Reise-Informationen
Reiseziel Uganda
Wir fahren zu den halbnomadischen Viehhirten der Karamojong in den hohen Norden von Uganda und zum wilden Kidepo-Nationalpark – im Norden bildet er eine diagonale Grenze zum Südsudan. Auf dem Weg dorthin fahren wir zu den Sipi-Wasserfällen am Fuß des Mount Elgon, einem erloschenen Vulkan von über 4.300 m Höhe an der Grenze zu Kenia. Ebenso wie im Pian Upe-Reservat (Besuch vorher), leben nur noch im Kidepo-N.P. Geparden – zusätzlich zu großen Büffelherden, Elefanten, Giraffen, Antilopen und Straußen. Die Elefanten-Population hat sich nach der Gewaltherrschaft durch Idi Amin und Obote (fast alles Großwild wurde bis 1986 massakriert) von 200 auf nun fast 1.000 gut erholt. 476 verschiedene Vogelarten wurden gezählt. Auf dem Rückweg sind wir im Ziwa Rhino Sanctuary und erleben zu Fuß die extrem bedrohten Breitmaulnashörner (White Rhinos); 20 leben nun dort.
Diese Reise
Wir fahren im Allrad-Safaribus (7 Plätze) mit nur maximal 6 TeilnehmerInnen durch Uganda. Er verfügt über ein Hubdach für gute Tierbeobachtungen und hat natürlich auch eine Klimaanlage.
Es geht (auch) bei dieser Reise nicht nur um austauschbare Safaris, sondern um Menschen und ihre Kulturen; wir verbringen optional einen Tag im und beim Kraal der Karamojong (Zeltübernachtung). Rinder spielen bei den Karamojong und anderen Völkern im Norden eine große Rolle. Immer wieder gibt es Auseinandersetzungen mit den benachbarten Völkern (z.B. Iteso) aber auch mit den Turkana in Kenia wegen Viehdiebstahls oft ganzer Herden und Konflikten um Wasserstellen. Leider auch mit Toten, denn automatische Gewehre haben längst die Speere ersetzt. Im (seltenen) Fall von Problemen auf unserer Route wird das Programm geändert.
Ansonsten sind wir in Lodges mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis – im Kidepo-N.P. gibt es eine dreimal so teure Lodge, die aber schlecht gemanagt ist. Sie übernachten dort in großen, stationären Zelten mit externer Dusche/Toilette. Auf Wunsch können Sie auch dort im großen Safari-Zelt mit interner Dusche/RWGC übernachten; Aufpreis für die 3 Nächte: 180 €.
Sie können auch diese Tour individuell erweitern (Mt. Elgon, Murchison Falls N.P.), mehr unten.
Basispreis: | ab 2.790 € (4 – 6 Teiln.) |
Termine: |
03.03.2023 – 13.04.2023 |
Aufpreis p.P.: | 2 Teiln.: + 600 € 3 Teiln.: + 300 € |
EZ-/Zeltzuschlag: | + 200 € |
Leistungen: | Programm mit allen Fahrten und Transfers, Eintrittsgelder, alle Mahlzeiten während der Reise. |
Nebenkosten: | Intern. Flüge (ab ca. 500 €), Abendessen erster und letzter Tag, Getränke, Visum (50 €), Trinkgelder, Versicherungen. |
Erweiterungen: | Sie können z.B. einen Tag früher anreisen und in Jinja (130 km von Entebbe) z.B. Wildwasser fahren. Ganz im Südwesten von Uganda ist der Bwindi-Nationalark mit habituierten Berggorillas. Die Kurzreise 432 eignet sich ideal als Vorprogramm oder Verlängerung (Flug ab Entebbe). Eine andere Möglichkeit ist die Besteigung des über 4.000 m hohen Vulkans Mount Elgon mit seiner 12 km-Caldera an der Grenze zu Kenia vor der Tour (plus 4 Tag, 1.590 € p.P. bei 2 Teiln.). Oder zum Schluss die Erweiterung mit dem Murchison Falls Nationalpark mit 2 Tagen. Gern übermitteln wir weitere Informationen. |
Reisebeschreibung
1. Tag (Freitag) Flug nach Entebbe
Viele Airlines fliegen nach Entebbe – sehr gute Verbindungen und –Preise hat BRUSSELS, Ankunft c. 23 Uhr je nach Datum, vorher Zwischenlandung in Bujumbura/Burundi.
