Reise-Informationen
Reiseziel
Elfenbeinküste, die Côte d´Ivoire, war ein Juwel in der Krone französischer Eroberungen: wie Senegal leicht mit dem Schiff zu erreichen, aber ungleich fruchtbarer. Bis heute sind die Haupt-Exportprodukte Kakao und Kaffee – bei Kakao und auch Cashewnüssen ist das Land weltgrößter Exporteur. Fast alle der (wenigen) angebotenen Rundreisen der „Konkurrenz“ fahren zunächst in die Hauptstadt Abidjan, dann nach Yamoussoukrou, sich der erste Präsident, Félix Houphouet-Boigny, unter anderem mit einer (um 5 m höheren, aber innen kitschigen) Replik des Petersdoms von Rom verewigte. Im See tummeln sich noch immer jene Krokodile, die er bis zu seinem Tod 1993 gern selbst fütterte. Aber in der Kapitale gibt es mehr Staus als Grün und die Basilika kann man getrost vernachlässigen. Wir konzentrieren uns deshalb auf Man im Westen, „Stadt der 18 Berge“, mit Wasserfällen, Maskentänzen und Lianenbrücken, danach auf den südlich gelegenen Taï-Nationalpark mit dem letzten primären Regenwald des Landes, habituierten Mangabey-Affen und weiter im Süden einer seit Längerem habituierten Gruppe von Schimpansen. Wir erreichen dann in Tabou nahe der Grenze zu Liberia die Küste mit Lagunen und langen Sandstränden und übernachten zweimal in einem schönen Hotel unter Kokospalmen direkt am Meer in San Pedro mit sehr guter Küche des italienischen Besitzers. Rückfahrt nach Abidjan. Diverse individuelle Verlängerungen sind möglich – an der Küste und/oder im Norden, z.B. die sehr schöne N´Zi River Lodge 50 km östlich von Bouaké im N´Zi-Reservat.
Ihre Reise

Das Klima ist ganzjährig mit etwa 30 bis 35 Grad warm und schwül (bei Verlängerung im Norden von März bis Mai über 45 Grad) aber trocken; Sie sollten deshalb einen stabilen Kreislauf haben und für die Urwald-Wanderung eine gute Kondition.
Bei einer Vorbereisung Ende März 2025 begegneten wir keinem einzigen Moskito. Wer aber früher reist (Oktober bis Dezember) sollte aufgrund der größeren Feuchtigkeit eine Malaria-Prophylaxe einplanen.
Wir übernachten dreimal (bei der Tour mit dem Masken-Festival viermal) im gepflegten Hotel des Cascades am Waldrand über der Stadt mit großem Pool, geräumigen guten Zimmern, Bar und Restaurant; gegründet schon 1947. Weil es in Man nirgendwo bessere Verpflegung gibt, ist das Abendessen hier schon eingeschlossen (ebenfalls Mahlzeiten im Tai-Park, dort eher landestypisch). Diese Reise hat zwei Schwerpunkte: zunächst Flug nach Man im Westen, mit schönen Landschaften und animistischen Kulturen. Dann in den Nationalpark von Taï, mit primärem Regenwald und entsprechenden Baumriesen; mit habituierten Mangabey-Affen und ebenfalls habituierten Schimpansen – der einzigen an Menschen gewöhnten Schimpansengruppe Westafrikas. Wir sind zum Schluss zwei Nächte und einen Tag in einem schönen Hotel am Meer von San Pedro mit sehr guter Küche). Rückflug am Do, dem 11. Tag. Diverse Verlängerungen ab einem Tag sind zu organisieren, z.B. auch (Fr – So) in der hervorragenden N´zi River Lodge bei Bouaké (kurze Inlandsflüge mit der zuverlässigen Air Côte d´Ivoire).
