Reise-Informationen
Special Tour Westafrika:
Gambia – Senegal – Guinea-Bisso – Guinea – Sierra Leone – Liberia
19 Tage, Kurzversion nur bis Guinea: 12 Tage
Reiseziel
6 Länder in weniger als drei Wochen? Wir bereisen hier kleine Länder, die wie eine Perlenschnur aneinander gereiht sind – die „Balkanisierung“ Afrikas ist hier besonders auffällig – und auch die unterschiedlichen kolonialen „Claims“. Gambia, Beginn der Tour, steckt wie ein Wurm im Fleisch von Senegal – Gambia war britisch, Senegal Französisch. Das Zwergland Guinea-Bissao besteht überwiegend aus Inseln und gehörte zu den wenigen portugiesischen Besitztümern – obwohl Portugiesen als erste Afrika entdeckten. Bis heute führen die meisten Flüge nach Bissao über Lissabon. Wir verbringen hier zwei Tage auf einer Insel. In Guinea-Conakry spricht man Französisch, im benachbarten Sierra Leone englisch. Dennoch war die Queen nur einmal da, 1961. Den ganz anderen Schluss bildet dann nach Liberia, das neben Äthiopien nie kolonisiert wurde, gegründet 1847 von US-Philantrophen zur Ansiedlung befreiter Sklaven: Monrovia leitet sich ab vom damaligen US-Präsidenten James Monroe. Vor allem Sierra Leone und Liberia versanken aber in blutigen Bürgerkriegen, bis 2002 und 2004, 2015 kam die Ebola-Epidemie. In Liberia erlöste die Ökonomin Ellen Johnson Sirleaf das Land – es wurde nach freien Wahlen danach gut vom ehemaligen Fußballstar George Weah bis zum 21.1.24 geführt. Nach freien Wahlen unterlag Weah Joseph Boaki, der seit das Land regiert – auch dieser problemlose Regierungswechsel ist ebenso bemerkenswert wie die erste Frau als Minister für Verteidigung – Geraldine Gorge wurde am 13.2.24 vereidigt.
Wir erleben hier also zum Schluss ein Land mit ganz besonderer Geschichte, das auch noch immer unter der Firestone-Monokultur von Gummibaum-Plantagen leidet. Zum Ende der Reise Erholung am Strand von Marshall und Beobachtung von Chimps auf Monkey Island. Oder surfen – als Verlängerung – in Robertsport 100 km westlich.
Ihre Reise
Aufgrund geringer Tagesetappen ist ein entspanntes Reisen trotz der 6 Länder garantiert, es bleibt auch Zeit zum Fotografieren und für menschliche Kontakte. Die Reise ist nicht billig – der/die Geländewagen müssen zunächst mindestens zwei Tage leer nach Gambia fahren, zurück drei Tage – und in jedem Land gibt es Abgaben an die Polizei und Behörden. Dennoch ist die mit Abstand die flexibelste und günstige Reise dieser Art auf dem Markt – vor allem, wenn Sie zu dritt oder viert mit einem kundigen Fahrer unterwegs sind (der aber nur französisch spricht) und kein englisch sprachiger Guide zusätzlich mitreist.
Wir verlassen zu Beginn den Zwergstaat Banjul und fahren via Süd-Senegal (der Casamance) nach Guinea-Bissao. Quinhamel westlich von Bissao ist für seine Strände und seine traditionellen Tücher bekannt. Dann geht es in die Bergwelt von Guinea, zum Hochland von Fouta Djalon mit schroffen Felsen und herrlichen Wasserfällen, Heimat der grazilen Fulbe-Nomaden mit ihren weit gehörnten Rinderherden.
Die rund 200 km von Guineas Hauptstadt Conakry nach Freetown/Sierra Leone überbrücken wir in drei Stunden mit einem modernen Schnellboot. In den Wäldern von Sierra Leone leben viele Schimpansen; die Küste bilden kilometerlange, von Palmen überschatteten Sandstränden. Von Sierra Leone besuchen wir nochmals Guinea – den östlichen Teil mit dichtem Regenwald und Lianenbrücken. Auf dem Programm steht auch das so gut wie nie besuchte Reservat Mount Nimba (bis 1.752 m) im Dreiländereck zur Elfenbeinküste und Liberia. Von dort aus geht es in die Hauptstadt und nach Europa zurück – oder noch zur Erholung 100 km westlich nach Robertsport (auch gute Wellen für Surfer).
