Reise-Informationen
Reiseziel Lake Turkana
Der Lake Turkana, auch „Jadesee“ genannt, ist noch immer größter Süßwassersee der Welt – einst war er ein Binnenmeer und ist noch immer imposant und fischreich. 1888 vom Grafen Teleki entdeckt, nannte er ihn zu Ehren des Kronprinzen von Österreich Rudolfsee. Erst in den 1970er Jahren bekam er den Namen der hier lebenden Halbnomaden der Turkana. Einst Vollnomaden, ruhen Männer mit Federn in der Lehmfrisur noch immer auf kleinen Holzschemeln, tragen Frauen Perlenketten bis unter das Kinn. Ab den 80er Jahren lernten sie und El Molo (am Südende des Sees) das Fischen.
Da es so gut wie nie regnet und immer warm ist, kann man ganzjährig zum Turkana-See – zwischen Februar und Mai steigen die Temperaturen aber auf über 40 Grad. Hier leben über 80 Arten von Wasservögeln zwischen November und März auch europäische Zugvögel. Und weltweit die meisten Krokodile.
Diese Reise
Ein hellblauer, 250 km langer See, mit Palmen in der Vulkanwüste – das ist schon Besonders. Einzigartig aber wird es durch erloschene Vulkane und Riesen-Krokodilen im Norden – Überbleibsel des „Jurassic Parc.“ Aus der Tiefe des Sees und der Zeit formten sich zwei Inseln, Central Island mit Wasser gefüllten Kratern (schmales Bild ganz oben) und Flamingos. Und natürlich ist der Nationalpark Sibiloi im Nordosten unser Ziel, UNESCO-Weltkulturerbe und bedeutendste Fundstätte von Hominiden (bis 3,5 Mill. Jahre) – die „Wiege der Menschheit.“
Erholungs- und Organisationsbasis ist das Eliye Springs-Resort mit Dum-Palmen im Wasser – hier im Südteil ohne Krokodile. Der Schweizer Rolf Gloor, von Beruf Lehrer, hat vor 15 Jahren ein altes Camp zu neuem Leben erweckt. Die 4 Unterkünfte aus Holz, Stein und Bast sind ebenso einfach wie schön – Robinson-Feeling. Da kann man noch wunderbar und auch preiswert verlängern. Fahrten überwiegend mit seinem gut motorisierten Boot (zum Central Island mit Camp, von dort nach Osten zum Sibiloi-Nationalpark).
Der unberechenbare Turkana-See…
… erfordert eine flexible Zeitplanung. Es kann in kurzer Zeit starker Wind und entsprechender Seegang auftreten. Durch den nun seit Jahren wieder steigenden Wasserstand und manchmal starken Wind hat Rolf Gloor im Jahr 2020 alle 7 Bomas/Hütten und zwei Boote verloren. Er baute neu auf – etwas höher einige schöne Lehmhäuser mit Stroh gedeckt – falls es wieder Hochwasser geben würde. Das kam erneut im Dezember 2023 – nur die neueren Häuser weiter oben blieben stehen (s. Bild).
Wir haben deshalb „Puffertage“ eingebaut. Wenn etwa am 2. Tag das Wetter und der See perfekt sind, fahren wir dann schon zum Central Island bzw. übernachten dort nicht, sondern fahren weiter an das Ostufer nach Koobi Fora.
Eine alternative Reise auf dem Landweg von Nairobi zum Südosten des Sees (Loyangalani) ist in Vorbereitung – über den Samburu- und Marsabit-Nationalpark im Norden. Gern maile ich Ihnen schon einmal das Programm und Kurzform, gartung@oasereisen.de
Basispreis: | 2.690 € (4 bis 6) |
Termine: | 02.02. 2025- 07.02. 2025 14.04.2025 – 19.04.2025 … und ganzjährig frei wählbare Termine |
EZ-/Zeltzuschlag: | + 200 € |
Aufpreis p.P.: | 3 Teiln.: + 300 € p.P. 2 Teiln: + 400 € p.P. |
Leistungen: | Programm mit allen Fahrten und Transfers, Eintrittsgelder, alle Mahlzeiten. |
Nebenkosten: | Flüge Nairobi – Lodwar (ca. 250 €), Übernachtungen/Transfer Nairobi, Getränke, Trinkgelder, Versicherungen. |
Erweiterungen: | Kombi mit allen anderen Attraktionen und Nationalparks in Kenia oder Tansania – einfach fragen! |
Reisebeschreibung
Fly540 fliegt mit Turboprop-Maschinen täglich ab 7:30 Uhr von Nairobi nach Lodwar, Mo, Mi und Fr auch ab 14 Uhr – dann muss man nicht so früh Aufstehen. Lodwar am Turkwel-Fluss ist das Verwaltungszentrum des Turkana-Sees.
Fahrt nach Osten – die Asphaltstraße endet schon nach 20 km, dann wird es rasch sandig, vorbei an Bienenkorb-förmigen Basthütten der Turkana und Kamelherden. Die vier großen, gemütlichen Unterkünfte mit je einem Doppelbett werden ergänzt durch Bar-Restaurant und die „Beach Bar“ direkt am See, wo sich das Plätschern des Wassers mit dem leichten Rauschen der Palmwedel der Palmen am Ufer und im See mischt.
(Oder heute schon zum Central Island, wenn der See ruhig ist)
Spätestens seit gestern Abend – Essen am Feuer unter dem gewaltigen Sternenhimmel, am Wasser, Rauschen der Palmen) ist klargeworden: Zeit hat hier andere Bedeutung als bei uns. Das bestimmt auch die kommenden Tage – und der oft launische See. Deshalb können sich auch Tage verschieben.