Basispreis: | ab 3.390 € |
Termine: | 08.11.2025 – 19.11.2025 * Ein Tag länger, mit dem Masken-Festival in Man, plus 150 € p.P., EZ + 40 € |
Aufpreis p.P.: | 2 Teiln.: + 400 € 3/4 Teiln.: + 200 € (ab 3 Teiln. 2 Geländewagen) |
EZ-Zuschlag: | + 250 € |
Leistungen | Programm und Mahlzeiten wie angegeben, englischsprachige Reiseleitung und lokale Guides, frz.-sprachig, alle Eintritte und Aktivitäten. |
Nebenkosten | Visakosten (70 €, Online), Versicherungen, Getränke, Trinkgelder. |
Enthaltene Mahlzeiten: F = Frühstück, M = Mittagessen, , A = Abendessen
Reisebeschreibung
Ankunft mit BRUSSELS (Star Alliance mit Lufthansa) um 17:25 Uhr am modernen Flughafen. Die Visa-Bescheinigung haben Sie schon vorher innerhalb von einem bis zwei Tagen Online erhalten. Den gelben Impfpass nicht vergessen. Sie werden dann noch kurz fotografiert und Ihr Visum in den Pass geklebt, das geht alles recht zügig.
Fahrt von einer guten halben Stunde entlang der Küste zur alten französischen Hauptstadt Grand Bassam im Osten, mit seinem unvergleichlichen kolonialen Häuser-Ensemble an der Lagune, dem Quartier Français (UNESCO-Weltkulturerbe seit 2012).

Bassam entstand ab 1838 durch den natürlichen Hafen als französischer Handelsposten. 1899 raffte die Epidemie Dreiviertel der lokalen Bevölkerung dahin. 10 Jahre zuvor begann Frankreich mit dem Bau großer Häuser, die als bedeutendes koloniales Ensemble auf der Lagunen-Halbinsel noch immer stehen und ein UNESCO-Weltkulturerbe sind. Viele wurden renoviert, zu Beginn 2025 begann man mit der Renovierung des alten Post- und Zollamts zum Kunst- und Kulturzentrum.
Das kleine Hotel mit schönem afrikanischem Flair, Taverne Bassamoise mit seinen gemütlichen, klimatisierten Rund-Bungalows unter Kokospalmen am Meer gehört einem französisch-ivoirischen Paar und liegt an der Lagune im historisch-kolonialen Kern. Wir werden in der Regel bis 19:30 dort sein und geben Ihnen nach der Buchung die Gerichte durch; das wird vom Partner schon vorher bestellt, sonst dauert es zu lange. Zu empfehlen: Crevetten, Spieße mit Filetstücken von, fangfrischem Fisch. Abendessen (nicht enthalten) à la carte, auch gute Weine sind verfügbar. Hier können Sie natürlich zum Schluss noch verlängern (oder in San Pedro, s. 9./10. Tag).
Wir müssen nach dem aktuellen Inlands-Flugplan um spätestens 11 Uhr 30 wieder am Flughafen sein, also um 10:45 Uhr losfahren. Deshalb sollten wir bis halb 8 frühstücken und um 8 Uhr losgehen. Das Hotel befindet sich im westlichen Zentrum des einzigartigen Ensembles von Kolonialhäusern, die meist zwischen 1900 und 1920 entstanden sind, auch die Präfektur (Préfecture) unweit des Hotels ist in einem dieser Häuser. Weiter im Ostern (kurze Fahrt) Osten beeindrucken unter anderem zwei verlassene Häuser aus den 1920-Jahren, aus denen Bäume wachsen, Maison Ganamet (es gehörte einem libanesischen Kaufmann) und die Villa von Edouard Aka (einem Einheimischen, der hier zu Geld kam).

Etwa 5 km westlich des alten kolonialen Zentrums (Fahrt) liegt der Friedhof von Azuretti an der dort schmalen Lagune, den wir zum Schluss besuchen. Vor über 100 Jahren gegründet, sind im Osten die Gräber Wohlhabender (Franzosen, auch Gouverneure) mit Engeln, Marmorplatten und Bronzetafeln. Westlich folgt der Teil der Muslime und daneben ruhen einfache Menschen, oft die Namen in den noch feuchten Zement geschrieben.
