Reise-Informationen
Reiseziel
Besonderheit und Attraktion von Asmara ist die Fülle gut gepflegter Kolonialbauten aus der italienischen Zeit zwischen 1870 und 1941 – die meisten aus den 20er und 30er Jahren – als der „Duce“ Mussolini Asmara als „Piccolo Roma“ ausbauen ließ, und als koloniales Schaufenster des industrialisierten Eritrea. Aber das kleine Land hat viel mehr zu bieten – gigantische Landschaften, Ruinen aus axumitischer Zeit, die Straße in Haarnadelkurven hinunter zum Roten Meer nach Massawa.
Diese Reise
Nirgendwo ist Asmara mediterran-italienischer als in Asmara – man geht unter Palmen und flaniert vorbei an Läden und Cafés. Sie können sich immer wieder in einem der vielen Cafés erholen und mit Eritreern ins Gespräch kommen. Das gilt auch für die ganze Reise im Hochland und hinunter in die alte arabische Hafenstadt Massawa. Hier können sie auch im Roten Meer noch Schnorcheln.
Basispreis: | ab 2.100 € |
Termine: |
28.10.2022 – 05.11.2022 |
Aufpreis p.P.: | 3/4 Teiln.: + 100 € 2 Teiln.: + 300 € |
EZ-Zuschlag: | + 250 € |
Aufpreis: | 5* Hotel Albergo Italia, 4 Ü: 190 € p.P. im DZ, 220 € p.P. im EZ |
Leistungen | Reise mit allen Fahrten und Übernachtungen mit Frühstück, Abendessen am 3. und 7.Tag, Bootstour ab Massawa mit Mittags-Picknick und Ausrüstung zum Schnorcheln (Flossen, Masken), Mineralwasser und frisches Obst während der Fahrtage außerhalb von Asmara. Englischsprachige, professionelle Reiseleitung, Sicherungsschein. |
Nebenkosten | Flüge (ca. 600 €), Visakosten (50 €), Mittagessen, Versicherungen, Trinkgelder, persönliche Ausgaben. |
Verlängerung, Vorprogramm
Besonders geeignet (durch die Flüge via Kairo) sind die Ägypten-Kurzreisen:
Tour 150 – Kairo, 4 Tage
Tour 151 – Nilfahrt von Luxor nach Assuan, 8 Tage
Artikel Eritrea, Welt am Sonntag vom 19.08.18
Musik-Kostprobe aus Eritrea (Ykre Belni)
Bilderbogen Eritrea (Fotos/Copyright: Werner Gartung)
Reisebeschreibung

Die besten Verbindungen bietet EGYPT AIR: ab Frankfurt um 15:25 - 20:20 Uhr nach Kairo, Weiterflug um 22:40 Uhr, Ankunft in Asmara um 02.25 Uhr (Zeitverschiebung zu unserer Zeit + 2 Stunden). Abholung am Flughafen. Sie verbringen den Rest der Nacht und die kommende Nacht in einem guten 3* Hotel, z.B. dem Crystal Hotel.
Neo-Klassizismus, Kubismus, Art Deco, Expressionismus - viele Baustile sind hier in Asmara zu sehen, ob im Cinema Roma oder dem berühmten Fiat Tagliero-Haus von 1938, das einem Flugzeug nachempfunden ist und nun als Tankstelle dient.
Zentrale Achse von Asmara ist die mit Palmen bestandene Harnet Avenue mit dem einstigen italienischen Gouverneurspalast und dem Opernhaus, beides aus den 20er Jahren - ebenso wie die katholische Kathedrale. Rundgang durch Asmara, der „heimlichen Hauptstadt der Moderne“ - aus einem Dorf (bzw. 4 Dörfern - „ Arbate Asmere“ schufen Italiener eine Stadt der Zukunft für damalige Zeiten. Sie gehen vorbei am nahen Hamazien-Hotel mit dem großen Turm (1919), an Villen mit Palästen, die in der Toskana stehen können (die „Africa Pension“ mit einem bronzenen Cäsar im Sukkulenten-gefüllten Garten ließ ein Spaghetti-Millionär bauen). Weiter hinunter zur Hauptachse, der mit Palmen gesäumten Harnet Avenue, der einstigen Independence Av. mit der imposanten Kathedrale (1916 - 1922 im romanisch-lombardischen Stil) - bis zum Theater von 1919, das auf eine Restaurierung wartet. Viele Straßennamen wurden nach der Unabhängigkeit 1993 geändert. Abendesssen nach Wunsch, z.B. in einer Pizzeria - rechnen Sie ca. 10 - 15 € für das Abendessen (die lokale Währung Nakfa ist mit ca. 16 Euro stark überbewertet, was alles teurer gemacht hat).
Dossier Asmara (Architektur)

