Reise-Informationen
Reiseziel
Diese faszinierende Reise führt zunächst zum zentralafrikanischen Teil des trinationalen Regenwald-Nationalparks Dzanga Sangha, und weiter zum Odzala-Nationalpark in Nord-Kongo. Sie erleben die letzten Jäger und Sammler, die Ba´Aka-Pygmäen. Sie sehen auch habituierte Gorillas, erleben andere Tiere des Waldes, vor allem Waldelefanten in großer Zahl auf einer Lichtung und Antilopen – mit Komfort (gute Lodges) einer guten Portion Abenteuer. Dennoch ist diese Reise für alle Menschen mit normaler Kondition gut zu schaffen – nicht zuletzt aufgrund der mäßigen Luftfeuchtigkeit von meist 60 bis 70%, moderaten Temperaturen (im Schnitt 25 Grad) und für den Tropenwald geringem Niederschlag (ca. 1.500 mm im Jahr). Von einer Aussichts-Plattform beobachten wir in Dzanga Sangha Waldelefanten auf einer Lichtung, Bai. Im Schnitt sind es 80 Dickhäuter pro Tag, die hier vor allem ab mittags kommen, um mineralhaltige Erde aufzunehmen. Hier erscheinen auch andere Tiere, wie Sumpfantilopen, die seltenen Bongos oder Warzenschweine.
Nach 5 Übernachtungen in der guten Doli Lodge fahren Sie den Sangha-Fluss stromabwärts – über 6 Stunden, durch eine fast menschenleere Wildnis bis zum Ort Ouesso im Norden der Republik Kongo. Am nächsten Tag geht es in gut zwei Stunden zum Odzala-Nationalpark. Gegründet 1935, ist er damit einer der ältesten Nationalparks Afrikas und besteht aus Primär-Regenwald mit kleinen Lichtungen, baïs, und Savannen. Im Westen gibt es drei Luxuscamps (Preis ca. 1.300 € pro Person/Tag…) und eines davon mit drei habituierten Gorillagruppen. Wir sind dagegen im kleinen und Camp Imbalanga mit vernünftigen Preisen – hier wird es ab etwa Mai 2025 auch eine habituierte Gorillagruppe geben. Das Camp wird von African Parks betrieben, alle Einnahmen gehen an die Bevölkerung und in den Naturschutz.
Sie fliegen dann von Ouesso in die ruhige Hauptstadt Brazzaville und können noch 4 Tage im Küsten-Nationalpark Concouati –Doli verlängern. Hier ist die größte Lagune des Kongo; der Regenwald reicht bis ans Meer, und besonders gut im Oktober und November lassen sich hier Waldelefanten und Büffel beobachten (es regnet dann aber häufig, meiste abends und nachts). Das Mosaik aus Wasser, Wald und Sumpf-Savannen ist auch Heimat von rund 7.000 Schimpansen, Gorillas und Sitatungas (Sumpfantilopen). Im November und Dezember legen Lederschildkröten ihre Eier ab, Wale und Delphine tummeln sich vor allem im Sommer direkt an der Küste.
Ihre Reise
2021 wurde die bisher schlechte rote Erdpiste im Südosten von Kamerun weiter asphaltiert; wir können in einer guten Unterkunft in Batouri nächtigen und die Anreise in das Herz des Regenwaldes ist in zwei Tagen zu schaffen. Wir übernachten dann fünfmal in der Doli Lodge, beim Ort Bayanga schön am Fluss gelegen. Ohne luxuriös zu sein, ist sie zweckmäßig und auch mit Sinn für Ästhetik gestaltet und wurde 2019 komplett renoviert.
Um eine Gruppe von Gorillas zu habituieren, braucht es mindestens 5 Jahre ständiger Nähe durch WWF-Mitarbeiter. Dann, manchmal auch später, sind sie weder ängstlich noch aggressiv, sondern haben sich an Menschen gewöhnt. Das alles ist nur möglich durch die Pygmäen der Ba´Aka, von denen uns auch einige dorthin führen – auf tunnelartigen Wegen die von Waldelefanten angelegt wurden.