Aktuell geht der Flug von AIR IVOIRE nach Man (eine zuverlässige Turboprop-Maschine ATR-72) um 13 Uhr; Ankunft 14:15 Uhr. Der Mini-Flughafen ist 18 km nördlich von Man. Der Ort macht seinem Beinamen „Stadt der 18 Berge“ alle Ehre und ist von dicht bewaldeten, felsig-zackigen Bergen umgeben, dazwischen erhebt sich der Dent de Man wie ein langer, kariöser Backenzahn (s. Bild).
Wir sind im „besten Haus am Platze“, dem Hotel des Cascades. Begonnen wurde mit dem Bau schon 1947, die kubische Architektur ist heute wieder en vogue. Wie immer bei älteren Hotels, hat es die beste Lage (hoch über der Stadt), geräumige Zimmer und einen großen Pool. Wir können uns hier bis 17 Uhr erholen und unternehmen dann einen Ausflug zu den Affen im Ortsteil Gbèpleu; der heilige Wald, Forêt Sacré, ist nur für Initiierte (Animisten) zugänglich. Es gibt im Land fast 7.000 heilige Gärten, allein am Berg Tonkpi (Ausflug morgen) etwa 100, aber dieser, rund 6 Hektar groß, ist der Wichtigste der Region. Diese dichten Wälder sind für dort lebende Animisten Heimat der Ahnen und diese Affen (Campell´s Mona) hier ihre Inkarnation – sie werden wie Menschen bestattet. Wir müssen am Zaun bleiben. Aber kein Problem: schon flitzen sie heran, manchmal auch Mutter mit Babies, die sich an den Bauch klammern, greifen und springen nach mitgenommenen Stücken von Bananen. Erstes Abendessen im Hotel. (F / A)
Der Mont Tonkpi (1.189 m) ist der zweithöchste Berg des Landes nach dem Eisenerzberg Mt. Nimba (1.752 m) im Dreiländereck zu Liberia und Guinea. Wir wollen die grandiose Aussicht nicht verpassen und brauchen für die kurvenreiche Fahrt eine knappe Stunde, passieren erst die Dörfer Zandepleu und Dainé. 20 Minuten dahinter erreichen wir dichten Bergwald und eine Viertelstunde später den Gipfel mit einem alten Sendeturm von 1967. Genau 325 Stufen führen nach oben – nur von dort

bietet sich der großartige Panoramablick auf Bergketten und Dörfer. 15 bis 20 Minuten sind für den Aufstieg einzuplanen. Hier entsteht 2025 ein Hotel.
Wieder im unteren Bereich, öffnet sich hinter einer Mauer ein atemberaubendes natürliches Amphitheater mit Urwald-Baumriesen und den Kaskaden unten im Bergkessel. Über 6 Stufen führen hinunter, Betonstege und -Bänke haben die Gegend schon seit den 60er Jahren erschlossen. Das Wasser strömt über eine breite, 20 m hohe Felswand. Hier finden auch animistische Rituale statt. Pfiffige Frauen verkaufen auch Nüsse und Getränke – unbedingt probieren: den dunkelroten Bissap-Saft, den man sich auch hier zubereiten kann, s. Link.
