Reise-Informationen
Reiseziel Somaliland

Das waren noch Zeiten, als es im einst italienischen Mogadishu Pizza gab und im früheren britischen Club von Hargeisa im heutigen Somaliland noch Bier und das alte Klavier – und man das ganze „Horn“ entlang fahren konnte durch das Nomadenland, 1.600 km. Nach dem Sturz des Diktators Siad Barre 1991 versank das Land dann im Chaos rivalisierender Warlords und wurde durch Piraterie großer Schiffe berühmt. Der früher britische Norden, strategisch gut gelegen und mit bedeutendem Hafen, entging dem Niedergang durch einseitig ausgerufene Unabhängigkeit.
Die Wirtschaft entwickelt sich, der Lebensstandard für die etwa 4 Millionen „Somalilander“ wächst. Das Land ist außer von Taiwan noch immer nicht international anerkannt – man befürchtet, dass die Unabhängigkeit Schule machen könnte.
Wir erleben hier ein sehr gut organisiertes Gemeinwesen, erstaunlich gute Hotels und Straßen, freundliche Menschen. Die Kultur der Kamel-Nomaden ist noch lebendig. Die Landschaften sind herbschön, Felsbilder einzigartig und vor Berbara am Golf von Aden kann man gut Schnorcheln.
Ihre Reise
Somaliland ist nicht – außer von Taiwan – international anerkannt, aber deshalb nicht unsicher – ganz im Gegenteil. Dennoch fahren (freundliche) junge Polizisten mit. Sie reisen in sehr guten Geländewagen. Somaliland ist wie ganz Somalia muslimisch. Es gibt deshalb keinen Alkohol, und Sie sollten sich korrekt kleiden – kurze Hosen sind nur während der Fahrten oder am Strand in Ordnung. Ein Kopftuch ist für Frauen nicht vorgeschrieben, aber kommt gut an – und schützt vor der Sonne.
Fotografieren ist generell kein Problem, aber man sollte auch hier vorher fragen – eine freundliche Geste reicht ja schon. Ein paar Worte Arabisch sollte man kennen, noch besser etwas Somali.
Artikel Somaliland und Djibouti, KURIER/Wien, v. 9.1.19
Danke an Wolfang Godai, Autor des Artikels, für die hier verwendeten Fotos *und das Hauptbild!
*Bild mit den Fischen, Mogadishu: Agentur shutterstock
Basispreis: | ab 1.790 € |
Termine: | 04.08.2023 – 11.08.2023 22.10.2023 – 29.10.2023 03.12.2023 – 10.12.2023 |
Aufpreis: | 2 TN: +150 € p.P. 1 TN: +400 € |
EZ-Zuschlag: | + 180 € |
Leistungen: | Programm wie beschrieben, lokale, englischsprachige Reisebegleitung, max. 3 Reisende pro Geländewagen und je eine Sicherheitsbegleitung pro Wagen; Visabeschaffung vor Ort (Visum bei der Einreise), alle Eintrittsgelder, Übernachtungen mit Frühstück, Mittags-Picknick am 3. und 4. Tag. |
Nebenkosten: | Flüge (ab ca. 750 €), Visakosten (60 Dollar, bei Einreise), Mahlzeiten wenn nicht anders erwähnt, Versicherungen, Trinkgelder und persönliche Ausgaben. |
Verlängerungen, Kombinationen
Diese Reise ist als Verlängerung der Tour 410 (Hochland von Äthiopien) kompatibell. Eine Kombination mit Djibouti, Tour 416, ist fast schon ein „Muss“, inkl. der alten Stadt Harar im Osten von Äthiopien (Flug von Hargeisa nach Dire Dawa).
Sie können den 5. Tag in Berbera auch bei indiv. Durchführung (oder wenn alle einverstanden sind) ausfallen lassen – Minus 150 € p.P.