Abholung und Transfers zum nahen Airport Guesthouse mit großem Garten und fröhlichen Farben oder bei indiv. Durchführung auch in einem der drei gemütlichen Gästezimmer im Haus unserer Partnerin Faridah.
Anreise ein Tag vorher: Entebbe am Nordufer des mächtigen Lake Victoria ist eine grüne, angenehme Stadt. Mindestens ein Tag vorher anzureisen, ist lohnend. Vor allem auch das Ngamba Island Chimpanzee Sanctuary i23 km südöstlich auf einer Insel mit rund 40 geretteten Chimps und die Entebbe Botanical Gardens und Sundowner Bootsfahrt auf dem Victoriasee Preis p.P. mit Fahrten, Eintrittsgeldern, Ü mit Frühstück im Gästezimmer: 200 €. Sie können auch (stattdessen „nur“ die Stadt mit einem Guide ansehen und den bizarren Schuhschnabel-Vogel in den Mabamba Swamps vom Boot aus entdecken.
2. Tag: Entebbe – Jinja – Kapchorwa (320 km)

35 km nördlich liegt die politische Hauptstadt Ugandas, Kampala. Der „Hügel der Antilopen“ in der Luganda-Sprache ist eine angenehme, überschaubare Kapitale mit weniger als 2 Millionen Einwohnern. 80 km weiter erreichen wir Jinja, hier fließt der Victoria-Nil in den gleichnamigen See. Wer will, kann auch hier schon vorher anreisen – Jinja bietet vor allem für Adrenalin-Junkies viele Möglichkeiten vom Bungee Jumping bis zu Wildwasserfahrten. Dort ist ein Gedenkstein für John Henning Speke, der glaubte, hier die Nilquellen entdeckt zu haben – Richard Burton bewies es dann 1864, Speke nahm sich das Leben.
Über Iganga geht es östlich nach Tororo, von dort nördlich über Mbale gut 100 km bis Kapchorwa. Der Ort liegt malerisch am Nordwestabhang des 4.320 m hohen Mount Elgon, einem erloschenen Vulkan – Sie können ihn als Vorprogramm besteigen.
Die Rafiki Lodge liegt an einem Kliff 1.800 m über dem Meer und bietet schöne Zimmer im leicht britischen Stil.
3. Tag: Sipi Falls – Coffee Tour

Es gibt in Afrika sicher größere Wasserfälle, aber die von Sipi sind die schönsten von Uganda – der Main Fall schießt 95 m donnernd in eine bewaldete Schlucht. Auf einer mehrstündigen Tour gehen wir an Dörfern vorbei – die am „Wegerecht“ etwas Geld verdienen und das ist gut so – bis zu zum unteren Teil der Fälle, mit atemberaubenden Ausblicken.
Wichtigster cash crop ist hier Kaffee. Der hiesige Bigisu washed Aribica coffee hat bei Kennern einen sehr guten Ruf; Ernte ist zwischen <März und Juni sowie September - Oktober. Bei einer „Kaffeetour“ erfahren wir alles vom Berg-Kaffee bis zur Röstung und bekommen auch noch ein Säckchen Kaffee mit auf den Weg.
Zweite Übernachtung in der schönen Rafiki Lodge.
4. Tag: Kapchorwa – Pian Upe – Moroto (180 km)
Auf dem Weg nach Norden biegen wir ab in das kaum besuchte, urwüchsige Pian Upe Wildlife Reserve. Weite Savannen, Flussläufe mit Palmen und Galeriewäldern vor schartigen Bergen dominieren das unberührte Schutzgebiet. Strauße stolzieren oft vor den Lehmhütten der Siedlungen am Rand, und außer in Kidepo leben nur hier auch Geparden. Giraffen sind ebenso häufig anzutreffen wie Elefanten, Büffel und natürlich diverse Antilopenarten.
Weiter nördlich kommen wir in das Gebiet der Viehzüchter, dominiert von den Karamojong. Sie gehören zu den Niloten und sind mit den Massai in Kenia/Tansania verwandt – auch ihre Liebe zu bunten Umhängen ist gleich. Männer haben Vorliebe für kleine, oft bunte Hütchen. Das Karamoja Safari-Camp wird von Karamojong gemanagt; mit Terrasse, guten Essen und geräumigen, stationären Zelten mit Betten und Zimmern. Es befindet sich außerhalb von Moroto an den Hängen des gleichnamigen Berges mit 3.085 m.