Etwas Erholung im Hotel, in der angenehmen Bar kann man auch etwas Essen, am Nachmittag Fahrt von 13 km nach Südosten in ein kleines Dorf an der Straße. Der Dorfchef besitzt heilige Masken (nur sie dürfen tanzen), die für alle anderen unzugänglich aufbewahrt werden. Wir sehen Tänze der hier lebenden Dan und Yacouba, begleitet von dynamischen Trommlern. Erwarten Sie nicht den gleichen Tanz wie auf dem Bild, das kann sich ändern. Für Fotos ist der dörfliche Hintergrund (bzw. Bäume) besser als Tänze z.B. beim Festival auf dem städtischen Platz. Die Tänze sorgen für gute Stimmung und Segen von den Ahnen. Rückkehr ins Hotel, Abendessen. (F / A)
Fahrt nach Westen durch dichten Regenwald und zu einer kleineren Kaskade, die wir nach ca. 20 km erreichen. Von Danané aus (rund 80 km westlich von Man) geht es auf schmaler Straße 18 km südlich zum Dorf Bounta und von dort einige km zur Lianenbrücke von Lieupleu. Nebenan gibt es nun einemoderne Betonbrücke, aber beim Gang und im Hochformat über die schwankende Lianenbrücke sieht man sie nicht. Einige km südlich ist die Lianenbrücke von Vatouo die längste (rund 100 m) in der Region die den Cavally-Fluss überspannt. Der Legende nach wurden diese Naturbrücken von Initiierten der Yacouba in einer Nacht erbaut; man darf sie nur ohne Schuhe betreten.
Rückfahrt nach Man – wenn es die Zeit noch erlaubt, einige km auf schlechter Piste zum Felsen, dem „Zahn von Man“ und etwa eine Dreiviertelstunde zur Cascade Glongouin, das letzte Drittel bergauf; oft kommen uns Dörfler von ihren Feldern entgegen, Kinder tragen schon Holz und Anderes. Die Kaskade besteht aus mehreren Felsstufen und liegt auch im Regenwald. Rückkehr ins Hotel, Abendessen. (F / A)
Zusatztag (dann 5. Tag) Termin 6. – 17.12.25: voraussichtlich 2. Tag des Festivals von Man; Informationen werden eingestellt sobald sie verfügbar sind.
Abfahrt bis 7 Uhr. Die zwei größeren Orte auf dem Weg haben eine jüngere, blutige Geschichte während der Unruhen im Land. Duékoué, 92 km, umgeben von einzelnen Granitbergen: durch Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen flüchteten 15.000 Menschen. Ende März 2011 kam es zu einem Massaker mit etwa 800 Toten durch loyale Kämpfer des gewählten (und noch heutigen Präsidenten) Alassane Ouattara. Rund 1.000 UN-Blauhelmsoldaten konnten das Blutbad nicht verhindern – wie üblich bei der UN. 32 km südlich, in Guiglo, flohen von den ca. 50.000 Einwohnern zwei Drittel.

Gleich südlich von Guiglo endet die Asphaltstraße, und es sind 86 km auf roter Naturpiste zum Ort Taï, nach dem der Nationalpark benannt wurde. Etwa in der Mitte gibt es im Dorf Zagné heilige Fische – große Welse – leider umgeben von Plastikmüll. Im großen Dorf Taï hart der Ökotourismus schon Einzug gehalten und Arbeitsplätze geschaffen: es gibt kleine Hotels, einige Kneipen und Restaurants.
Besuch des kleinen Öko-Museums in Taï, eine Ausstellung informiert über die Forschung und Erkenntnisse an wilden Schimpansen im Taï-Nationalpark. Der Nationalpark ist wunderschön - dichter Regenwald mit bis zu 60 m hohen Regenwaldriesen bedeckt unzählige kleine Hügel. Allein 1.300 Pflanzen- und 150 Vogelarten wurden hier gezählt, 11 Primaten (-Affen-) arten darunter die bedrohten Schimpansen und bedrohten Roten Colobusaffen.
Formalitäten bei den Rangern. Sie lassen Ihr Gepäck dort und nehmen nur einen Tagesrucksack mit – inkl. Lampe, 1-2 Shirts, noch ein Paar Socken und ggf. einem aufblasbaren Kopfkissen (die im Camp sind wie meist üblich hart und dick). Sie bekommen hier Gummistiefel (und sollten dünne, lange Socken mitnehmen). Allerdings gibt es nur wenig Stellen mit Wasser und Matsch (etwa 40 Minuten vor Ankunft im Camp und morgen auf dem Weg zu den Affen). Eine Alternative sind Outdoor-Sandalen – dann aber gegen Wundscheuern die Füße tapen oder dünne, alte Socken mitnehmen.
