Reise-Informationen
Reiseziel Algerien
Die Sahara in Algerien im Sommer? Ziemlich warm, sicher – um die 40 Grad im Schatten. Aber es ist eine trockene Hitze, und nachts kühlt es ab. Der Termin wurde deshalb gewählt, weil wir in der schönen und großen Oase Djanet im Südosten von Algier den Höhepunkt eines großen, jährlichen Festes der Tuareg erleben: Sebiba.
Sebiba: immaterielles Weltkulturerbe der UNESCODas Fest findet an zehn Tagen im ersten Monat des islamischen Mondkalenders statt. Männliche Tänzer und weibliche Sängerinnen wetteifern zunächst um das Vorrecht, ihre Gemeinschaft während des Wettbewerbs Timoulawine zu repräsentieren.
Das Sebiba-Ritual ist ein bedeutender Teil der kulturellen Identität der hier lebenden Tuareg. Die Zeremonien bestärken den sozialen Zusammenhalt innerhalb und zwischen den Gemeinschaften. Durch die Umsetzung eines künstlerischen Wettbewerbs werden potentielle Spannungen zwischen den rivalisierenden Gemeinschaften abgeschwächt. Quelle: unesco.de
Am und vor allem auf dem Tassili-Plateau bei Djanet hinterließen steinzeitliche Jäger noch immer kräftige Bilder. Sie zu sehen würde aber mehrere Tage erfordern und nun im Sommer ist es sehr heiß. Deshalb beschränken wir uns auf einen Tagesausflug nach Jabbaren mit vielen Bildern (die anderen Felsbild-Stationen liegen weiter im Innern).
Zweiter Teil ist die 430 km lange Fahrt von Djanet nach Illizi im Südosten von Algerien Es geht entlang des Tassili-Plateaus mit Schluchten, Felstürmen, Felsgravuren und Bildern, dann über das schwarze Plateau von Fadnoun.
Eine geplante Kombi mit dem Hoggar-Bergland (Asskrem, „Dach der Sahara“) ist leider aufgrund der Flugtage (nur 3 Flüge pro Woche von/nach Djanet nach Tamanrasset) nicht möglich, auch werden Fahrten zum Assekrem weiterhin nur am Mi und Sa mit Polizeibegleitung zugelassen. Das „passt“ nicht zusammen.
Dafür können Sie aber als Vorprogramm z.B. am Freitag (also 2 Tage früher) nach Algier fliegen (Flugtage mit Air Algérie: Mi, Fr, So) und gleich nach Ankunft weiter nach Ghardaia. Die Pentapolis (mit fünf Haupt-Oasen) ca. 500 km südlich von Algier mit ihren pastellfarbenen Häusern hat schon den Architekten Le Corbusier inspiriert.
Alkohol: Algerien produziert nicht nur Bier, sondern auch sehr guten Wein. Djanet und Illizi sind dagegen „trocken.“ Man kann sich aber „etwas“ mitnehmen, das ist nicht verboten.
Basispreis: | ab 2.290 € |
Termine: | 23.7.2023 – 02.08.2023 |
EZ/Zeltzuschlag: | + 160 € |
Leistungen: | Genanntes Programm mit allen Transfers; Inlandsflüge; englisch sprachige Reiseleitung, Sicherungsschein. |
Nebenkosten: | Flüge (ab ca. 500 €; Visakosten (60 €, bei Einreise), Versicherungen, Trinkgelder, persönliche Ausgaben. |
Enthaltene Mahlzeiten wie angegeben: F = Frühstück, M-Pn = Mittags-Picknick, A = Abendessen
Vorprogramm: Oasen-Ensemble Ghardaia
Fr, 21.7.23: Flug nach Ghardaia
Flug mit Air Algérie von Frankfurt nach Algier, 15:30 – 17:20 Uhr, Weiterflug nach Ghardaia, 18:30 – 20 Uhr – Gepäck ins Flugzeug nehmen, Sie brauchen ja nicht viel. Ghardaia wurde aufgrund der einzigartigen Architektur in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Abendessen und Übernachtung im trad., gemütlichen Haus unseres Partners im Palmenhain (A).