5. Tag: Moroto – Kraal der Karamojong (ca. 50 km)
Wir haben nach dem Frühstück noch etwas Zeit, uns in Moroto umzusehen, der größten (mit ca. 13.000 Einw.) und nettesten Stadt der Karamojong, überragt von den schartigen Gipfeln des gleichnamigen, rund 3.000 m hohen Bergmassivs; gleich östlich davon beginnt der wilde Norden von

Kenia mit den Viehhirten der Turkana; mit ihnen liegen die Karamojong durch Viehdiebstähle oft im Clinch… Die Karamojong wurden 2012 von der Regierung weitgehend entwaffnet, Jahrzehnte von Unsicherheit in der Region beendet.
Das Safari-Camp wird von Kara Tunga-Tours betrieben, die von einer ONG beraten und unterstützt wurden, deshalb auch die sehr gute Homepage. Sie haben es dadurch geschafft, in diese entlegene Region mehr Touristen zu bekommen und uns ihre Kultur näher zu bringen. Wir fahren in eines der Karamojong-Dörfer in der Umgebung und werden uns ab etwa mittags dort am Rand des Dorfes installieren (große Zelte mit Schlafmatten, mobile Dusche und Toilette, organisiert von Kara Tunga). Das ist kein „Überfall“, sondern Interaktion, Kennenlernen der jeweils anderen Kultur. Wir besuchen zunächst den Dorfchefs, einige erstaunlich gemütliche Hütten (Kraal) und natürlich das Vieh. Musik, traditionelle Tänze mit big jumps gehören zur Kultur ebenso wie Bogenschießen und eine Art Tauziehen, wir können mitmachen.
Alternativ ist eine geführte Wanderung von etwa 10 km auf den Moroto-Berg möglich, 5-6 Stunden, aber nur für fitte Wanderer; Übernachtung wieder in der Zelt-Lodge oder Fahrt ins Dorf.
6. Tag: zum größten Dorf der Welt – Kidepo N.P. (260 km)

Wer früh im Dorf unterwegs ist, wird mit schönen Bildern belohnt: Die Morgensonne vermischt sich mit dem Rauch von Feuern, weithörnige Zebu-Rinder werden zur Weide getrieben.
Vorbei am Mathendi-Reservat, kommen wir nach rund 100 km nach Kotido und von dort in der Nähe zum größten traditionellen Dorf der Welt, Nakapelimoru. Wellblech ist hier noch nicht zu sehen, Strohzäune und einzelne Akazien treffen Tausende von Rundhütten mit ihren ausladenden, stufenförmig-kunstvollen Strohdächern. Von einem Granithügel bietet sich ein eindrucksvoller Blick. Auch hier leben Karamojong, auch Kämpfer des Clans der Jié mit Schmucknarben, und immer am Mittwoch ist hier eine große Viehauktion – dann sind wir hier. Die Menschen auch hier sind überaus freundlich, und man kann auch schöne Souvenirs erstehen – zum Beispiel Körbe, Ketten oder kleine Schemel.
Im Ort Kaabong rund 90 km nördlich besuchen wir noch den lebhaft-bunten Straßenmarkt; dann sind es noch rund 60 km zum Gate des Kidepo-Nationalparks. Die schöne Kidepo Savananah Lodge ist unsere Basis für die kommenden drei Nächte und zwei Tage (stationäre große Zelte mit Betten).
7. Tag: Im Kidepo-Nationalpark (ca. 150 km)
Das Tal des Kidepo mit Dumpalmen bildet nur einen Teil der unberührten Wildnis von 1442 km² bis zur Grenze von Südsudan, die sich dort mit dem etwa ein Drittel kleineren Kidepo-Reservat fortsetzt.
Durch jahrzehntelang Rebellenkämpfe in beiden Gebieten wurden von allem die Elefanten auch hier nahezu ausgerottet, um mit Elfenbein Waffen zu kaufen. Dann folgte Banditentum und Unsicherheit im Karamojong-Gebiet bis etwa 2012. Seitdem ist hier wieder ungestörte Wildnis wie 1958, als die britische Kolonialverwaltung das Schutzgebiet absteckte und dabei das Volk der Ik vertrieb, eine Hungersnot auslöste. Seit 1962 ist das Gebiet der Kidepo Valley Nationalpark.
Wie schon vorher in Pian Upe, können wir mit Glück Geparden sehen, Zebras, viele Strauße, Giraffen und nun meist auch wieder Elefanten.