Die letzten vier Tage dieser Reise können Verzögerungen und Änderungen durch schlechte Pisten beinhalten; auch die Hotels sind eher einfach. Generell ist es möglich, dass angegebene Etappen oder Hotels geändert werden müssen. Diese Tour ist für Reise-„Fortgeschrittene“, die flexibel sind , Individualität schätzen und entsprechend auch mit dem Fahrer ggf. Änderungen absprechen. Deshalb sind auch nur Mahlzeiten dort enthalten, wo es keine weiteren Alternativen gibt.
Früher (in Senegal oder Gambia) beginnen und/oder nur bis Guinea reisen
Man möchte an einigen Orten dieser ganz besonderen Reise gern länger bleiben – aber dann haben manche Berufstätige ein Urlaubsproblem… andererseits kann auch nicht jede/r die 19 Tage reisen. Deshalb ist es möglich, schon ab Conakry oder ab Freetown/Sierra Leone zurück zu fliegen (die Gesamtdauer beträgt dann 13 Tage bzw. etwas mehr, wenn Sie in Freetown z.B. noch das Tagucama Schimpansencenter anhängen).
Wer es einrichten kann, sollte wenigstens zwei Tage früher nach Banjul anreisen – das Hotel mit dem Botanischen Garten, Affen und vielen Vögeln ist zauberhaft, und ein Tagesausflug zur Insel Kunte Kinte mit den verwunschenen Ruinen eines Sklavenforts im Gambia River sehr interessant – das ist nur eine von diversen Möglichkeiten.
Basispreis: | 4.990 € (3 oder 6/7 Teiln. in ein/zwei Geländewagen mit frz.sprachigem driver-Guide bei drei, plus engl.spr. Guide bei 6/7 TN) |
Kurzversion: | 3.990 € (3 – 7 Teiln.), 2 TN + 500 € mit frz.spr. Driver-Guide; plus engl.spr. Guide 1.200 € geteilt durch die Teiln. |
Termine: | 02.02.2025 – 19.02.2025 Freie Terminwahl bei indiv. Durchführung |
Aufpreis p.P.: | 4-5 -Teiln. + 500 € |
EZ-Zuschlag: | 950 € (Kurzversion: 650 €) |
Leistungen | Fahrten, Programm und Ausflüge/Aktivitäten wie beschrieben, englisch sprachiger Guide bei 6-7 Teiln., Einholung der Visa für Guinea, Sierra Leonen undn Liberia; Eintrittsgelder. |
Nebenkosten | Intern. Flüge (ab ca. 900 €), nicht enthaltene Mahlzeiten, Einreisegebühr Gambia (20 €); Visakosten (2x Guinea, Sierra Leone und Liberia je 150 €, Liberias 120 €), Versicherungen, Trinkgelder. |
(Enthaltene Mahlzeiten: F = Frühstück, A = Abendessen)
Reisebeschreibung
BRUSSELS bietet zu diesen Daten gute Verbindungen via Brüssel, z.B. ab Frankfurt; Ankunft am kleinen Flughafen um 19 Uhr. Fahrt an die nahe Küste. Das familiäre Bakotu Hotel nur 100 m vom Meer befindet sich in einem alten Botanischen Garten - das Hotel ist das erste „Öko“-Hotel des Landes mit Außenpool und schönen Bungalows. Abendessen (nicht enthalten). Tipp: Mindestens ein Tag früher anreisen (Übernachtung mit Frühstück zu zweit ca. 90 €). Bei zwei Tagen früher könnten/sollten Sie auch Kunta Kinte Island mit dem Fort St. James besuchen (UNESCO-Weltkulturerbe).
Frühstück unter Palmen am Pool. Im Hotel sind Meerkatzen, Schildkröten und exotische Vögel häufige Gäste. Sie können hier den Vormittag über relaxen /und oder die üppige Flora erkunden, Vögel beobachten, im Atlantik baden.
