Reise-Informationen
Reiseziel
Nicht erst durch den Film „Blood Diamonds“ mit Leonardo di Caprio als rücksichtslosem Dealer ist das kleine, fast runde Land in Westafrika eher negativ bekannt – vor allem für den zehnjährigen Bürgerkrieg bis 2002, dann der Ebolo-Epidemie 2015/16. Bekanntlich hält sich ein negatives Images länger als ein Gutes. Und deshalb wird es höchste Zeit, das sympathische Land zu bereisen. Hier kommt die Freundlichkeit von Herzen. Die kreolische Küche bietet zum Beispiel Eintöpfe mit Maniokblättern und Erdnüssen; in einer Strandbar können Sie Fisch oder gefüllten, fangfrischen Hummer essen – für den Preis wie bei uns für Fischstäbchen. In den Wäldern leben viele Schimpansen, zu den seltenen Vögeln gehört der Picarthes mit seinem schwarzen Schnabel und dem schwarzgelbem Kopf (zu entdecken auf einer der Verlängerungen). Auf Bunce Island vor Freetown stehen noch die Ruinen eines Slaven-Forts, in kleinen Schutzgebieten leben unter anderem die endemischen Zwerg-Hippos. Alles wird von der sanft gerundeten langen Küste umrahmt – mit kilometerlangen, von Palmen überschattenen Sandstränden.
Homepage Sierra Leone Tourism Board mit vielen Fotos und Informationen.
Ihre Reise
Durch die geringen Entfernungen ist ein entspanntes Reisen garantiert. Zu Beginn sind Sie eine Nacht in der Nähe von Freetown im Schimpansen-Schutzgebiet von Tacugama, im einfachen Bungalow, in tropischer Umgebung. Über die zweitgrößte Stadt Bo im südlichen Zentrum geht es nach Tiwai Island – einer tropische Insel im Fluss, mit garantiertem Robinson-Feeling. Hier leben allein 8 Arten von Hornbills, umgeben von 700 Pflanzenarten, Schimpansen, kleinere Affen – und das seltene, endemische Zwerg-Hippo. Auf einer Tages- und auch einer Nachtwanderung durchstreifen wir den Regenwald; Übernachtung im bequemen Zelt oder in einem einfachen Holzhaus hier lebender Biologen.
Diese relativ kurze Reise ist so konzipiert, dass Sie nach der Basisreise diverse Reise-Bausteine anhängen können, vor allem Aufenthalt an Strandhotels – von einer urigen Hütte bis zum 5*-Resort. Der Rückflug mit Brussels Airlines führt über das östlich gelegene Liberia – hier können Sie verlängern – z.B. im Küstenort Marshall, 25 km weiter östlich, schönes Hotel, Libassa Eco Lodge mit tollen Holz-Bungalows. Die Betreiber haben auch ein Wildlife Sanctuary gegründet, wo gerettete Tiere in Freiheit leben können und dann ausgewildert werden – von Meerkatzen über Pangolins bis zu Schildkröten. Vor der Küste liegt das Monkey Island mit einer Gruppe von Schimpansen, die aus einem Labor gerettet wurden.
Landeswährung ist der Leone – für einen Euro bekommen Sie gut 20 Leone – über die VISA-Karte an Bankautomaten direkt in Landeswährung.
Basispreis: | 2.790 € (4 – 7 Teiln.) |
Termine: | 20.10.2023 – 28.10.2023 |
Aufpreis p.P.: | 3 Teiln. +150 € |
EZ-Zuschlag: | + 250 € |
Leistungen | Fahrten, Programm und Ausflüge/Aktivitäten wie beschrieben, durchgehend professionelle, englischsprachige Reiseleitung, Eintrittsgelder. |
Nebenkosten | Intern. Flüge (ab ca. 600 €), nicht enthaltene Mahlzeiten, Visakosten (90 €, bei der Einreise), Versicherungen, Trinkgelder. |
Reisebeschreibung
1. Tag (Fr): Flug nach Freetown