Die dreitägige Verlängerung nach Puntland (s. Karte, Flug von Hargeisa nach Garowe oder Boosaso) ist durch die dort vorgeschriebene Militärbegleitung und diverse Zahlungen an Verantwortliche teuer. Air Djibouti fliegt einmal wöchentlich via Hargeisa und BosaAso nach Garowe. Der Tag für den Winterflugplan (ab Oktober) steht noch nicht fest. Garowe ist die kleine Hauptstadt der Nugaal-Region und gehörte früher zu einem Sultanat. Wir fahren erst 110 km auf einer alten Asphaltstraße nach Norden, Richtung Boosaaso am „Horn“, dann 180 km östlich bis an den Ind. Ozean nach Eyl. Hier befand sich bis in die 2010er-Jahre das „Hauptquartier“ der Piraten. Preis bei 2 TN: 2.290 € plus Flüge, ab 3 TN 1.890 €.
Günstiger ist ein Dreitagesausflug nach Boosaso oben am „Horn“: 1.490 € p.P.
Mogadishu, vor dem nationalen Zerfall seinerzeit italienisch geprägte Kapitale Somalias im Süden, ist noch immer ein Sicherheitsproblem v.a. durch die Al Shabab-Islamisten. Die Stadt wird aber von diversen Airlines angeflogen, auch fast täglich von ETHIOPIAN und gilt im Kern als sicher. „Fixer“ checken alles vorher, und es gibt militärische Begleitung; Sie können u.a. einen belebten Markt besuchen, Baden und zerfallende Kolonialhäuser sehen, auch lachende Mensch und Fischer beobachten, wie sie u .a. Haie an Land schleppen, s. Foto.
3 Tage/2 Nächte in gutem Hotel: 1.490 € plus Flügen p.P. ab 2 TN. Man kann z.B. von Addis nach Mogadishu fliegen und dann nach Hargeisa.
Reisebeschreibung
1. - 2. Tag: Frankfurt - Hargeisa
Abflug in Frankfurt mit den hervorragenden Ethiopian Airlines nach Addis Abeba am späten Abend. Weiterflug am Morgen gegen 9 Uhr, Ankunft in Hargeisa aktuell um 10:50 Uhr.
Hargeisa hat über 1,2 Millionen Einwohner – jeder Dritte im Land lebt hier. Die weitflächige Stadt macht einen neuen Eindruck; ältere Häuser wurden sorgsam restauriert. Durch Geld aus den Golfstaaten
entstanden viele neue Häuser, auch moderne Hotels. Dunkle Felshügel überragen die Stadt. Trotz einer Höhe von über 1.300 m ü.M. ist es hier ganzjährig warm (auch im Winter bis 35 Grad), nachts aber kühl (im Winter bis 5 Grad) – typisch für Wüstenklima.
Wir besuchen den alten Teil der Stadt mit traditionellen Häuser, den Viehmarkt, den Goldmarkt, Geldwechsler mit Bergen von Somali-Shillings – rund 1.000 für einen Dollar - und den Markt für die Kaudroge Kat; viel wird aus Äthiopien importiert. Im Zentrum steht ein Kriegs-Monument mit einem russischen Mig-Jet, der 1988 von den Somalis abgeschossen wurde.
Neues, gutes Hotel, meist das Ali Jirde Hotel mit grünem Innenhof.
3. Tag: Hargeisa – Dhagax Kure – Hargeisa (90 km)
Hargeisa hat auch eine Universität. Wir verlassen die Hauptstadt auf einer Piste in Richtung Nordwesten (wie die ganze Fahrt über in guten Geländewagen). Fast 140 Orte mit Felsbildern sind in Somaliland bekannt, die zwei schönsten besuchen wir heute und morgen. Dhagax Kure ist auch vom Landschaftserlebnis besonders: aus sandiger Halbwüste ragen riesige, abgerundete Sandsteinfelsen wie eine bizarre Stadt. In Nischen und Höhlen sind ockerfarbene Felsbilder von Menschen und Tieren, meist Rindern. Die Bilder morgen wirken noch frischer und sind noch kunstvoller - hier aber überwiegt das Landschaftserlebnis. Mittags-Picknick.