Alternative: kurze City Tour. Banjul, unter dem Namen Bathurst eine britische Gründung, ist eine kleine Stadt. Sie liegt auf einer Insel an der Mündung des Gambia-Flusses in den Atlantik. Eines der Kolonialgebäude der Stadt ist das Nationalmuseum, das sich mit der gambischen Kultur und Geschichte befasst. Auf dem belebten Albert Market gibt es bunte Stoffe, Lebensmittel und vieles mehr.
Leichtes Mittagessen, Abfahrt nach Süden - vorbei an Reisefeldern und schönen Dörfern. Nach 30 km erreichen wir Senegal; Besuch eines „Impluvium-Haus“ mit „eingebauter Zisterne“ der hier lebenden Diola. Wir erreichen nach ca. zwei Stunden Zuguinchor, „Hauptstadt“ der Casamance. Weiter westlich zum Cap Skirring. Wunderschönes, gemütlich-künstlerische kleines Hotel, La Case Girafe, 2 km vom Atlantik entfernt.
(F ).
Wir gehen morgens noch ans Meer und erreichen 13 km südlich von Zuginchor die Grenze zum einst portugiesischen Guinea-Bissao. Das kleine Küstenland zwischen Senegal und Guinea-Conakry hat grade mal 2 Millionen Einwohnern. Es gehörte zu den wenigen Kolonien Portugals und wurde nach Aufständen erst 1973 „unabhängig“ (Angola und Moçambique nach langen Kämpfen 1975, auch São Tomé). Hinter dem Ort Bula wollen wir einen König des Volkes der Manjaco-König treffen und sehen auch „Pecab“ – geschnitzte Holzstangen symbolisieren die Ahnen.
Aufgrund des großen Tidenhubes ist praktisch die gesamte Küstenzone mit Mangrovenwäldern bedeckt. So ist auch Bissau von Flussläufen und sumpfigen Mangrovengebieten umgeben, die es de facto zu einer Insel machen. Die Stadt liegt am nördlichen Ufer des Rio Geba, der hier in einem rund 10 km breiten Ästuar in den Atlantischen Ozean mündet. Fahrt ins Dunia Hotel o.ä., unter Palmen, schöne Zimmer, Pool. Abendessen in einem urigen Lokal, z.B. „Cantinho da Mana M´Butcha“ (nicht enthalten) und Besuch einer Bar. (F).
Die über 80 Inseln des Bijagos-Archipels liegen in einem früheren Flussdelta im Atlantik. Nach dem Banc-d’Arguin-Nationalpark in Mauretanien ist hier das wichtigste Überwinterungsgebiet für europäische Zugvögel (über eine Million) in Westafrika – aufgrund großer Wattflächen und Sumpfgebiete. In den Tropenwäldern, Mangroven und Savannen sind auch viele tropische Vögel zu Hause, wie seltene Graupapageien.
Einmalig auf den Bijagos sind die einzigen Flusspferde und Nilkrokodile, die hier im Salzwasser leben und die man leicht beobachten kann. Nur etwa 20 Inseln des Archipels sind vom Volk der Bijagos bewohnt, die überwiegend als Fischer und Kleinbauern leben.
Wir fahren in etwa vier Stunden mit einem Gemeinschafts-Motorboot zur Insel Rubana und gegenüber zu kleineren Insel Bubaque mit dem gleichnamigen, schönen Dorf direkt am Meer. Dort sind 5 Hotels, zwei davon direkt am Strand, wie das Saldo Mar, unserer Unterkunft. Bubaque mit über 6.500 Einwohnern ist das wirtschaftliche Zentrum der Insel, beherrscht von der katholischen Kirche. Hier können wir auch etwas Bummeln, Fischer im Hafen besuchen, in einer Kneipe sitzen und sind nicht so isoliert wie in viel teureren Resorts auf Nachbarinseln. Mit dem Boot erkunden wir am nächsten Tag auch die Nachbarinsel Canhabaque mit ihren Mangroven und gewundenen Flussläufen mit Hippos, Krokodilen und vielen Vögeln. Das kleine Hotel Saldo Mar am Strand hat Rund-Bungalows, verziert mit lokalen Schnitzereien.
(F).
