Reise-Informationen
Reiseziel Lagos
Im Großraum Lagos wohnen rund 25 Millionen Menschen, das ist vergleichbar mit Kairo oder Johannesburg. Schon vor über 30 Jahren hat man deshalb diverse Stadt-Autobahnen und „Flyover“ gebaut; eine vierte Brücke zum Festland wird dieses Jahr noch fertig. Lagos grenzt an eine große Lagune; getrennt durch einen Meeresarm, Creek, sind hier die alten Stadtteile Lagos- und Victoria Island auf Inseln 20 km südlich des Flughafens. Hier finden sich noch alte Kolonialbauten der britischen Zeit, großartige Märkte, Galerien und Restaurants. Es wird aber oft laut und eng – doch Ihr Guide lotst Sie auch durch manchmal schwere Gewässer, sein Name ist Confidence…
Diese Reise
Wir folgen natürlich auch den Spuren des großartigen, 1997 gestorbenen Musikers Fela Kuti in den „New Africa Shrine“. In Badagry westlich gehen wir auf Spuren der Sklaverei, an der Lagune in Lekki leben viele Vögel und Krokodile. Dann fahren wir mit dem kundigen Guide Confidence (Foto) westlich nach Abeokuta und am nächsten Tag nach nördlich nach Oshogbo – hier findet die Kultur der Yoruba mit dem Heiligen Schrein auch einen optischen Höhepunkt, ebenso wie das „Hundertwasserhaus“ der Österreicherin und Yoruba-Priesterin Susanne Wenger. In Ife besuchen wir den Königspalast der Yoruba, der Ort wurde weltberühmt durch die Ife-Bronzekunst. Zum Schluss können Sie in einem Thermalbad-Resort und bei Wasserfällen relaxen.
Erweiterungen: mit dem Flieger in den Norden nach Kano, zur neuen Hauptstadt Abuja im Zentrum, und/oder in den Osten nach Calabar. Alles gut zu kombinieren z.B. mit Benin und Togo.
Ausführlicher Reisebericht von Rudolf Nägele vom Mai 2022
Basispreis ab 3 Teiln.: | ab 1.690 € |
Termine: | Frei wählbar |
Aufpreis p.P.: | 2 Teiln. + 150 € 1 Teiln. + 700 € |
EZ-Zuschlag: | + 220 € |
Leistungen: | Programm mit den genannten Übernachtungen und Frühstück; alle Besuche und Eintrittsgelder; englischsprachige Reiseleitung. |
Nebenkosten: | Flüge, Versicherungen, Visakosten 300 € (= Visa on arrival). Das normale Visum ist umständlich zu beschaffen, dauert ca. 3 Wochen und kostet 250 €. |
Verlängerungen: | Ideal mit Togo/Benin, Ghana, Burkina Faso |
Reisebeschreibung
Fast alle Airlines fliegen nach Lagos; man sollte sehen, am Nachmittag anzukommen z.B. mit einem Lufthansa-Direktflug. Abholung durch Ihren Guide Confidence Aguiyi. Das von uns ausgewählte Hotel Bogobiri zwischen den Inseln Ikoyi und Victoria ist schon mal etwas Besonderes: es gibt nicht nur wunderschöne, dezent afrikanisch-rustikale Zimmer, sondern auch ein Restaurant und viel Kunst. Hier tauchen Sie sofort ein in die vibrierende, kreative Szene von Lagos. Wenn kein Platz ist – oder dies gewünscht – ist das 4* Blowfish-Hotel mit großem Pool (Küche aus dem Libanon) auf der benachbarten Victoria Island eine gute Alternative.
Wo anfangen, was ansehen? Das Programm ist natürlich flexibel und kann ganz auf individuelle Interessen zugeschnitten werden. Auf Lagos Island, also nur 2-3 km westlich vom Hotel, ist der sehenswerte Freedom Park im einst berüchtigten Kolonial-Gefängnis mit Ausstellungen, Kulturzentrum und Markt. Nicht weit nördlich, im Norden von Lagos Island, befindet sich der riesige Jankara Market mit praktisch Allem – auch Fetischen und Kräuter-Medizin für die „Juju doctors“, lokale Quacksalber (die sich selbst natürlich nicht so nennen).
Die Nike Art Gallery hat eine Sammlung von über 8.000 verschiedenen Kunstwerken verschiedener nigerianischer Künstler. Es ist östlich von Victoria Island, schon auf der Lagune. Logisch, gleich etwas weiter nach Osten zu fahren oder zu gehen: Das Lekki Conservation Center an der Lagune östlich der City ist ein verstecktes Juwel, mit der längsten Canopy-Brücke Afrikas (Holzstege, 400 m Metall-Hängebrücke) auf 78 ha. Von hier gelingt sehr gut die Beobachtung von Tieren wie vielen Affen, Krokodilen und verschiedenen Vögeln, auch Pfauen. Hier kann man sich auch stärken.
Makoko auf dem Festland gilt als größtes schwimmendes Dorf der Welt, das hauptsächlich auf Pfahlbauten auf dem Wasser existiert – nicht so Wohlmeinende nennen es „Floating Slum“ (Bild bei den allgemeinen Infos zu Nigeria).