Kamerun: Sie sind mit einem kundigen Fahrer unterwegs, der englisch spricht, aber KEIN Reiseleiter ist. Er würde nur die Kosten erhöhen und einen Platz wegnehmen. Die Verpflegung ist mittags nicht enthalten. Sie finden überall Obst, in kleinen Läden auch Brot, Sardinen, etc. und sollten sich etwas mitnehmen, wie abgepacktes Brot oder Salami. Es gibt auf der Route tagsüber so gut wie keine Orte mit auch nur einfachen Restaurants.
Das Urwald-Trekking dauert pro Weg zwischen 30 Minuten bis zu (selten) über zwei Stunden, zum Teil auch durch Sumpf oder Wasser. Der Primärwald ist aber weitgehend frei von störenden, bodennahen (Schling-) Pflanzen wie im Sekundärwald, wo früher schon gerodet wurde. Auch sind Moskitos hier aufgrund der Dunkelheit kaum ein Problem.
Gorillas bilden einen Familienverbund, der vom Silberrücken, dem dominanten „Macho“, angeführt wird. Von den vormals drei habituierten Gorillagruppen in Dzanga Sangha war der „Chef“ Makumba, Jahrgang 1980, der älteste Silberrücken. Er starb im Mai 2024 nach dem Kampf mit einem Rivalen.
Die neue, habituierte Gruppe
Die drei Weibchen des 2022 getöteten Silberrückens Mata, Wusa, Indolia und Mpokapoka, waren nach dessen gewaltsamen Tod über Monate allein und traumatisiert. Es haben sich zwei jüngere Gorillas angeschlossen – und als „Leader“ der junge Silberrücken Limo aus der Gruppe des im Mai 24 getöteten Makumba. Limo bedeutet in der Ba´Aka-Sprache der „Waise.“ Er ist ebenfalls an Menschen gewöhnt und die Gruppe wird nun rund um die Uhr von Trackern der Ba´Aka oberviert. Bis etwa zum Frühjahr 25 wird diese Gruppe BesucherInnen zugänglich sein.
Kongo: Das Camp Imbalanga im Odzala-Nationalparks haben wir für vier Nächte zu diesen Daten für uns reserviert , es hat nur vier „units“, also Plattformen, im Regenwald mit je einem großen Zelt (Doppelbett) und einfacher Dusche/WC integriert. Hier sind Sie nur von einer Zeltplane von der Wildnis getrennt und können unter dem Dach des Regenwaldes auf der privaten Holz-Terrasse sitzen – sicher, komfortabel und umsorgt vom kleinen Team des exklusiven Camps. Wir sind öfter mit dem Boot unterwegs und können auch einmal (mit einem Ranger und Nachtsichtgerät) draußen an oder in einer Beobachtungs-Plattform übernachten.
Reiseleitung: eine durchgängige Reiseleitung (s.a. auch oben/Kamerun) ist nicht enthalten und würde die Kosten noch weiter erhöhen, denn der Guide müsste dann von Kongo zurück nach Kamerun fliegen. In den zwei Nationalparks (Dzanga Sangha/RCA und Odzala/Kongo) betreuen Sie lokale Guides, die auch englisch sprechen, ebenso zu Beginn in Yaoundé und zum Schluss in Brazzaville.
Basispreis: | ab 6.290 € (4 – 7 Teiln.) |
Termine: | 17.08.2025 – 30.08.2025 |
Aufpreis p.P.: | 2 Teiln. + 700 € 3 Teiln. + 300 € |
EZ-Zuschlag: | + 400 € |
Leistungen: | Reiseprogramm, Fahrten und Übernachtungen wie angegeben, Mahlzeiten wie angegeben (F – Frühstück / M – Mittagessen – M-Pn Mittags-Picknick / A – Abendessen); lokale, englischsprachige, Reisebegleitung; Parkgebühren und Aktivitäten lt. Programm mit je einem Gorilla-Trekking in Dzanga Sangha/RCA und Odzala/Kongo, Inlandsflug Ouesso – Brazzaville, Einholung Online-Visa für Kamerun und RCA, Einladung für Kongo. |
Nebenkosten: | Internationale Flüge (ab ca. 1.200 €); Visakosten für Kamerun, RCA, Kongo (200/130/190 €), Versicherungen, Trinkgelder. |
* Kurzfristige Änderungen des Programmablaufes z.B. durch Witterungsbedingungen sind möglich.