BRUSSELS bietet zu diesen Daten gute Verbindungen via Brüssel, z.B. ab Frankfurt 00:40, Ankunft 17:00 Uhr. AIR FRANCE fliegt am Sa, ist aber allgemein viel teurer (geworden); TURKISH fliegt ja den Umweg via Istanbul und kommt erst ab Mitternacht an.
Der Flughafen liegt auf einer Halbinsel nördlich von Freetown; ca. 15 km Fahrt und Autofähre. Als Hotel ist das neuere Sierra Palms Resort vorgesehen - das moderne, fünfstöckige Haus liegt direkt am Lumley Beach am Atlantik. Zimmer mit afrikanischem Touch und schönen Holzmöbeln, Balkon. Abendessen im Hotel (nicht enthalten).
2. Tag: Freetown - Bunce Island - Freetown (20 km)
Wie der Name sagt, wurde die Stadt von befreiten Sklaven aus den USA und der Karibik gegründet. Zwischen 1808 und 1874 war Freetown die Hauptstadt von Britisch-Westafrika. Es war wichtigster Standort der Royal Navy, die vor allem das Verbot der Sklaverei durchsetzen sollte. Der berühmte,

riesige Kapokbaum, der Cotton tree aus der Gründung von 1787, steht noch immer im Stadtzentrum. Die quirlige Stadt mit ihren alten Holzhäusern ist im besten Sinn afrikanisch, umrahmt von bewaldeten Bergen und Sandstränden. Der Regierungssitze State House (ab 1884) und Tower Hill sind schöne Beispiele der kreolischen Architektur - die Kreolen bilden heute nur ca. 1,5 % der Bevölkerung.
Mittags starten wir zu einer Bootsfahrt nordöstlich vorbei an Tasso Island nach Bunce Island im Mündungsgebiet des Rokel und Port Loko Creek etwa 30 Kilometer flussaufwärts. 1670 bauten die Briten hier auf der 100 x 600 m kleinen Insel ein Sklavenfort. 1807 wurde der atlantische Sklavenhandel durch das britische Parlament gesetzlich verboten. Man pflanzte Baumwolle an, eine Sägemühle und ein Handelsposten entstanden. Alles war wenig erfolgreich; 1840 wurde die Insel verlassen.
Auf Tasso Island können Sie u.a. die Reise verlängern - in einem „community-run“ Eco-Camp.
Abendessen in Freetown nach Wunsch (nicht enthalten), zweite Übernachtung im Hotel. (F)
3. Tag: Freetown - Tacugama Chimpanzee Sanctuary
Vormittags besuchen wir den quirligen Big Markit, den wahrhaft großen Markt. Hier gibt es alles - ob Obst, Gewürze, Kleidung oder Körben. In Buden und an Ständen türmen sich auch Körbe, Untersetzer, Hüte und Holzschnitzereien. Mittags stärken wir uns in einem einheimischen Restaurant. Beliebt ist Yollof-Reis oder Eintopf (stew). Grundlage dafür sind Fleisch oder Fisch und verschiedene Gemüse. Gewürzt wird mit Cashew- oder Erdnüssen und gerne auch mit zerkleinerten Maniok-Blättern.

Der Kontrast könnte nicht größer sein: Freetowns südliche Vororte heißen - very british - Leicester, Wellington und Regent, südlich beginnen dicht bewaldete Berge - hier ist das Tacugama Chimpanzee Sanctuary.
Mit großer internationaler Unterstützung wird eines der wichtigsten Vorkommen des vom Aussterben bedrohten Westafrikanischen Schimpansen der Erde geschützt. Vor allem geht es um die Rettung ehemaliger „Haustier“-Schimpansen. Nach Erlass eines Schimpansen-Gesetzes im August 2007 ist der Besitz und Handel von Schimpansen in Sierra Leone verboten. 2020 kümmerte sich die Station um 115 Schimpansen, Tendenz steigend. Neben der Auffangstation engagiert sich Tacugama stark im Schutz des Lebensraumes von Schimpansen in Sierra Leone, der Umweltbildung, Erforschung von Schimpansen. Auf Tacugamas Initiative hin erklärte Sierra Leone 2019 den Schimpansen zum Nationaltier. 1995 gegründet entwickelte sich das auch während des Bürgerkrieges niemals geschlossene Schutzgebiet schnell zu einem der weltweit wichtigsten Schutzgebiete für Schimpansen überhaupt. Bis heute ist kein Schimpanse ausgewildert worden, da noch immer nach einem geeigneten Gebiet gesucht wird und geeigneter Lebensraum für Schimpansen generell rückgängig ist.
Wir unternehmen eine Wanderung (auch viele Vögel leben hier), erleben die Fütterung mit viel Obst. Abendessen und Übernachtung in einem der rustikalen Häusern, Ecodlodges. Die sind nicht allzu billig, aber damit unterstützen wir direkt das Projekt. (F / M / A).
4. Tag: Tacugama - Makeni (200 km)