Etwas weiter nördlich im belebten Ikeja, ist der berühmte Musik-Club New Africa Shrine, den viele der Kinder des Musik-Genies Fela Kuti einrichteten – er lebte mit etwa 70 Frauen zusammen – nachdem der alte Shrine abbrannte. Fela, Begründer des Afrobeat, Saxophonist, Sänger, Anti-Kolonialist, starb 1997. Felas Fast-Inkarnation, Seun Kuti, spielt immer am letzten Sa im Monat, Bruder Femi Kuti am Do und So. Man muss ja nicht hier die Nacht durchmachen – auch eine Stunde auf einen Drink (ab 18 Uhr) ist schon etwas.
Abendessen nach Wahl (nicht enthalten) – z.B. afrikanisch im Yellow Chili auf Victoria Island, 2 km südlich vom Hotel. Achtung, nigerianisches Essen ist oft SEHR scharf…
(F)
Vorbei am Snake Island und sumpfigen Creeks vor der Küste des Atlantiks braucht man rund zweieinhalb Stunden pro Weg für die gut 70 km zum Ort Badagry ganz im Westen. Hier war eine der Keimzellen des Sklavenhandels. Besuch des Badagry Slave Museum and Black History Museums. Im Heritage Museum tauchen Sie ein in das Leben der frühen Missionare; Fahrt zum ersten doppelstöckigen Haus, das von Missionaren 1845 erbaut wurde (Foto) und dem „Point of no return“. Mittags z.B. gegrillten Fisch im kleinen Hafen.
Sie können aber auch auf diesen Ausflug verzichten und stattdessen sich weiter in Lagos umsehen – allein der Besuch von Märkten und Galerien würde Tage füllen. Oder – bei individueller Durchführung, das ist bei dieser Tour meist so – können Sie diesen Tag auch ganz weglassen (neuer Preis auf Anfrage) und eine Verlängerung z.B. nach Calabar im Osten (Mandrills) anhängen, s.u.
Dritte Übernachtung im schönen Hotel, s. 1. Tag.
Wir sollten bis 7 Uhr losfahren, obwohl das zu der Zeit in Lagos auch viele tun….für die Fahrt nach Oshogbo nordöstlich von Lagos sind ca. 4,5 Stunden einzuplanen – aber es lohnt sich (im Gegensatz zum näheren Abeokuta im Norden mit dem Heiligen, aber hässlich verbauten Berg). Über die Autobahn geht es nach Ibadan, bzw. darum herum: nach Lagos und Kano im Norden ist es die drittgrößte Stadt mit ca. 8 Millionen Einwohnern, Zentrum der Yoruba. Mit etwa 40 Millionen Menschen ist es die größte Volksgruppe ganz Afrikas – und heute besuchen wir in Oshogbo ihr größtes Heiligtum. Ihre Voodoo-Religion wird auch in Benin und den USA praktiziert.
Nach der Fahrt Einchecken in das wunderschöne Nike Osogbo Guesthouse und etwas Erholung: Teil des Nike Art Centers (nicht vom Hersteller der Schuhe…) – gegründet schon in den 50er Jahren von deutschen Künstlern.
Der Heilige Hain der Göttin Osun liegt am Rand der Stadt in dichten Wäldern - Heimstatt von Oshogbos Schutzgottheit Oshun. Er besteht aus mehreren Hainen, die jeweils einzelnen Gottheiten der Yoruba geweiht sind. Ende der 1950er begann die österreichische Künstlerin Susanne Wenger zusammen mit lokalen Künstlern, den Hain mit Skulpturen und Schreinen zu versehen. Seit 2005 gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Susanne Wenger, einzige „weiße“ Priesterin der Yoruba, verstarb 2009 in Oshogbo mit 94 Jahren. Wir besuchen auch ihr ebenso unglaublich kreatives Haus im brasilianischen Stil.
Wir besuchen noch auf Wunsch den Markt, verlassen Oshobo nach Südosten über Ilerin und ca. 25 km westlich: Besuch von Ile-Ife, Heilige Stadt der Yoruba – hier residiert ihr König, Oòni, Adeyeye Enitan Ogunwusi, seit 2015. Der König gilt als letzer der insgesamt 401 Götter.
Wir besuchen seinen Palast aus dem 18. Jh mit einem Heiligen Schrein und das benachbarte kleine Museum mit Bronze-Skulpturen. Der ist bekannt für seine bis ins 10. Jahrhundert zurückreichenden Skulpturen aus Stein, Terrakotta und Bronze. Die meisten Ife-Köpfe mit den typischen länglichen Narben sind aber im Museum von Berlin-Dahlem, in London oder Paris zu sehen… aber immerhin auch noch im National Museum von Lagos und – ganz groß – an einem Rondell im Ort.
Von hier sind es über 200 km zum Lagos-Airport, für die man – wieder verzögert durch den Großraum Lagos – rund 5 Stunden braucht.
Deshalb fahren wir heute nur rund 1,5 Stunden östlich zu den heißen Quellen und Wasserfällen von Ikogosi – das ist nach so viel Urbanität der letzten Tage erfrischend, ebenso wie das Hotel-Resort mit großem Pool.
Rückfahrt nach Lagos, wieder an Ibadan vorbei, rund 5 Stunden und Rückflug bzw. Fahrt nach Benin bei Verlängerung oder Weiterflug.
Verlängerungen in Nigeria:
Ganz individuell – empfohlen nach Kano oder Abuja oder Calabar im Osten (mit Mandrill-Affen).
Flugpreise ca. 200 €, je 2 Tage. Programme und Preise auf Anfrage.
Kombis:
Ideal mit Benin/Togo, Ghana, Burkina Faso.