Generell lassen wir es ruhig angehen. Herumgehen, Baden ist ein Einstieg nach dem gemütlichen Frühstück – und Rolf Gloor, seit nun über 15 Jahren hier, hat viel zu erzählen. Wer gern fischt, kann mit dem Boot rausfahren.
Am Nachmittag besuchen wir eine Siedlung der Turkana mit den traditionellen Basthütten. Mit einem ausgeklügelten System von Weidewirtschaft schaffen es die Hirten meist, ihre Tiere – viele Kamele - durch die Trockenzeiten zu bringen. Die Familie mit älteren Leuten und Kindern bleibt derweil meist an ihrem angestammten Platz. Turkana sind also keine Nomaden, sondern betreiben Tranzhumanz. Die Männer haben noch immer ein ekicholong, das als Sitzgelegenheit und Kopfstütze dient. Frauen tragen im täglichen Leben nur noch selten die traditionellen Lederschurze und -umhänge und stattdessen auch Baumwolltücher. Berühmt sind die Turkana-Frauen für ihre opulenten Perlenkragen.
Die Fahrt zum Central Island mit dem Boot dauert rund eine Dreiviertelstunde. Neben dem South Island und dem Sibiloi am Ostufer ist er Nationalpark.
Die Insel ist ein aus der Tiefe aufgetauchter, lange erloschener Vulkan und Teil des Nationalparks, damit auch unbewohnt. Drei Kraterseen mit unterschiedlichen Salz-Konzentrationen dominieren ihn:
Crocodile Lake, dem Flamingo Lake und Tilapia Lake (nun unter Wasser, da der Seepegel wieder stieg). Die beiden größten Krater sind fast einen Kilometer lang und 80 Meter tief. Im Crocodile Lake sollen nach WIKIPEDIA 12.000 Krokodile leben… das sind ein paar Nullen zu viel. Wenn man Glück hat sieht man die Schnauze von einem oder zwei. Der Flamingo Lake wird gelegentlich von Tausenden von Flamingos besucht – aber eben nicht immer.
Beim Flamingo Crater geht es auf eine kurze steile Wanderung zum Kraterrand, von dem aus man den runden See überblicken kann. Dann Weiterfahrt auf die andere Seite der Insel mit dem Boot, dort ist das „Campingplatz“ – eine ebene Fläche. Aber der mitreisende Koch hat Einiges dabei und es gibt gute Zelte.
Von einem Hügel hat man eine schöne Weitsicht auf den Crocodile Lake, den größten Kraterseee und den Lake Turkana. Leider halten sich dort seit 2021 Fischer auf – eigentlich verboten im Nationalpark – und stören das fragile ökologische Gleichgewicht. Je nach Fitness der Teilnehmer kann auch eine Wanderung (etwa 2 Stunden) von einem zum anderen See gemacht werden.
Bootsfahrt von etwa 2 Stunden zum Ostufer, dem Sibiloi-Nationalpark. Er wurde schon 1973 unter Schutz gestellt und 1997 UNESCO-Weltnaturerbe. Hier ist das wichtigste Brutgebiet für Nilkrokodile, die dort bis 6 m lang werden können. Die Gegend ist vor allem auch einer der wichtigsten Fundstätten von Hominiden im benachbarten Koobi Fora.
Neben einer Vielzahl von Vögeln und Reptilien leben hier sehr seltene Säugetiere wie Giraffengazellen, der gefährdete Kleine Kudu und Greveyzebras. Diese Tiere präsentieren sich aber grade hier nicht auf dem Präsentierteller, man muss Glück haben.
Fahrt in den Nordteil, ca. 50 km auf steinig-sandiger Piste, mit versteinerten Bäumen und nach Koobi Fora – dort ist auch ein kleines Museumshaus am See. Ab 1969 grub hier Richard Leakey mit Unterstützung der National Society; vorher waren schon seine Eltern seit Jahrzehnten in der Gegend.
Übernachtung in einem der zwei Gästehäuser der KWC (Kenya Wildlife Society) mit je 3 Zimmern.
Mögliche Änderung: sollte ein Fahrzeug der KWC heute nicht verfügbar sein, Fahrt mit dem Boot nach Koobi Fora und/oder schon am Vortag hierher.
Aufbruch im Morgengrauen. Neben einer Vielzahl von Vögeln und Reptilien leben hier sehr seltene Säugetiere wie Giraffengazellen, der gefährdete Kleine Kudu und Greveyzebras. Diese Tiere präsentieren sich aber grade hier nicht auf dem Präsentierteller, man muss Glück haben.
Fahrt zurück erst entlang der Ostküste und weiter nach Eliye Springs, etwa 4 Stunden Gesamt. Dort erwartet uns abends sehr leckerer gegrillter Fisch und natürlich auch kaltes Bier…
Der Morgenflug geht um 09:30 Uhr – dann müsste man schon so gegen 6 Uhr losfahren. Da ist der Nachmittagsflug (am Mo, Mi, Fr) ab 14 Uhr günstiger. Sie können in Lodwar noch einen Hügel beim Flughafen besteigen.
Verlängerung: Übernachtung mit Frühstück und Abendessen pro Tag 150 €, keine EZ-20 €; Transfer nach Lodwar 120 € für das Fahrzeug inkl. Sprit und Leerfahrt zurück.
2 Stunden nördlich von Lodwar ist das Projekt Learning Lions – hier bekommen talentierte junge Leute Computerkurse und Ausbildung, gegründetet von Prinz Ludwig von Bayern. Es ist eine Art „Gegen-Campus“ mit interessanten Häusern des burkinischen Architekten Francis Kéré, 2021 fertig gestellt. Kéré lebt in Berlin.