Rückfahrt und schnelles Mittagsessen in Bissao. Das Zentrum liegt zwischen dem Praca Che Guevara und dem Hafen, wo am 3.8. 1959 der 15-jährige Kampf um die Unabhängigkeit von Portugal blutig begann. Im ehemaligen portugiesischen Stadtzentrum (Praça) liegen vor allem die Ministerien, Banken, Restaurant und Hotels. 1753 begannen die Portugiesen erneut (vorher schon 1696) mit dem Bau eines Forts, das erst 1775 fertiggestellt werden konnte. Bis in die 1850er Jahre dominierte der Sklavenhandel den Ort. Im alten Viertel Velho sehen wir Häuser aus der portugiesischen Kolonialzeit.
Ab dem frühen Nachmittag Fahrt zunächst nach Bafata (140 km) - hier besuchen wir den kolonialen Markt und farbenfrohe alte Häuser, s. Bild. Weiter nach Gabu; einfaches Hotel (Carsa).
(F ).
Fahrt zunächst noch auf einer Asphaltstraße ca. 70 km zum Grenzort Kandika, dann zum ersten größeren Ort in Guinea, Koundara auf einer Naturstraße. Von hier aus führt eine Asphaltstraße 250 km nach Labé, im Herzen des Hochlands von Fouta Djalon. Labé mit über 200.000 Einw. liegt auf 1.000 m Höhe in der herrlichen, hüglig-grünen Umgebung des Fouta Djalon; unweit entspringt der Fluss Gambia. Hier war bis 1905 das Zentrum des islamisch geprägten Fulbe-Reichs. Die Stadt gilt noch heute als Zentrum des Tidschānīya-Sufismus in Guinea, daher verzichten die Angehörigen des Stammes auch auf jede Geburtenkontrolle - sechs Kinder pro Frau sind der Durchschnitt.
Abendessen und Übernachtung im kleinen, persönlichen Hotel Tata mit dekorierten Rund-Bungalows, das von engagierten Peulh betrieben wird; es gibt sogar Pizza. Wer gern tanzt und ausgeht: vor allem im Viertel Ndiolou können Sie sich mal wieder ganz anders bewegen und ohne „Anmache“, z.B. im Faningo.
(F / A).
Wir sind gestern an den Sala-Wasserfällen vorbei gefahren, das wäre zu eng geworden. So fahren wir heute ausgeruht 12 km wieder nach Norden und 25 km auf einer schmalen Piste zu diesem Naturspektakel.
Nachmittags besuchen wir den quirligen, farbenfrohen Markt, Weber und Schneider sowie das kleine, sehenswerte Museum - gegründet von der dynamischen Zeinab Diallo, Peulh und erste Dichterin des Landes. Abendessen und zweite Übernachtung wieder im Hotel Tata.
(F / A).
Wir starten auf einer roten Naturpiste ca. 70 km nach Südosten nach Fougomba, dem alten religiösen Zentrum der Peulh. 1725 entschieden hier die weisen religiösen Männer, Marabuts, die „Ungläubigen“ im Jihad, dem heiligen Krieg, zu bekämpfen. Das große, mit prächtigen, bis fast auf
den Boden reichendem Strohdach versehene Versammlungshaus beherrscht noch immer das Zentrum des Dorfes. Hier verbrachte der künftige Chef (Almamy) 9 Tage, versehen mit 9 Turbanen, jeden Tag mit einem Turban weniger - sie symbolisierten die Zahl der Provinzen.
Weniger als 10 km weiter stürzen die Wasserfälle von Ditin in einen Talkessel, davor liegt ein schönes Dorf. Auch hier sind Wellblechdächer noch fremd. Wir erreichen den schönen Ort Dalaba, überragt vom schroffen Mt. Kamendu, 1.421 m. Die französischen Kolonialherren investierten hier schon in den 30er Jahren, aufgrund des gesunden Klimas. Wir besuchen das Palaverhaus und passieren ein baufälliges Haus, in dem die südafrikanische Sängerin Myriam Makeba im Exil lebte. Dagegen wurde die Residenz des frz. Gouverneurs, Villa Sili, wieder restauriert.
Abendessen und Übernachtung im Hotel SIB, einst Hotel der Franzosen aus den goldenen Dreißigern, mit verblasstem kolonial-imperialem Flair.
(F ).