Gleich nach dem Ausrufen ihrer Kolonie 1890 konzipierten die Italiener eine Eisenbahn - 1911 war Asmara mit Massawa verbunden, 1928 Asmara mit Agordat im Westen. Vor allem die Strecke zum Roten Meer war eine Meisterleistung (s.a. 6. Tag). Eine Dampflok wurde von eritreischen Eisenbahnfans restauriert und 2003 wieder in Betrieb genommen. Es gab immer wieder und gibt noch immer Probleme, durch den Devisenmangel Kohle aus Südafrika zu beschaffen. Die Dampflok fährt jeden Sonntag gegen 8 Uhr von Asmara nach Nefasit (25 km) und zurück. Das kostet insgesamt 1.000 Dollar, geteilt durch alle... mit Glück finden sich anderen Gruppen ein.
Sollte die Dampflokfahrt nicht zustande kommen: Fahrt im Geländewagen von der alten ital. Bahnstation Ferrovia entlang der Bahnstrecke nach Nefasit (im Preis enthalten).
Leider ist (auch vorher nur für Männer) ein Besuch des Koptisch-orthodoxen Bergkloster Debre Bizen auf 2.400 m Höhe nicht mehr möglich; die Mönche fühlten sich gestört. Es wurde schon 1368 gegründet und beherbergt viele Manuskripte und andere Kirchenschätze.
Nach einem interessanten Vormittag in Asmara geht es auf die Fahrt nach Keren. Die landschaftliche und kulturelle Vielfalt auf diesen gut 90 Kilometern ist grandios: es geht von 2.400 auf rund 1.400 m hinunter; in einem großen Tal stehen viele Kandelaber-Euphorbien. Mit zunehmender Temperatur wird alles afrikanischer: strohgedeckte Rundhütten überwiegen - oft vor knorrigen Baobabs und wie von Gigantenhand aufgetürmten Felsen: das könnte auch in Nord-Kamerun sein.
Abendessen im Hotel oder im Ort; Übernachtung im besten Hotel des Ortes am Ortseingang, dem modernen Sarina Hotel. Wenn Sie es lieber mit kolonialem Flair möchten: im Zentrum gibt es die „Albergo Sicilia“ mit Bouganvilleas im Innenhof und Original italienischen Bodenfliesen von 1910; leider ist der Komfort etwas dürftig.

Heute am Montag wird hier der Wochenmarkt abgehalten. Menschen kommen von weither, vor allem mit Eseln, aber auch mit Kamelen. Der Viehmarkt ist besonders interessant - Kühe müssen auf einem „Testgelände" den Pflug ziehen, Dromedare sich „zusammenfalten" und wieder aufstehen; Zähne und Hufe werden geprüft und das Geschäft per Handschlag besiegelt. Marktfrauen in grellbunten Umhängen sitzen vor leuchtend roten Tomaten, Salat und Obst. Ähnlich urwüchsig ist es auf dem Holzmarkt in der Altstadt- Kamele und Esel müssen immer weiter gehen, um Brennholz zu transportieren. Wir stärken uns in einem kleinen Café (Spezialität: frischer Joghurt und Kuchen). Die Stadt ist sehr angenehm.
Beim Markt steht in der Nähe die „Madonna des Baobab": sie bot Italienern Schutz vor britischen Luftangriffen. Ein Teil des Baumes wurde zerstört, aber nicht die Kapelle. Auch Goldschmiede können besucht werden.
Am Nachmittag fahren wir wieder zurück nach Asmara; Bummel durch die Stadt, Abendessen, z.B. in einer Pizzeria. Übernachtung wieder zum Beginn der Reise.
Abfahrt bis halb 8 nach Süden - 35 km weiter nach Dekamhere. Unter den Italienern sollte der Ort 35 km südlich von Asmara das Wirtschafts- und Industriezentrum werden. Viele der alten Häuser wurden bei Angriffen 1991 beschädigt oder zerstört; einige alte Gebäude sind noch erhalten. Dekemhere ist eine angenehme, freundliche Kleinstadt - ebenso blitzsauber wie alle Städte in Eritrea.

Sie besuchen zunächst den imposanten „Grand Canyon“ Eritreas bei Adi Keyh ist im klaren Morgenlicht, bei Adi Keyh (50 km) und die nahe Ruinenstätte von Qohaito. Der Ort hatte Bedeutung als Station zum antiken Hafen Adulis am Roten Meer und wurde schon vor dem Axum-Reich im etwa 2. Jh. gegründet. Herausragend ist der Tempel von Mariam Wakiro mit noch 4 stehenden Säulen, ein mysteriöses Grab (das 1894 geöffnet wurde; man fand 70 Mumien), und die Reste eines prä-axumitischen Staudamms. Die Höhle von Adi Alauti (insgesamt eine Stunde Fußweg in herrlicher Landschaft) beherbergt Felsmalereien.

