König nicht die Luft der gewöhnlichen Sterblichen einatmet...
Neben dem Palast liegt der Markt, der „rotierend" alle 5 Tage abgehalten wird. Aber auch sonst ist hier immer etwas los - es gibt u.a. viele Fetische, und der Besuch ist nichts für schwache Nerven: in Käfigen werden lebende Katzen und Hunde als Opfertiere gehalten... getrocknete Affen- und Vogelköpfe zuhauf.... Auf jeden Fall sollten Sie sich mit Stoffen eindecken - farbenfrohen Applikationen (traditionell Königs-Symbole) - auch z.B. als Kopfkissenbezug oder Küchenschürze.
In Abomey gibt es nur sehr bescheidene Herbergen. Fahrt nun deshalb wieder nach Süden von 120 km – den ersten Teil östlich – wieder bis Allada und in das Natur- Öko-Resort Zinvié mit schönen, Stroh gedeckten Bungalows im Grünen; dort auch Abendessen. Hier im Vallée du Sitatunga (Tal der Sumpfantilope, Sitatunga) arbeitet die ONG Credi, (Nicht-Regierungs-Org.), die auch das Camp Natu´resort baute – vor allem im Bereich nachhaltiger Landwirtschaft und Aufforstung.
(F / A)
Weniger als 25 km südlich kommen wir an den Nordrand des Nokoué-Sees und nach Ganvié. Eine Bootsfahrt auf dem Lac Nokoué bringt Sie in das „Venedig Afrikas“, die Pfahlbausiedlung Ganvié. Das Volk der Tofinu flüchtete hierher aufs Wasser, um sich vor den Fon- Kriegern, den Königen von Dahomey und vor den Sklavenfängern der Portugiesen, in Sicherheit zu bringen. Der Name Ganvié bedeutet „Leute, die den Frieden erreicht haben“. Bis heute ist die Stadt nur auf dem Wasserweg zu erreichen. Mit über 20.000 Menschen ist es das größte „Wasserdorf“ Afrikas.
Wir genießen eine schöne Bootsfahrt nach Ganvié, dem größten Pfahlbaudorf Afrikas. Hier erleben wir den eindrucksvollen Alltag auf dem Wasser: Männer beim Fischfang, Frauen bei der Arbeit, auf dem Wassermarkt und Kinder auf ihren Pirogen. Wir trinken etwa Kühles in einer Kneipe, auf dem Wasser.
Es geht dann nach Süden, um den See herum, durch die Hauptstadt Cotonou und in den Norden der alten Hauptstadt, Porto Novo – mit zahlreichen Kolonialbauten und der Großen Moschee. Im Norden, in Adjarra, sind zahlreiche Kunsthandwerker beherbergt, v.a. von Trommeln und anderen Musikinstrumenten. Eine weitere Bootsfahrt auf dem Rivière Noire, dem schwarzen Fluss, erschließt uns hier das Ökosystem.
Abendessen und Übernachtung im kreativen Centre Ouadada, mit Ausstellungen und Veranstaltungen.
(F / A)
Wir besuchen die Kunst-Galerie und fahren ins nahe Projekt von Songhai, wo mit neuen Pflanzenarten experimentiert und ökologische Landwirtschaft betrieben wird. Besuch von Porto Novo und von Cotonou, auf zwei Halbinsel an der Lagune direkt am Atlantik gelegen, und 10 km westlich – nochmals vorbei an mit Palmen gesäumten Sandständen – zum Voodoo-Tempel Zangbéto, der sehr berühmt ist. Es bietet sich noch Gelegenheit zu einem Bad im Atlantik; Tageszimmer in einem einfachen Hotel oder Gästehaus.
Abflug mit BRUSSELS um 20:25, mit AIR FRANCE um 23:30 Uhr oder Verlängerung – viele Hotels stehen zur Verfügung. Sehr gut ist das Novotel direkt am Meer, DZ ca. 160 €.
Verlängerungen
Kombi/Verlängerung mit Lagos und Umgebung/Nigeria, 6 Tage – Fahrt ab Cotonou über den alten Sklavenort Badagry nach Lagos: s. Tour 250 (auch auf drei Tage zur verkürzen/nur Lagos.
Individuelle Verlängerung in Cotonou/Strandhotel auf Anfrage.