35 km südlich kommen wir nach Mamou, einer großen Straßenkreuzung. Wir biegen rechts, also nach Westen ab, fahren über den Tafori-Pass, 1.036 m, und kommen 120 km weiter nach Kindia im Zentrum des Obstanbaus (Ananas, Bananen) mit dem Mount Kindia (s. Bild). 10 km weiter erreichen wir die Wasserfälle „Voile de la Mariée“ (übersetzt Brautschleier), die sich filigran 80 m über eine Klippe verströmen.
135 km hinter Kindia erreichen wir die Hauptstadt Conakry mit nun fast zwei Millionen Einwohnern, gelegen auf einer Halbinsel und suchen uns ein Restaurant (Abendessen nicht enthalten).
Übernachtung im gut geführten 3* - Hotel M´Lys im Zentrum. Von dort ist es nicht weit zu Kneipen mit großartiger Live-Musik.
(F )
Wir haben noch bis etwa 14 Uhr Zeit, uns Conakry anzusehen. Es gibt rund 70 Märkte unter freiem Himmel - der größte, Marché Medinah, ist ein eigenes Universum. Hier gibt es alles - von Obst, Gemüse, recycelten Autoreifen, Schmuck, Medikamenten...
Danach ist es erholsam, sich im öffentlichen Garten Jardin 2 Octobre zu bewegen und dort vielleicht ein mitgebrachtes Sandwich zu essen. Oder in die französische Bäckerei Le Damir. Das Museum mit Stücken und vor allem auch Masken aus allen Landesteilen ist sehenswert.
Die moderne Fähre aus Freetown verlässt Conakry um 15 Uhr 30 und braucht zurück dorthin etwa drei Stunden - es ist ein großartiges Erlebnis, an der grünen Küste mit ihren unzähligen Flussarmen vorbei zu fahren.
Freetown: Wie der Name sagt, wurde die Stadt von befreite Sklaven aus den USA und der Karibik gegründet. Zwischen 1808 und 1874 war Freetown die Hauptstadt von Britisch-Westafrika. Es war wichtigster Standort der Royal Navy, die vor allem das Verbot der Sklaverei durchsetzen sollte.
Als Hotel ist die Country Lodge hoch über Freetown vorgesehen. Großer Pool, Zimmer mit afrikanischem Touch und schönen Holzmöbeln, Balkon. Abendessen im Hotel (nicht enthalten).
(F).
Der berühmte, riesige Kapokbaum, der Cotton tree aus der Gründung von 1787, steht noch immer im Stadtzentrum. Die quirlige Stadt mit ihren alten Holzhäusern ist im besten Sinn afrikanisch, umrahmt von bewaldeten Bergen und Sandstränden. Vormittags besuchen wir den quirligen Big Markit, den wahrhaft großen Markt. Hier gibt es alles - ob Obst, Gewürze, Kleidung oder Körben. In Buden und an Ständen türmen sich auch Körbe, Untersetzer, Hüte und Holzschnitzereien.
Mittags stärken wir uns in einem einheimischen Restaurant. Beliebt ist Yollof-Reis oder Eintopf (stew). Grundlage dafür sind Fleisch oder Fisch und verschiedene Gemüse. Gewürzt wird mit Cashew- oder Erdnüssen und gerne auch mit zerkleinerten Maniok-Blättern.
ALTERNATIVE
Wir starten zu einer Bootsfahrt nordöstlich vorbei an Tasso Island nach Bunce Island im
Mündungsgebiet des Rokel und Port Loko Creek etwa 30 Kilometer flussaufwärts. 1670 bauten die Briten hier auf der 100 x 600 m kleinen Insel ein Sklavenfort. 1807 wurde der atlantische Sklavenhandel durch das britische Parlament gesetzlich verboten. Man pflanzte Baumwolle an, eine Sägemühle und ein Handelsposten entstanden. Alles war wenig erfolgreich; 1840 wurde die Insel verlassen.
Der Kontrast könnte nicht größer sein: Freetowns südliche Vororte heißen - very british - Leicester, Wellington und Regent, südlich beginnen dicht bewaldete Berge - hier ist das Tacugama Chimpanzee Sanctuary.