Von Qohaito geht es weitere 22 km nach Senafe; einige km weiter beginnt das weitläufige Gelände der nur zum geringen Teil ausgegrabenen Anlage von Metera - gegründet im 5 Jh., war es die größte axumitische Stadtanlage nach Axum (im heutigen Nord-Äthiopien). 1868 von einem Franzosen entdeckt, gab es zwischen 1959 und 1965 Ausgrabungen. Es sind Reste von fünf Gebäudekomplexen zu sehen, auch mit einer gut erhaltenen Freitreppe (s. Bild). Bemerkenswert ist eine 5 m hohe Stele aus dem 3. Jh. - bevor sich das Christentum von Axum aus hier zwei Jahrhunderte später ausbreitete. Auf dem Obelisken sind vorchristliche Symbole zu sehen, wie Sonnen- und Mondsymbol. Auch die Landschaft mit erodierten Inselbergen ist interessant.
Am Nachmittag fahren wir gemächlich - auch wegen der schlechten Straße zwischen Senafe und Adi Keyh - zurück nach Dekemhare und weiter nach Asmara.

Landschaftlich reizvolle Fahrt nach Massawa: 30 km nördlich von Asmara geht östlich und kurvenreich nach Nefasit und über Ghinda´e in die Ebene. Oben wachsen Kaffee, Papaya und andere Früchte; nach den Sommerregen ist es ab Oktober besonders grün. Mit Glück sehen wir Affen und Antilopen. Die Fahrt über den Rest-Nebelwald von Filfil zum Roten Meer ist seit 2016 nicht mehr möglich, weil die Straße defekt ist - ändert sich das, fahren wir wieder über Filfil.
Die letzten 50 km hinunter zum Roten Meer haben es in sich: der „Lonely Planet"-Reiseführer beschreibt den Weg als „dizzy downhill trip - 2.500 m Höhenunterschied mit unzähligen Kurven. Italiener schufen dieses Meisterwerk 1935/36 - und verlegten gleich die Eisenbahntrasse noch mit dazu.
Massawa war bis zum 19. Jh. ein wichtiger Ausfuhrhafen für Sklaven. Die Stadt entstand auf den zwei Inseln Taulud und Batsa, untereinander und mit dem nahen Festland durch Dämme verbunden. Der Kontrast zu Asmara im kühlen Hochland könnte nicht größer sein: in (meistens) feuchtwarmer Luft passieren Sie hier alte türkische Häuser mit den typischen Arkaden. Sie sind meist zweistöckig und viele noch gut erhalten. Der morbide Charme wird durch einige neuere Häuser aufgelockert, auch im ägyptisch-arabischen Stil. Am Hafen können Sie vor einer Bar den Tag ausklingen lassen. Übernachtung im guten, klimatisieren Dahlak Grand Hotel nahe der Altstadt (auf einer Insel im Roten Meer).
Das Dahlak-Archipel besteht aus 209 Inseln; die kleinsten liegen wie ein verstreutes Puzzle östlich der Hauptinseln. Den Inseln vorgelagert sind meist Korallenriffe. Die Vorfahren der hier lebenden Fischer ließen bis zum 19.Jh. sudanesische Sklaven nach Perlen tauchen. Hier leben auch Meeres-Schildkröten; es gibt rund 1.000 Fischarten und bis zu 3 m lange, sonst fast ausgestorbene Dugongs, die zu den Seekühen (Sirenen) gehören.
Auch die Hauptinsel Dahlak Kebir (mit 12 Dörfern) ist überwiegend kahl. Die nahe gelegenen Insel "Green Island" ist dicht bewaldet. Dort gibt es bereits schöne Gelegenheiten zum Schnorcheln.
Ausflug zum Strand von Gurgusum, ca. 10 km im Norden, mit einem einfachen Hotel (große, schattige Terrasse am Meer). Hier können Sie auch Baden, etwas trinken und essen.
Ihr Guide versucht auf dem Rückweg Nomaden der Rashaida zu finden. Die Mädchen und Frauen tragen lange, bestickte Gesichtsschleier; sie sind ebenso kunstvoll gearbeitet wie die überwiegend rot-schwarzen Gewänder. Während des Krieges flüchteten viele Rashaida in den benachbarten Sudan; ein großer Teil kam mit ihren Kamelen und Ziegen wieder zurück. Sie nomadisieren bis weit südlich von Massawa, am Rand der Danakil-Senke. Man sollte sensibel bim Fotografieren sein; meist muss man für Fotos bezahlen. Die Situation ist entspannter bei wenigen Reisenden, die sich auch Zeit nehmen.
Abendessen: in der Altstadt im Freien – alles sehr einfach, aber fangfrischer, gegrillter Fisch.
Zweite Übernachtung im Dahlak Grand Hotel.
Es geht dann wieder hinauf ins kühle Hochland nach Asmara. Sie besuchen auf Wunsch auch den berühmten Medebar Market, wo alles recycelt wird. Tageszimmer im Hotel.
Mit EGYPT AIR: Rückflug nach Kairo um 03.25 - 05:15, Weiterflug nach Frankfurt um 10:40 - 14:10 Uhr.