Nach einem guten Frühstück gehen wir noch zu verschiedenen Schimpansengruppen und verlassen Freetown nach Norden; Mittagessen in Port Loko auf halbe Strecke nach Makeni im Zentrum des kleinen Landes. Hier wird seit 2012 der jährliche, internationale Sierra Leone Marathon ausgerichtet, der Erlös geht an Hilfe für Straßenkinder.
In der Nähe ist unsere Unterkunft - und viel mehr als das: Rogbonko Village - ein Dorf mit viele Kunsthandwerk und in Eigen-Initiative errichteten blitzblanken Häuschen. Wir erfahren viel über das bäuerliche Leben und können auch beim Kochen helfen. (F / A).
5. Tag: Rogbonko Village - Tiwai/Boma (250 km)
Wir verabschieden uns von den freundlichen Gastgeber:innen und fahren zügig durch nach Bo, mit einer Technischen Universität die „zweite Hauptstadt“ mit rund 240.000 Einw. Der Name geht auf ein historisches Ereignis zurück. Nahe der Stadt wurde ein Elefant erlegt. Das Fleisch wurde später von den Jägern an alle Dorfbewohner der Umgebung verteilt. Die Worte Bo-lor (in Mende) wurden genutzt und stehen für „dies ist Euers“.

Wir erreichen den Ort Kenema und fahren dann auf einer staubigen Erdstraße etwa 30 km südlich, parallel zum Makona River, kurz Moa. Hnter dem Dorf Jene bildet der Moa eine etwa 10 km lange, dicht bewaldet-hüglige Insel, das Tiwai Island Wildlife Sanctuary. Wir fahren bis zum Südende ins Dorf Moa. Hier ist - selten - eine Frau Dorchefin, Madam Kadie. Mit ihr sprechen wir zuerst, das gebietet der Respekt. Es Herzhaftes Abendessen, Tanz der Mende, Übernachtung in einfachen Gästehütten.
(F / A).
6. Tag: Zur Insel Tiwai (ca. 3 Stunden Wanderung)

Nach dem Frühstück sehen wir uns noch etwas im Dorf um, das von einem großen Kapokbaum dominiert wird. Es geht zu Fuß durch dichte Vegetation auf dem breiten, festen Weg nach Norden zum Dorf Nainiahum, was „Sand-Dorf“ in der Mende-Sprache bedeutet. Im Sumpfland der Umgebung sind viele Diamantensucher unterwegs. In der Nähe besuchen wir Semegoti, einen Felsüberhang. Nach dem Mittagessen im Dorf nochmals ca. 1,5 Stunden bis zum Dorf Kambama. Dies ist Teil des Heritage Trail (Weg des Erbes“, der von den umliegenden Dörfern aufgebaut wurde, die von den noch seltenen Besucher:innen ein wenig profitieren.
Im Einbaum setzen wir dann am Nachmittag über auf die Insel und suchen nach den endemischen Zwerg-Flusspferden. Abendessen und Übernachtung, entweder in der Unterkunft von Biologen oder im Gäste-Bungalow mit mehreren Betten; auf Wunsch auch im Zelt.
(F / M / A).
7. Tag: Insel Tiwai - Bo (110 km)
von den 11 Primatenarten sind 7 selten (vor allem Schimpansen) und auch endemisch - vor allem das putzige Zwerg-Flusspferd; auch Waldelefanten leben hier. Daneben leben hier rund 140 Vogelarten,
über 700 Pflanzenarten wurden bestimmt. Wir erkunden im Einbaum und zu Fuß die dicht bewaldeten Insel; hoch in den Bäumen springen Affen (auch viele Meerkatzen).
Mittagessen wieder im Dorf Kambama, Rückfahrt auf der Piste nach Kenema und weitere 70 km nach Bo.
Abendessen in einem lokalen Restaurant und Besuch einer Bar mit traditioneller Livemusik - die Musikszene ist in Sierra Leone (vor allem in Freetown) sehr vital. Übernachtung im „besten Haus am Platze“, dem Dohas Hotel mit Pool.
(F / M / A).
8. - 9. Tag: Bo - Freetown (240 km) - Rückflug oder Verlängerung

Zügige Rückfahrt nach Freetown, Mittagessen am Strand (nicht enthalten). Sie können noch letzte Einkäufe erledigen und/oder das interessante Railway Museum mit Dampfloks besuchen (es hatte bei der Ankunft am Wochenende geschlossen).
Fahrt gegen 15 Uhr zum Flughafen, Abflug mit BRUSSELS um 18:15 Uhr (Zwischenstopp am Flughafen Robertsfield/Liberia, 90k km östlich der Hauptstadt Monrovia); Ankunft am nächsten Morgen.