Mit großer internationaler Unterstützung wird eines der wichtigsten Vorkommen des vom Aussterben bedrohten Westafrikanischen Schimpansen der Erde geschützt. Vor allem geht es um die Rettung ehemaliger „Haustier“-Schimpansen. Nach Erlass eines Schimpansen-Gesetzes im August 2007 ist der Besitz und Handel von Schimpansen in Sierra Leone verboten. 2020 kümmerte sich die
Station um 115 Schimpansen, Tendenz steigend. Neben der Auffangstation engagiert sich Tacugama stark im Schutz des Lebensraumes von Schimpansen in Sierra Leone, der Umweltbildung, Erforschung von Schimpansen. Auf Tacugamas Initiative hin erklärte Sierra Leone 2019 den Schimpansen zum Nationaltier. Wir erleben die Fütterung ab 16 Uhr mit viel Obst. Abendessen und Übernachtung in einem der rustikalen Häusern, Ecodlodges. Die sind nicht allzu billig, aber damit unterstützen wir direkt das Projekt.
(F / A).
Nach einem guten Frühstück können Sie auf einem der interessanten Wanderwege, trails, die Gegend erkunden; Zahung vor Ort (10 - 15$ p.P.).
Link zu den trails
Alternative: Sie besuchen noch verschiedene Schimpansengruppen oder nehmen nochmals an einer Fütterung teil.
Wir verlassen Freetown nach dem leichten Mittagessen gen Osten, fahren zügig durch nach Bo, mit einer Technischen Universität die „zweite Hauptstadt“ mit rund 240.000 Einw. Der Name geht auf ein historisches Ereignis zurück. Nahe der Stadt wurde ein Elefant erlegt. Das Fleisch wurde später von den Jägern an alle Dorfbewohner der Umgebung verteilt. Die Worte Bo-lor (in Mende) wurden genutzt und stehen für „dies ist Euers“.
Abendessen in einem lokalen Restaurant und Besuch einer Bar mit traditioneller Livemusik - die Musikszene ist in Sierra Leone (vor allem in Freetown) sehr vital. Übernachtung im „besten Haus am Platze“, dem Dohas Hotel mit Pool.
(F ).
In den nächsten drei Tagen wird es etwas abenteuerlich - so gut wie keine Touristen fahren hier oder sind jemals auf dieser Strecke gereist...
Die 70 km bis nächsten größeren Stadt Kénéma gehen noch, auch die weiteren ca. 100 km über Daru nach Pendembu. Dann geht es 80 km zur Grenze, wieder nach Guinea - auf einer von Lkws meist sehr ausgefahrenen, roten Erdpiste. Noch 25 km auf der Guinea-Seite, dann erreichen wir Guéckedou. Die Stadt zwischen Kissidougu im Norden und Macenta im Osten lebt von der Forst- und Grenzwirtschaft und ist nicht sehr gemütlich. Einfaches Abendessen in einem der Lokal oder im neuesten Hotel, dem Mamou Matu.
(F).
Nächster Ort, wieder auf einer Asphaltstraße, ist nach 85 km Macenta, überragt vom Granitberg Mt. Wonko. Angenehmer als Guéckedou, aber das wäre gestern zu viel gewesen. WENN wir es schaffen, dann aber Übernachtung hier, im Hotel Macenta.
Von Macenta sind es knapp 130 km auf nicht immer guter Asphaltstraße nach Nzérékoré. Nach etwa 90 km kommen wir zu einer Lianenbrücke undweit der Straße. Nzérékoré ist die größte Stadt von Wald-Guinea, umgeben von viel Landwirtschaft: Kaffee, Kakao, Reis, Maniok, Ölpalmen. Entsprechend groß ist der Druck auf die letzten Wildtiere, vor allem Primaten wie Schimpansen.
Es gibt hier ein interessantes Handwerkszentrum, wo man allen bei der Arbeit zusehen kann (Weber, Schnitzer, etc.)
Das Hotel Mont Nimba ist 2023 ausgebrannt; Hotel Bethanie, ein moderner Zweckbau.
(F).
Das Mount Nimba Strict Nature Reserve gilt als die erstaunlichste Touristenattraktion Guineas. Dank seiner abgelegenen Lage wurde es bisher nur von sehr wenigen Reisenden besucht; ein Paradies für Wildtierliebhaber, Wanderer und Abenteurer.