Reisebeschreibung
Die besten Verbindungen bieten AIR FRANCE oder BRUSSELS AIRLINES. Der moderne Flughafen von Nisimalen (Dreilettercode: NSI) befindet sich rund 20 km nordöstlich der weitläufigen Stadt. Wir übernachten meist im neueren Hotel Safyad, das abends in rund 15 Minuten vom Airport zu erreichen ist – da es im Osten von Yaoundé liegt, sind wir morgen schnell auf der Straße nach Bertoua.
Vorprogramm: ein Tag früher nach Yaoundé
Wenn Sie einen Tag früher fliegen, sehen Sie Yaoundé und fahren in den nahen Mfou-Nationalpark. Die Kapitale Yaoundé ist längst über die ursprünglichen 7 Hügel hinausgewachsen und in vielen Ortsteilen mit Bananen, Hühnern und Ziegen in Tälern noch dörflich.
Eine Fahrt auf den Mont Fébé mit einem Kloster der Jesuiten verschafft einen guten Überblick. Durch das Regierungsviertel geht es zum Nationalmuseum. Das Einheits-Monument von 1974 symbolisiert die 7 zusammen gefassten Provinzen des franko- und anglophonen Kameruns (wo es seit Jahren Unruhen gibt). Muss man aber nicht gesehen haben, wie ein User von Trip Advisor mit Recht vermerkt: In einem Land, das voll von Naturschönheiten ist, so ein hässliches Ding zu errichten und als Nationaldenkmal zu erklären ist eine Sünde!... Außerdem ist das Monument im Moment nicht zugänglich (man kann es nur von außerhalbeines geschlossenen Zauns betrachten).“
Besuch des hervorragenden Nationalmuseums. Das strahlend weiße, komplett renovierte Kolonialgebäude wurde 1930 für den Gouverneur Frankreichs gebaut und nach der Unabhängigkeit 1960 vom ersten Präsidenten Ahmadou Ahidjo bis zum Ende seiner Regierung 1982 als Amtssitz genutzt. Erlesene, professionell präsentierte Masken, Statuen, auch rituelle Kleidung, meisterhaften Modellen traditioneller Wohnformen, von der Küste bis zum hohen Norden.
Ab dem frühen Nachmittag Halbtagesausflug zum Nationalpark von Mfou, 30 km südöstlich von Yaoundé. Tiere, die es hierher geschafft haben, fühlen sich wohl. Vor allem die etwa 400 Primaten – vor allem Gorillas und Schimpansen. Es sind überwiegend Waisen, deren Angehörige gewildert wurden oder, seltener, krank gefundene Tiere. Urwaldpfade mit armdicken Baumwurzeln führen zu verschiedenen Arealen, in denen Primaten in Gruppen leben - nicht in Käfigen, sondern im Regenwald, der nach oben hin durch Netze gesichert ist. Die Stiftung wird von der CWAF in Kamerun betrieben.
Zweite Übernachtung im Hotel Safyad mit den übrigen Reisenden.
Preis mit Fahrten, Eintrittsgeldern und Zusatzübernachtung:
170 € p.P. bei 2 oder 4 bzw. 140 € p.P. bei drei Reisenden, EZ-Zuschlag 50 €.