Es geht zunächst im Geländewagen einige Kilometer auf roten Pisten durch Kautschuk-Pflanzungen. Mit zwei kleinen Pausen sind drei Stunde für die vor uns liegenden 10 km einzuplanen. Die ersten knapp zwei Stunden geht es auf einem relativ breiten Weg nach Osten in diesen letzten Regenwald Westafrika – bis dahin noch Sekundärwald (hier wurde vor der Gründung des Parks 1972 noch Holz geschlagen). Dennoch ragen gewaltige Baumriesen aus dem Wald, wie der Fromager mit seinen gigantischen Brettwurzeln. Gegen Ende dieses Wegteils können wir uns an einem ausruhen – eine Würzel wirkt wie ein Sessel des Designer Colani. Vorsicht aber vor Ameisen… Wir kommen dann bald zum „Carrefour Clement“ und sind dann im Primärwald, der viel dichter ist; Vorsicht vor oft dünnen Lianen am Boden, die einen rasch zu Fall bringen können. An mehreren Stellen erfahren wir nun hautnah und mittlerweile vollkommen durchnässt das Terrain des Parks mit seinen vielen Hügeln und Tälern; Lianen helfen zum Festhalten, an einer Stelle wurde ein Seil angebracht, im Talboden ist es oft sumpfig.
Das Camp Boyé besteht aus vier großen, stationären Zelten mit bequemen Betten, Dusche und WC im separaten Zelt dahinter. Bettzeug und Handtuch werden gestellt. Abendessen und Zeltübernachtung, begleitet von den Geräuschen des Dschungels. (F / A)
Die Zahlen wirken zunächst beeindruckend: Der Taï-Nationalpark, schon 1926 im Innern ein Schutzgebiet und Nationalpark seit 1972, umfasst 3.300 km² mit einer 2000 km² großen Pufferzone und hängt mit dem 730 km² großen Reservat N´Zo zusammen, ist UNESCO-Weltnaturerbe. Aber es ist der vergleichsweise kümmerliche Rest des früheren Regenwald-Gürtels

Wie mit dem Brennglas sieht man hier das Dilemma zwischen Naturschutz und einer rasch wachsenden, armen Bevölkerung. Die Tiere und vor allem unsere nächsten „Verwandten“ müssen geschützt werden, und Tourismus ist ein wirksames Mittel dazu: er schafft Arbeitsplätze und wo sich öfter auch Menschen aufhalten, wird nicht gewildert. Wir werden erst den Regenwald ab dem Ort Tai erkunden, sicher Mangabey und rote Colobus-Affen sehen - aber kaum Schimpansen. Das dann zwei Autostunden südlich, vom Ökohotel in Djourotourou, im Regenwald: hier lebt eine seit längerem habituierte Schimpansengruppe.
Frühstück gegen 6 Uhr. Wir gehen zu einer Gruppe (etwa 50) der agilen Mangebeys. Sie sind etwas größer als Colobusaffen und haben niedliche Gesichter. Sie wurden rund 5 Jahre lang habituiert, also an Menschen gewöhnt. Tagsüber sind immer zwei MitarbeiterInnen bei ihnen, mit Mundschutz (den auch wir bekommen), notieren das Verhalten, neue Kleinkinder.

Die Gruppe wird von einem
dominanten Männchen angeführt. Sie kann sich 10 Minuten vom Camp aufhalten, oder eine Stunde. Ab etwa 8 bis 9 Uhr zerstreuen sie sich zur Futtersuche (Insekten, Samen, Früchte) und wir werden dann nicht mehr mitkommen. Vorher zeigen sie sich ganz in unserer Nähe, ohne Scheu.
Danach sehen wir meistens noch die possierlichen roten Colobus-Affen. Sie werden auch von Schimpansen gejagt und wirken mit ihren langen weißen Haaren um das schwarze Gesicht wie Punks der Affenwelt.