8. Tag: Zu Fuß im Kidepo-Nationalpark - zwei Optionen

Auf einer Morgen-Safari zu Fuß mit einem bewaffneten Ranger lassen sich ganz andere Eindrücke von der Tier- und Pflanzenwelt gewinnen als vom Wagen aus. Es gibt immerhin 470 Vogel- und 80 Säugetierarten, davon sind etwa ein Drittel endemisch, wie der Kidepo-Wasserbock, s. Bild. Je nach Jahreszeit sind die Hügel von Lamoj mit ihren grünen Seitentälern ein idealer Ausgangspunkt. Ab dem Nachmittag geht es dann nochmals mit dem Fahrzeug auf Safari, auch zu den heißen Quellen von Kanatorok ganz im Norden. Kidepo ist auch berühmt für Löwen, die sich auf Felsen sonnen.
Eine zweite Option ist Trekking am Mount Morungule im Südosten des Parks, Heiliger Berg des kleinen Viehzüchtervolks der Ik mit nur etwa 10.000 Menschen und alten Traditionen. Man fährt ab 6 Uhr morgens etwa 3 Stunden, dann ca. 6 Stunden Wandern mit 930 Höhenmetern – nur für Fitte. Plus 200 € insgesamt für Fahrzeug und Guide.
Dritte Übernachtung in der angenehmen Lodge.
9. Tag: Kidepo-Nationalpark - Ziwa Rhino Sanctuary (420 km)
Wir haben heute einen längeren Fahrtag, aber 60 km hinter dem Nationalpark nur auf Asphaltstraßen; es geht westlich in großem Bogen dann ab dem Ort Kitgum nach Süden. Kitgum und die Umgebung wurde von den „christlichen“, durchgeknallten Rebellen der Lord´s Resistance Army von 1987 bis zum Waffenstillstand 2006 terrorisiert, sie morden auch heute noch wahllos im Osten des Kongo und in der Zentralafrik. Republik.
Knapp 130 km südlich kommen wir nach Lira und umfahren dann den großen Lake Kyogo, den der Victoria-Nil umfließt; in Karuma bildet er eine Reihe von Katarakten. Nach einem Fotostopp dort erreichen wir 90 km südlich das Ziwa Rhino Sanctuary. 1982 wurde das letzte White Rhino (Breitmaulnashorn) in Uganda von Wilderern getötet. Mittlerweile leben hier 32 Rhinos (auch u.a. Leoparden, Antilopen) und bald sollen einige u.a. in den Kidepo-N.P. umgesiedelt werden. Das erfordert aber elektrische Zäune und aufwändige Bewachung, denn Rhino-Horn wird vor allem von chinesischen Idioten noch immer als Aphrodisiakum angesehen.
Wir checken ein in die Ziwa Rhino Lodge. Sie ist am Eingang des Schutzgebietes, hat nette Cottages/Bungalows und ein Restaurant mit einfachen Gerichten. Wer es nun zum Schluss der Reise noch komfortabler haben möchte: die Amuka Safari Lodge ist im Innern des Reservat, und Tiere – eben oft auch Rhinos – laufen oft quasi vor die Tür. Aufpreis 100 € p.P. im DZ mit Abendessen dort, EZ + 120 €.
10.-11. Tag: Ziwa Rhino Sanctuary - Entebbe (210 km)- Rückflug
Wer möchte, kann den Tag früh beginnen: um 6 Uhr geht es mit dem Boot in den nahen Lugogo-Sümpfen etwa 2 Stunden auf Beobachtungstour nach dem bizarren Schuhschnabel (Shoebill stork) – aber wir sehen hier auch Hippos, Krokodile und viele Wasservögel.Das Aufspüren von Nashörnern und die Fahrt dauert ungefähr zwei Stunden. Es sind bewaffnete Ranger mit dabei, und wir können zu Fuß weitergehen – dabei auch andere Tiere sehen – und meist sehr nah an die Rhinos kommen – wie kaum woanders in Afrika. Da sie – leider – oft von „bodygards“ beschützt werden, sind sie (ohnehin fast blind) die Nähe von Menschen gewöhnt.
Es geht dann zurück nach Kampala, wo wir uns noch etwas umsehen können, und die knapp 40 km nach Entebbe. Hier steht ein (Tages)zimmer nahe des Flughafens für Sie zur Verfügung. BRUSSELS fliegt aktuell 20 Minuten nach Mitternacht, andere Airlines am Abend (AIR FRANCE: 20 Uhr 10) oder am späten Abend, ETHIOPIAN um 18:45 Uhr – also auch am nächsten Tag möglich…