Reise-Informationen
Reiseziel Danakilwüste und Ost-Äthiopien
Die Danakilwüste ist ein ausgetrockneter „Ableger“ des Roten Meeres und liegt bis zu 153 m unter dem Meeresspiegel. Die Riftbildung ist hier und in Djibouti noch lange nicht beendet; in der dünnen Erd- und Lavakruste an den Brüchen können auch jederzeit neue Vulkane entstehen. Die lebensfeindliche, oft schwarze Vulkanlandschaft gehört zu den vulkanisch aktivsten Regionen der Welt und birgt Attraktionen, die nur hier zu finden sind: Salzseen, riesige, farbige Schwefel-Ablagerungen und vor allem den Vulkan Erta Ale. Eine große Eruption hat 2017 den Magmastrom zum Überlaufen gebracht, seither ist kein ständiger Lavasee mehr zu sehen. Erst im Dezember 2021 kehrte Aktivität in den Krater zurück. Unter der Erstarrungskruste brodelte wieder ein Lavasee, der durch ein Loch im „Deckel“ zu sehen war. Ein Allradstraße führt nun bis unterhalb des Kraterrands.
Ihre Reise in Äthiopien
Durch die Unruhen im nördlichen Tigray ist eine Reise von dort (Mekelle) hinunter in die Danakilwüste seit Ende 2020 nicht mehr möglich. Wir erreichen dieses spektakuläre „Höllenloch der Schöpfung“ nun von Süden, von Semera aus – und sparen uns durch einen Flug dorthin einen langen Fahrtag. Der Salzsee Afdera ist trotz neuer Straße weiterhin faszinierend – danach Pistenfahrt hoch zum Asale-Salzsee mit den „irren“ Schwefel-Ausblühungen von Dalol. Von Awash mit seinem Nationalpark und heißen Quellen nach Osten entlang des Grabenbruchs zur alten muslimischen Stadt Harar. Diese Tour eignet sich sehr gut als Verlängerung unserer Reisen in das Hochland mit den Felskirchen von Lalibela.
Basispreis: | ab 2.490 € |
Termine: | 17.11.2023 – 25.11.2023 |
Aufpreis p.P.: | Indiv. Durchführung 2 Teiln.: + 300 € p.P. |
EZ-Zuschlag: | + 180 € |
Leistungen | Programm wie beschrieben, englischsprachige Reisebegleitung, volle Verpflegung. |
Nebenkosten | Flüge (ab ca. 700 €), Visakosten (63 €); Versicherungen, Trinkgelder und persönliche Ausgaben. |
Verlängerungen, Kombinationen | Tour 416 – Djibouti Kompakt |
Reisebeschreibung
1. Tag (Freitag): Frankfurt - Addis Abeba
Abflug von Frankfurt oder Wien mit ETHIOPIAN AIRLINES um 21:35 Uhr (Flugänderungen wie immer vorbehalten).
2. Tag: Addis Abeba – Semera (Flug) – Danakil/Dallol (280 km)
Ankunft um 6 Uhr 25 auf dem großen Bole-Flughafen. Addis Abeba („Neue Blume") liegt auf 2.400 m Höhe.Vom Entoto-Berg bietet sich ein großartiger Blick auf die Stadt mit rund 4 Millionen Einwohnern. Besuch des Volkskunde-Museums, das im ehemaligen Palast von Kaiser Haile Selassie untergebracht ist; auf dem Gelände befindet sich die Universität. Im Nationalmuseum ist auch das Skelett der Urmenschenfrau Lucie zu sehen.Um aktuell 15 – 16:20 Uhr Flug nach Semera. Der eher unwirkliche Retortenort hat seit einigen Jahren Asayata nahe von Djibouti als "Hauptstadt" der Afar abgelöst. Chinesen (wer sonst…) haben eine Asphaltstraße zum Lake Afdera nach Norden gebaut. Gewaltige Tafelberge des Rift Valleys flankieren schwarze Lavafelder; vor dem See erhebt sich der 1.295 m hohe Mt. Afdera aus der Ebene. Das Salz wird durch Verdunstung gewonnen und mit Lkw´s abgefahren. Der Afdera-See ist zum Teil von Palmen umstanden und leuchtet türkisfarben. Im „Wildwest-Ort" mit den bunten Wellblechhäusern gibt es auch eine Bar.
In der Ebene stehen isolierte Mattenhäuser der Afar; Kinder hüten Kamele und Ziegen, oft sogar Rinder. Mit Glück sehen wir auch Strauße und Gazellen. Es geht hinein in die glutheiße Danakil-Senke bis nach Hamdela, ca. 100 km auf einer staubigen Piste. Zeltübernachtung in Hamdela (auch Hamed Ela genannt), Ausgangspunkt zu den östlich gelegenen Schwefelquellen von Dallol.