Rückweg von wieder rund drei Stunden in den Ort, wo wir und im WCS-Camp umziehen und nebenan in der Kneipe etwas trinken und auch essen können.
Verschiedene, langgestreckte Straßendörfer säumen die rote Erdpiste nach Süden, wie Sakré und Barou. Nach ungefähr drei Stunden Fahrt erreichen wir den Ort Djouroutou und das Ökohotel Touraco, gelegen im Wald am Fluss. Es wurde im Jahr 2000 gegründet und verfügt über 10 mit Stroh gedeckte Bungalows im Stil der traditionellen Rundhütten, jeweils mit Dusche und WC.
(F / A)
Schimpansen - unsere „Waldverwandschaft“
Kein anderes Lebewesen ist dem Menschen näher als der Schimpanse, mit 98% der menschlichen Gene. „Mitgefühl und Trauer, Kooperation, Agression, Blutlust und Werkzeugherstellung sind Eigenschaften, die der Mensch mit seinen Waldverwandschaften teilt. Und noch etwas kommt hinzu, das lange als nur dem Menschen eigen galt: die Kultur.“ (Philipp Bethge) Schimpansengruppen besitzen lokale Traditionen. Und mit jeder neuen Erkenntnis wird der Unterschied zwischen Mensch und Schimpanse kleiner. Wie auch bei den Menschen sieht jeder Schimpanse anders aus.Ein identisches Problem löst jede Gruppe auf ihre eigene Art. Kulturelles Wissen wird weiter gegeben: Die Schimpansenkultur ist durch soziales Lernen und nicht durch „Versuch und Irrtum“ geprägt. In Guinea haben Schimpansen z.B. die Fallen von Wilderern unschädlich gemacht und das Wissen schnell weitergegeben.
Auch der Gebrauch von Werkzeugen - die bei den Taï-Schimpansen zum Knacken von Nüssen ist verbreitet und wurde erst seit den 70er Jahren erforscht: in Tansania durch Jane Goodell, hier im Taï-Nationalpark seit 1976 von Prof. Christophe Boesch (verstorben im Januar 2024). Er gründete auch die WCF (Wild Chimpanzee Foundation). Schimpansen leben in den letzten Regenwaldgebieten Westafrikas (ca. 30.000, vor allem auch in Guinea), in Kamerun, Gabun und Kongo, etwa 65.000, und etwa nochmals so viel in Uganda und im Westen von Tansania.
Nach dreijährigen Dreharbeiten 2012 erschien der Disney-Film „Schimpansen“ - mit herrlichen Aufnahmen der Gruppe von habituierten Schimpansen in Taï.

Die Mutter des kleinen Oskar (s. Bild) bringt ihm bei, nach Essbarem zu suchen und Werkzeuge zum Knacken von Nüssen zu benutzen - was noch nicht so richtig klappt. Als sie nach einem Kampf mit einer rivalisierenden Gruppe von Schimpansen vermisst wird, ist Oskar auf sich gestellt und dem fast sicheren Tod ausgeliefert. Sein Überleben verdankt es dem Alpha-Männchen der Horde Freddy, das ihn quasi "adoptiert": eine wahre Geschichte. Die Gruppe der feindlichen Chimps wurde allerdings in Uganda gefilmt…
Trailer des Disney-Films (2 Minuten)
Sie beginnen diesen besonderen Tag mit einer etwa halbstündigen Bootsfahrt auf dem Hana-Fluss ins südliche Innere des Nationalparks. Auf dem Weg dorthin sehen mit Vögel- auch oft Turacos mit dem großen Schnabel – und manchmal Krokodile. Dann ist es zu Fuß nur noch etwa eine halbe Stunde zum Zeltcamp. In der Nähe sind die habituierten, also an Menschen gewöhnten Schimpansen.