Sa, 22.7.: Ghardaia
Die große Hauptoase besticht mit gestaffelten, pastellfarbenen Häusern, isoliert in unbarmherziger Steinwüste und umgeben von großen Palmenhainen, geschaffen von den gläubigen Mozabiten im 11. Jh. Sie besteht aus ummauerten Sektoren mit labyrinthähnlichen Gassen. Oben gekrönt von einer Moschee im Pyramidenstil und einem mit Arkaden umsäumten Haupt- und Marktplatz. Die Häuser
mit ihren Terrassen und Arkaden sind aus Sand, Lehm und Gips gebaut und mit Innenhöfen so konstruiert, dass das Sonnenlicht in alle Räume fluten kann.
Beni Isguen ist noch immer die Heilige Stadt und ganz von einer Mauer umgeben; auf dem Markt werden laut die Preise ausgerufen und gehandelt. Melika, s. Bild, wird neben der Moschee von einem Marabut (Heiligengrab) gekrönt, von dem sich der berühmte Architekt Le Corbusier inspirieren ließ – wie von der ganzen Oase. Die anderen Oasen der Pentapolis, auch mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem, sind Bou Noura und Berriane.
(F / M / A).
Rückflug nach Algier am nächsten Morgen, 23.7.: 08:15 – 09:45 Uhr und Transfer zum Hotel.
Preis inkl. Flügen und Transfers: p.P. 450 € ab 3 Teiln.
bei 2 TN + 100 €; EZ-Zuschlag 70 €.
Reisebeschreibung
1. Tag, So, 23.7.23: Flug nach Algier
Die besten Verbindungen (Direktflüge zu guten Zeiten) bietet Air Algérie ab/an Frankfurt, Terminal II: 15:30 – 17:20 Uhr. Vorbei an der neuen Moschee mit einem gigantischen islamischen Center entlang der Bucht von Algier in die Innenstadt. Dort zum City Hotel, in einem renovierten, alten frz. Haus nahe des Meeres. Tip zum Abendessen: ins nahe Restaurant „Le Caracoya“, seit Jahrzehnten im Familienbesitz und Holz getäfelt; Wein auch offen.
2. Tag, Mo, 24.7.: Algier - abends Flug nach Djanet
Wie ein Amphitheater erheben sich die weißen Häuser über der Bucht von Algier, gekrönt von der Altstadt, der Kasbah. Bis zur Ankunft der Franzosen wurde Algier von Seeräubern beherrscht. Vom Märtyerplatz mit der großen Moschee geht es zum Palast des Dey (türkischer Statthalter) am Mittelmeer aus dem 16. Jh. Vorbei an der Ketchoua-Moschee (von Franzosen 1838 als Kirche umgewandelt und nach dem Befreiungskampf ab 1962 wieder Moschee). Von hier aus geht es hinauf in die berühmte Kasbah mit Moscheen und Museen, seit 1962 UNESCO-Weltkulturerbe.
Nach einer Siesta im Hotel Abholung Fahrt auf die andere Seite von Algier. Vom beeindruckenden Märtyrer-Denkmal im Nordosten der City (für die rund eine Million Opfer während des Befreiungs-krieges 1954 – 1962) bietet sich ein guter Blick. Unterhalb liegt der Botanische Garten (1832 angelegt) mit vielen exotischen Pflanzen. Zurück ins Hotel.
Gegen 19 Uhr zum Flughafen; Essen dort und Flug nach Djanet, 21:3 - 23:45 Uhr. Abholung in Djanet, Fahrt 23 km in die Oasenstadt, gemütliches Hotel, Grottes des Ambassadeurs. (F / A )
3. Tag, Di, 25.7.: Djanet
Ausschlafen, Rundgang durch den alten Kern der Oase mit verschiedenen, großen Palmenhainen. Djanet liegt direkt am Tassili-Felsplateau. Mitttags-Picknick im Palmengarten unseres Parrtners und Siesta.