3. Tag: Hamdela - Lake Afdera (210 km)
Hydro-thermische Quellen haben ca. 25 km östlich in Dallol einen „Malkasten" in weiß (Salz), gelb und Orange (Schwefel) entstehen lassen; einzelne Formationen sind bis zu 5 m hoch und wirken wie Werke eines gestörten Künstlers – rund 100 m unter dem Meresspiegel.
Wir fahren weiter zum nahen Salzsee Lake Asale; es gibt keine Landschaft mehr, sondern 360 Grad absoluter, bald schneeweißer Leere. Die Salzablagerungen haben hier, etwa 100 m unter dem Meeresspiegel, eine Mächtigkeit von über 1.000 m. An wechselnden Stellen werden von oft jungen Arbeitern mit langen Stangen Salzschollen herausgelöst und in rechteckige Barren ("Amole"). Kamele werden hier mit dem Salz beladen und die Karawanen beginnen ihren beschwerlichen Weg hinauf auf das Hochland (über 2.000 ü.M.).
Rückfahrt zum Lake Afdera, Besuch von heißen Quellen, Camp.
4. Tag: Lake Afdera - Semera – Yangoudi-Rassa-N.P. (360 km)
Zügige Rückfahrt nach Semera und knapp 70 km südlich nach Mille vorher besuchen wir noch den Fundort von Lucy, einem der ältesten Hominiden, 3,2 Mill. Jahre alt. Weiter südlich in den Yangoudi-Rassa-Nationalpark, der sich über 100 km weit zu beiden Seiten der Straße erstreckt, noch in der Afar-Region. Der Park wurde schon 169 wegen des gefährdeten Afrikanischen Esels gegründet, einer endemischen Zwergart, die sich hier wieder gut vermehrt hat. In der Trockensavanne leben auch Leoparden, Geparden , die bizarren Gerenuks (Giraffen-Gazellen, s. Bild), Zebras, Strauße und Warzenschweine.
Wir werden hier wieder Zelten und das Abendessen am Feuer genießen.
5. Tag: Yangoudi-Rassa-N.P. – Awash (ca. 250 km)
Pirschfahrt in der weiten Trockensavanne; sie erinnert an die Serengeti in Tansania. Südlich des Nationalparks schließt sich auf eine Länge von über 70 km das Gewane Wildlife Reserve bis vor Gewane an. Wir unternehmen einen Abstecher zum Lake Hayk westlich von Gewane, einem Süßwassersee. Von Gewane sind es noch 150 km nach Awash.
Erholung, Abendessen und Übernachtung in der wunderschönen Doho Lodge (mit Thermalwasser-Pool unter Dumpalmen!) 22 km nordwestlich.
6. Tag: Awash-Nationalpark (50 km)
Besuch des Nationalparks mit vielen Antilopen, Pavianen, Geysiren und einem Wasserfall. Wir wollen hier auch einige Stunden zu Fuß unterwegs sein. Den Nachmittag verbringen wir nochmals in der herrlichen Lodge; zweite Übernachtung.
7. Tag: Awash – Harar (320 km)
Gut 70 km weiter bis Miso parallel zur kolonial gegründeten Eisenbahn Addis – Djibouti, sie wurde von China neu gebaut und 2017 neu eröffnet. Die weiteren knapp 200 km über Asbe Teferi sind landschaftlich grandios und führen entlang der Nordabdachung der Ahmar-Berge, die sich bis auf über 3.000 m erheben.
Harar ist noch ganz von einer Stadtmauer umgeben und wurde schon im 14. Jh. gegründet. Abends sehen wir den „Hyänenmann”, der nach alter Tradition Hyänen anlockt und die ihm Fleisch aus dem Mund reißen - einst wurden sie angestellt, um die Tiere von der Stadt fern zu halten. Abendessen und Übernachtung im Ras Hotel.
(F / M / A)
8. Tag: Harar – Dire Dawa (50 km) – Flug nach Addis und Rückflug
Harar ist eine farbenfrohe Stadt; es sind für Ausflüge auch Pferdekutschen verfügbar. Die meisten Einwohner sind Muslime; man spricht von 99 Moscheen und Schreinen. Besuch des alten Viertels (bunter Markt, Pferdemarkt, dem Haus des französischen Schriftstellers Arthur Rimbaud, der hier 1883 lebte), von farbenfrohen Märkten.
Nach dem Mittagsessen Fahrt westlich nach Dire Dawa, der zweitgrößten Stadt. Viele Straßen werden von lila blühenden Jacaranda-Bäumen gesäumt. Die Stadt entstand im Zusammenhang mit dem Bau der Bahnstrecke von Addis Abeba nach Djibouti. Dire Dawa wurde teilweise gitterförmig, mit rechtwinkligen Häuserblöcken, geplant und 1902 gegründet. Sie ist in dieser Form einzigartig in Äthiopien. Besuch u.a. des alten Bahnhofs und des Marktes Katira. Hier treffen sich sesshafte Oromo und nomadische Afar.
Am Nachmittag etwa einstündiger Rückflug nach Addis Abeba und Rückflug nach Europa am späten Abend (Ethiopian Airlines: 23:50 - 05:25 nach Frankfurt).