Mit der Habituierung einer Schimpansengruppe wurde schon vor ca. 25 Jahren begonnen. Aktuell ist eine Familiengruppe von 9 Schimpansen an Menschen gewöhnt und Sie können unseren Artgenossen aus großer Nähe beobachten - mit Glück auch beim Knacken von Nüssen (was den Kleinen noch nicht so richtig gelingt)… Auch hier muss man natürlich einen Mundschutz tragen.
Am Nachmittag nochmals Besuch der Schimpansen oder Gang von ca. 45 Minuten mit Besteigung des heiligen Inselbergs Niénoukoué, 396 m, mit grandiosem Blick über den Regenwald. Der Granitdom erhebt sich wie ein Phantom aus dem Regenwald.
(F / A)
Wir verlassen das Camp um 7 und sind bis etwa 9 Uhr wieder im Ort Djiroutou am Touraca-Hotel, wo unser Fahrzeug auf uns wartet. Ein Kaffee, Umziehen, und auf die breite, rote Erdpiste nach Süden, parallel zur Grenze nach Liberia; bis an die Küste nach Tabou sind es 135 km. Nach etwas über der Hälfte passieren wir den Ort Grabo; bald dahinter beginnen viele Rodungen und Palmöl-, auch Kautschukplantagen bis zum Ort Tabou. Von hier aus sind es noch gut 100 km guter Asphaltstraße nach San Pedro mit einem Containerhafen. Von hier wird über die Hälfte des Haupt-Exportguts Kakao verschifft, das Land ist Weltmarktführer. San Pedro ist die zweitgrößte Stadt des Landes, auch mit Industrie. Davon ist aber an der Küste nichts zu merken, vor allem nicht im hervorragenden Hotel Les Jardins d´Ivoire mit schönen Zimmern.
(F)
Erholung im tropischen Garten des Hotels, am Meer, Wanderung entlang kilometerlanger, von Kokospalmen beschatteten Sandstränden. Der joviale Besitzer Franceco ist Italiener und ein hervorragender Koch. Man sollte hier, obwohl sehr gut, eher nicht Pizza essen, sondern à la carte - auf höchstem Ristorante-Niveau.

Der/die Geländewagen fährt/fahren heute zurück nach Man. Am 10. Tag reisen Sie mit einem anderen Fahrzeug nach Abidjan (das von dort gekommen ist). Es geht auf sehr guter Straße zügig nach Osten bis Grand Lahou, 210 km. Der alte Ort südlich an der schmalen Lagune wurde schon fast vom Meer vernichtet. Im östlich gelegenen Nationalpark Assagny leben schon seit den 60er Jahren keine Elefanten mehr; die wenigen Büffel dort sind meist nicht zu sehen. Mittagessen auf Wunsch (nicht enthalten) im Hotel Le Ravin in ruhiger Atmosphäre, das einer alten Amerikanerin gehört. Sie können hier auch ein Tageszimmer günstig mieten zum Duschen und Umziehen (nicht enthalten).
Nach knapp 80 km erreichen wir Dabou, auch an einer Lagune gelegen, mit dem Wohnhaus und kleinem Fort des Gouverneurs Faidherbe aus den 1920 Jahren; die 40 m lange Eisenbrücke wurde von Gustave Eiffel erdacht, dem Erbauer des Eiffelturms. Von hier sind es noch 145 km zum Flughafen im Südosten von Abidjan. (F).
Abflug mit BRUSSELS Airlines am 10. Tag (meist Mittwoch) um 18:45 Uhr zunächst nach Cotonou/Benin; Ankunft um 5 Uhr in Brüssel und Weiterflug.
Verlängerungen
Individuelle Verlängerung bieten sich an – auch gern mit einem lokalen Guide vor Ort – wobei es auch hier mit einem englisch sprachigen schwierig werden kann. Hier sind nur einige Beispiele:
San Pedro

Im Hotel Les Jardins d´Ivoire mit schönen Zimmern – hier übernachten wir zweimal.