Nachmittags zu einem Felsen in Form eines Elefanten und zur berühmten Felsgravur der „Weinenden Kuh“ in Richtung Flughafen -– vor etwa 5.000 Jahren meisterhaft in den Fels gearbeitet.
(F / M / A)
4. Tag, Mi, 26.7.: Djanet – Jabbaren/Plateau - Djanet
Aufbruch bis 5 Uhr 30. Fahrt von etwa 10 km und Aufstieg von etwa 3 Stunden auf das wild zerklüftete Tassili-Plateau. EIN Teleskopstock leistet gute Dienste. Aufgrund seiner Tausenden von Felsbildern wird das Tassili auch „Louvre der Sahara“ genannt. Bei Tamrit gibt es noch tausendjährige Zypressen. Um dorthin und zu anderen Felsbild-Stationen zu kommen (Esel tragen das Gepäck) sind aber mehrere Tage erforderlich. Jabbaren aber liegt am Rand des Plateaus, Esel sind nicht für den Tagesausflug erforderlich, und bietet vor allem das berühmte Bild eines Jägers und Szenen aus der „Rundkopfperiode“. Allein in den Grotten von Jabbaren gibt es rund 5.000 Felsbilder.
Einfaches Mittags-Picknick, Abstieg und zurück nach Djanet; Hotel wie am Vortag.
(F / M-Pn / A)
5.-6. Tag, Mi/Do, 27.-28.7: Djanet und letzter Tag vom Sebiba-Festival
Den 27. Juli verbingen wir überwiegend in der Oase, auch wieder im Palmengarten, und beobachten Tuargias (Tuareg-Frauen) und - Männer bei den letzten Vorvereitungen zum morgigen Höhepunkt des Sebiba; auch heute gibt es schon interessante Darbietungen.
Am Nachmittag Ausflug und "Sundowner" - hier mit Tee - in der nahen Sandwüste des Erg d´Admer. Am 28. Juli ist dieses Jahr der letzte, 10. Tag und damit der Höhepunkt des Sebiba-Festivals, das schon seit Jahrhunderten von den einstigen „Herren der Wüste“ so gefeiert wird . Als Krieger verkleidete Tänzer und Sängerinnen gehen für die Ausführung des Rituals zum Oasen-Ortsteil Doria.
Dort stehen die männlichen Tänzer im Kreis und rasseln fortlaufend mit ihren Schwertern, während die Frauen traditionelle Lieder zu Rhythmen des Tamburins singen. So ziehen sie in Djanet ein. Alle sind in traditionelle Indigo-Tücher gehüllt, mit Glücksbringern in Lederbeuteln, den Gris-Gris, die Männer mit ihren Schwertern, den takubas. Dazu Trommelschläge, Trillern der Frauen, geschmückte, edle Kamele und Staub – ein unvergessliches Erlebnis. Dieser letzte Tag wird auch Tilalen genannt.
Mittags können wir uns ausgiebig im Palmenhain entspannen. Dort wieder Übernachtung und Abedessen, oder wahlweise im klimatisierten Hotel.
(F / M-Pn / A)
7. Tag, Sa, 29.7.: Djanet – Essendilène (ca. 100 km)
Weiterfahrt „Offroad“, weit parallel zur Straße nach Illizi. Auch hier stehen Felsen im Sand vor dem eigentlichen Steil-abfall des Tassili-Plateaus. An diesem „Ufer“ der vorgelagerten Sandwüste, mit Schutz unter Grotten, hinterließen steinzeitliche Jäger, später dann, vor ca. 5.000 Jahren, Hirten noch immer kräftige Bilder in Grotten, so wie in Timghas und weiter in Tilalen. Wir passieren den langgestreckten Straßenort Zaoutellaz, hervorgegangen aus dem französischen Fort Gardel von 1913. Von hier geht es wieder „Offroad“ in die Berge mit faszinierenden Erosionsformen, nach Essendilène. Die rötlichen Felsen stehen immer näher zusammen, dann geht es nur noch zu Fuß weiter. Hier lebt der Tuareg-Guide (Gebiet des Nationalparks) mit seiner Familie. Zeltcamp – wobei es angenehmer ist, ohne Zelt zu schlafen.