Das UNESCO-Weltnaturerbe zeichnet sich durch eine ungewöhnlich reiche Artenvielfalt und Geomorphologie auf einer Fläche von 12.500 Hektar aus. Charakteristische Lebensräume sind Waldsavanne-Ökotone, Tieflandregenwälder, moosiger Nebelwald und Bergweiden. Außer dem bedrohten Zwergflusspferd kommen hier auch viele Affenarten, Büffel und Ducker vor. Das Reservat gilt durch Eisenerz-Abbau an den Hängen als stark gefährdetes Gebiet. Vom Dorf Gbakolé 60 km östlich von Nzérékoré unternehmen wir eine etwa 6-stündige Wanderung.
Wer nicht so fit ist, kann ca. 5 km zur Grotte von Blendé gehen und um Nzérékoré Dörfer und Bauern besuchen (hier werden auch Kaffee und Kakao angebaut). (F).
Dieser Tag kann als Reservetag genutzt werden, wenn es z.B. vorher Verzögerungen durch behördliche, technische oder klimatische Faktoren gibt = dann kein Ausflug zum Mount Nimba. Alternative: Reservetag morgen (dann kein ausführlicher Besuch von Monrovia).
Abfahrt bis 7 Uhr, damit wir noch etwas vom Strand haben. Wir erreichen zunächst 70 km hinter der Grenze den ersten größeren Ort in Liberia, Gbarnga. Während des ersten Bürgerkrieges von 1989 - 97 war hier die Basis des berüchtigten Warlords Charles Taylor.
Liberia ist als Staat ein Unikum - gegründet 1847 von den USA für freie Sklaven - deshalb nie kolonisiert. Es gehört wohl zum Wesen des Menschen, dass die sogenannten Americo-Liberianer dann ihrerseits begannen, Indigene zu unterdrücken - was 1980 zum blutigen Putsch führte und danach das Land für 25 Jahre in den Abgrund riss. Erst 2066 begann mit der gebildeten Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf das Ende des Albtraums.
Liberia wurde wegen der vielen Gummi-Plantagen auch „Firestone-Kolonie“ genannt - bis heute beherrschen sie oft die Landschaft. Firestone eröffnete 1926 bei Harbel (in der Nähe des Flughafens, Besuch auf Wunsch morgen) die heute weltgrößte Plantage mit Kautschukbäumen.
Wir genießen den Blick auf Monrovia und den Atlantik von der Ruine des Ducor-Hotels, einer Attraktion für sich. Von 1967 bis zur Schließung 1989 trafen sich hier viele Präsidenten und andere Prominente; Myriam Makeba (im Exil in Guinea) sang einmal für den Diktator Idi Amin, während der MIT Pistole im
großen Pool schwamm. Foto-Galerie des Fotografen Mark Fischer zum Hotel. Wir sehen auch den Freimaurer-Tempel dieser bizarren Stadt.
Das haben wir uns nun verdient: Hotel Tropicana Beach am Strand von Paynesville 17 km östlich.
Wir können uns heute je nach den Interessen aufteilen: jene, die einfach nur relaxen wollen, bleiben bis Nachmittags im Hotel. Andere besuchen nochmals Monrovia, z.B. den Waterside Market, das alte Rivoli.
Cinema im Retro-Stil, das Ducor-Hotel, falls wir es gestern nicht mehr schafften.
Andere unternehmen einen Ausflug zu den Gummiplantagen um Harbel, unweit vom Flughafen. Wer will, kann dort auch Golf spielen.
Rückflug vom Roberts Intern. Airport um 21:35 Uhr mit Brussels, Ankunft am nächsten Tag an Ihrem Zielflughafen.
Verlängerung: beim Küstenort Marshall, 25 km weiter östlich, schönes Hotel, Libassa Eco Lodge mit tollen Holz-Bungalows. Die Betreiber haben auch ein Wildlife Sanctuary gegründet, wo Tiere die für den Verzehr oder Verkauf bestimmt waren, wieder aufgepäppelt wurden und in Freiheit leben können und dann ausgewildert werden - von Meerkatzen über Pangolins bis zu Schildkröten. Vor der Küste liegt das Monkey Island mit einer Gruppe von Schimpansen, die aus einem Labor gerettet wurden.