Wer hier verlängern möchte: Flüge nach Abidjan von San Pedro tägl. außer Di und Do am frühen oder späten Nachmittag, s. , zuverlässige Turboprop-Maschinen, s. Bild. Doppelzimmer m. F. ca. 100, EZ ca. 60 €.
Assinie und Grand Bassam
Eine Autostunde oder 50 km östlich von Gran Bassam (30 km östlich des Flughafens) liegt Assinie, auch an einer langen Lagune, und ebenfalls schon ab Mitte des 19. Jh. von Frankreich besetzt. Hier gibt es bessere Hotels und –Strände, weshalb die Gegend euphemistisch als „Riviera der Elfenbeinküste“ bezeichnet wird. Am Wochenende ist es hier vor allem aufgrund Wohlhabender (grassierende Korruption) aus Abidjan recht voll. Hier eröffnete der „Club Med“ sein erstes Hotel in Afrika. Der Strand ist 20 km lang, und im Gegensatz zu Grand Bassam ist das Meer hier auch sicher. Wer also etwas länger am Meer bleiben möchte, ist hier besser aufgehoben, aber viele Hotels sind teuer. Oder zur Verlängerung in San Pedro bleiben, am Endpunkt dieser Reise.
Le Bahia
Hinter dem westlichen Ende der Lagune, hier hat man komplette Ruhe. Schöne Zimmer und eigenwillig-konische, große Lehm-Bungalows („Eco-dôme“) unter vielen Palmen, großer Pool, alles direkt am Meer. Ausflüge mit dem Boot (mit oder ohne Angeln) können organisiert werden, auch andere Touren. Zimmer ca. 100 – 150 €.
Akwa Beach
In der Mitte der Lagune, westlich von Assanie-Mafia. Große Zimmer, ein Teil davon ist neu, zwei Pools am Meer, großartiger Blick auf die Lagune. Gym und andere Aktivitäten wie Wassersport.
Grand Bassam
Oder Sie hängen noch ein, zwei Nächte in Grand Lahou an, wo Sie zu Beginn nur eine Nacht waren: nur 30 km östlich des Flughafens (mit dem Uber-Taxi ca. 15 €), schöne Zimmer, nicht teuer – nur Baden im Meer ist meist gefährlich wegen oft starken Strömungen, aber es gibt einen großen Pool. Die Taverne Bassamoise mit seinen gemütlichen, klimatisierten Rund-Bungalows unter Kokospalmen am Meer gehört einem französisch-ivoirischen Paar und liegt an der Lagune im historisch-kolonialen Kern.
Bouaké: Nzi River Lodge
Wie bekannt, können Nationalparks Westafrikas in der Savanne nicht entfernt mit denen im östlichen oder südlichen Afrika konkurrieren – außer dem hier bereisten Tropenwald-Park mit Schimpansen. Insofern lohnt kaum die weite Anreise in den Comoé-Park im Nordosten, auch noch mit schlechter Unterkunft.
Eine Ausnehme (und nur ca. 300 km von Abidjan – ist das private Reservat von N´Zi 40 km östlich von Abidjan mit der N´Zi River Lodge. Man kann hier wieder richtig durchatmen, sieht auch Affen und Antilopen, meist auch Hippos. Man kann auch wandern oder mit dem Boot fahren.
Zusammenfassung und Preise (PDF)
Air Côte d´Ivoire fliegt die ca. 300 km nach Bouaké tgl. außer Di, Do und So ab 13 Uhr für ca. 100 €/beide Strecken. Wir können zumindest für eine Strecke auch ein Fahrzeug mit Fahrer für Sie reservieren (ca. 300 € für 2 Tage inkl. Sprit und Rückfahrt, dann können Sie sich noch Yamoussoukrou (105 km S von Bouaké) ansehen und den gigantischen Nachbau des Petersdoms und dort übernachten. Oder Sie fahren mit einem komfortablen Bus nach Yaossoukrou und weiter nach Bouaké und fliegen z.B. nur zurück (ab 16:35 Uhr, eine Stunde).