(F / M-Pn / A)
8. Tag, So, 30.7.: Essendilène – Tin Tadrert – Iherir (ca. 200 km)
Abfahrt bis 7 Uhr. Wir erreichen schon morgens den Pass von Tin-Taradjeli, 1.200 m, und verlassen nun die weite, sandige Ebene mit markanten Inselbergen. Es beginnt nun das düstere, von Schluchten durchzogene, zerrissene Plateau von Fadnoun. An flachen Felsen, in Tin-Taghert, befindet sich eine der besten und vielfältigsten Ansammlungen von hunderten, meisterhaften Gravuren
(Petroglyphen) der gesamten Sahara aus dem Übergang der Wildtier- zur Rinderepoche - ca. 5000 Jahre alt, UNESCO-Weltkulturerbe. Die Fülle der Bilder wurde in eine etwa 20 m lange Granitplatte eingearbeitet, die man nicht mit Schuhen betreten darf. Ein Guide wohnt ständig hier und wacht darüber – oft kommen wochenlang keine Besucher. Man sieht u.a. Giraffen, einen Löwen, einen Strauß, Menschen und immer wieder Rinder – oft metergroß, andere klein wie zwei schlafende Antilopen, auf dem 1000 Dinar-Geldschein zu sehen.
Eine schöne, kleine Wanderung führt bei Iherir durch das Tal, Oued Idaren, maximal für anderthalb Stunden nach Iherir – vorbei an einem Bach mit Fischen, Oleanderbüschen und Vögeln. Bei Iherir sind viele Wasserbecken am Palmenhain, Gueltas. Direkt an der Schlucht ist ein einfaches Camp aus 5 Steinhäusern mit Strohdächern (Matratze mit Schlafsack, externe einfache Toilette). Abendessen.
(F / M-Pn / A)
9. Tag, Mo, 31.7: Illizi – Algier/Flug – Zeralda (225 km)
Fahrt über das Plateau von Fadnoun auf einer exzellenten, aber oft kurvenreichen Asphaltstraße in die Oasenstadt Iherir. Leichtes Mittagessen, Besuch des kleinen Museums.
Direktflug zurück nach Algier, 14:00 – 16:00 und Fahrt über die Schnellstraße nach Algier und 15 km weiter westlich nach Zeralda. Sehr gutes Hotel mit Pool direkt am Meer, Vague d´Or.
(F / M-Pn)
10. Tag, Di, 1.8.: Zeralda – Tipasa - Zeralda (100 km)
Am späten Vormittag Fahrt 60 km westlich von Algier nach Tipasa, gelegen an einer schönen, weiten Bucht. Sie wurde auch von Albert Camus (der aus Oran stammte) in seinem Buch „Hochzeit des Lichts.“ Hier können wir auch am Meer Fisch essen.Die Ruinen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es gibt noch Ruinen von drei Kirchen: Die Große Basilika und die Basilika Alexander auf dem westlichen Hügel und die Basilika von St. Salsa auf dem östlichen Hügel. Weiterhin sind zwei Friedhöfe, die Bäder, das Theater, ein Amphitheater und das Nymphaeum erhalten. Der Verlauf der Stadtmauern ist deutlich zu sehen und am Fuße des östlichen Hügels befinden sich Reste des antiken Hafens. Die Basiliken sind von Friedhöfen umgeben, mit steinernen, von Mosaiken verzierten Särgen.
Fahrt zurück an der Küste nach Zeralda, zweite Übernachtung. (F).
11. Tag, Mi, 2.8.: Zum Flughafen (40 km) - Rückflug
Fahrt gegen 6 Uhr 30 zum Flughafen. Direktflug nach Frankfurt, 10:15 – 14:15 Uhr.