Rückfahrt nach Hargeisa. Oft sind Gazellen oder große Kudus zu sehen - und immer wieder Kamele und Ziegen. Abendessen in einem Restaurant von Hargeisa nicht enthalten).
4. Tag: Hargeisa - Las Geel - Berbera (160 km)
Morgens fahren wir 70 km nordöstlich in Richtung Berbera, zu den Höhlen von Laas Geel. Erst im Jahr 2002 von französischen Forschern entdeckt, gehören sie zu den am besten erhaltenen neolithischen Felsbildern ganz Afrikas und ähneln oft Werken von Picasso. Zum Teil überlagern sich Bilder von Menschen und Rindern, entstanden zwischen ca. 5.000 und 2.000 Jahren v.u.Z. und sind in 10 gut zugänglichen Felsnischen zu finden.
Rund 5 km vor Berbera führt die Straße hinunter, es wird wärmer. Es leben etwa 200.000 Einwohner hier in der Hafenstadt am Golf von Aden. Hier wurde schon im 1. Jh. Handel mit Rom betrieben - mit Myrrhe und Weihrauch, das bis heute zu den „Exportschlagern“ vor allem mit dem gegenüberliegenden Jemen gehört. Ab dem 9. Jh. wurde von hier aus Handel auch mit China betrieben - damals schon mit Elfenbein - und Sklaven für Arabien. Berbera ist ein wichtiger Devisenbringer für Somaliland (moderner Container-Hafen für Äthiopien. Bestes Hotel, Al Mansoor, Bungalows am Strand.
5. Tag: Berbera
Berbera wurde schon etwa im 1. Jh. gegründet. Die Altstadt wird noch immer von Alt-Arabischen Häusern dominiert, viele sind aber schon verfallen, doch hat dieser morbide Charme auch seinen Reiz.
Im Hafen liegen ein paar kleine Fischerboote und manchmal ein mittelgroßes Containerschiff. Vor dem Hafen sind einige große Schiffe aufs Riff gelaufen und rosten seit Jahren vor sich hin. Pittoresk ist das alles nicht unbedingt, und es liegt viel Plastik herum. Aber ein langer Gang am Strand, Schwimmen und Schnorcheln versöhnen ebenso wie Bummel am Hafen und Besuch der Fischhändler.
Schnorchelausrüstung und auch ein Boot können gemietet werden.
6. Tag: Berbera - Sheikh - Burco (Burao) - (140 km)
Fahrt hinauf in das kühlere Hochland, 65 kurvenreiche Kilometer nach Sheikh, mit herrlichem Blick auf der Tiefland. Halt bei riesigen, dünnen Termitenhügeln. Weiter zu den spärlichen Ruinen von Ferdusa, begrenzt von Tafelbergen. Die Stadt blühte im 16. Jh. Weiter ins Hochland nach Burao (Burco). Mit ca. 300.000 Einwohnern ist es die zweitgrößte Stadt nach Hargeisa und das Viehzentrum mit dem größten Viehmarkt des Landes.
Hier hat das deutsch-somalische Paar Brigitte und Ahmed Awad das Beer Agricultural College gegründet, die erste Landwirtschaftsschule des Landes. Sie engagieren sich gemeinsam mit einem örtlichen Kommitee für den Wiederaufbau des Burao Technical Institute, um Ausbildungsplätze in technischen Berufen (Fahrzeugmechanik, Bauwesen, Schreinerhandwerk u.a.) zu schaffen. Artikel über Landwirtschaft in Somaliland.
Einladung zum Mittagessen auf der Farm und Begegnungen mit StudentInnen. Dieser Programmpunkt kann allerdings ausfallen, wenn z.B. Verantwortliche oder Studenten nicht vor Ort sind.
City Plaza Hotel, bestes Haus vor Ort.
7. – 8. Tag: Burao – Hargeisa (270 km) und Rückflug
Rückfahrt nach Hargeisa. Flug mit Ethiopian Airlines nach Addis Abeba am Nachmittag, Weiterflug am späten Abend und Ankunft am nächsten Morgen bzw. Verlängerung.