Gegen 7 Uhr geht es auf die sehr gute, vor einigen Jahren von Brasilianern gebaute Asphaltstraße nach Osten, hinein in den Regenwald. Die Strecke wurde Anfang des 20. Jh. von den Deutschen während der Kolonialzeit (bis 1914) trassiert. In Ayos, 140 km, zeugen davon noch Alleen, ein Fort und alte Häuser - ebenso in Doumé, rund 40 km vor Bertoua. Leichtes Mittagessen unterwegs (nicht enthalten), z.B. in Abong Mbang; es gibt aber auch überall etwas, wie Bananen, Ananas oder Erdnüsse.
Weiter zur angenehmen Kleinstadt Batouri – seit 2019 neu asphaltiert. Vorher brauchte man je nach Jahreszeit manchmal 4-5 Stunden für die 70 km. Seit 2015 betreibt hier die Katholisch-Römische Kirche das „Centre d´Accueil“ im Zentrum - es ist keine der üblich-spartanischen Kirchenherbergen, sondern ein Hotel mit 25 schönen Zimmern und Tropenholz-Möbeln. Abendessen und Übernachtung.
(F / A).
Abfahrt gegen 6 Uhr. Ein längerer Fahrtag, nun ausschließlich auf roten, breiten Naturstraßen. Die Piste wurde im Frühjahr 2019 repariert. Wir erreichen nach 270 km die kleine Provinzstadt Yokadouma - ohne Asphalt, mit Holzhäusern und Veranden, Shops und Bars, mit Wildwest-Charakter. Die Stadt befindet sich im Zentrum des Holzeinschlags.
Von Yokadouma sind es noch rund 150 km nach Süden auf einer meist besseren Piste, die weiter in den Kongo führt und zum Holzfällerort Libongo. Der Ort besteht aus Holzhäusern, von denen viele farbenfroh angestrichen sind. Sägewerke und Handel durch Flusstransporte verhalfen dem Ort zu einem bescheidenen Wohlstand.
Das Fahrzeug oder die Fahrzeuge bleibt/bleiben in Libongo; Fahrt mit einem modernen Boot mit Außenbordmotor ca. 10 km auf dem Sangha-Fluss nach Sikombo (Formalitäten für die Einreise in die Zentralafrik. Republik) und weitere 44 km via Lidjombo, rund eine Stunde, zur Doli Lodge beim Ort Bayanga. Das Visum für RCA wird dort in den Pass gestempelt (Erledigung durch Ihren lokalen Guide).
Die Lodge liegt direkt am Fluss und wurde ganz aus Holz erbaut, im Frühjahr 2019 umfassend renoviert (neue Betten und -Sanitäranlagen, Solar). Sie wird von einem großen, offenen Restaurant mit Bar dominiert, das über einen Steg zu erreichen ist und auf Stelzen direkt hinter dem Flussufer gebaut wurde, wo wir anlegen. Die vier Bungalows bieten jeweils zwei geräumige, geschmackvolle Zimmer mit großer Terrasse zum Fluss.
(F / A).
Die Doli Lodge liegt direkt am mächtigen Sangha-Fluss, der hier die natürliche Grenze zu Kamerun bildet. Wir beginnen die Erkundung dieses einzigartigen Natur-Reservats mit einer etwa einstündigen Bootsfahrt (neues Boot) und einem halbstündigen Gang durch den Regenwald zum Boussol-Wasserfall. Fahrt zurück zur Doli Lodge und Mittagessen auf der Terrasse.
Ab dem frühen Nachmittag Besuch der Dzanga-Bai (übersetzt: Elefanten-Lichtung), jeweils etwa eine Dreiviertelstunde Autofahrt und Fußmarsch. Mit unserem Pygmäen-Führer geht es durch einen Fluss, an dessen Ufer oft viele Schmetterlinge zu sehen sind - hier wurden bisher 316 Arten aus 10 verschiedenen Gattungen gezählt.
Sie durchwaten einen Fluss, der schon sehr deutlich durch zahlreiche Fußstapfen und Dung als Elefantenterritorium gekennzeichnet ist. Von einem geräumigen Hochsitz können wir stundenlang aus nächster Nähe am Familienleben der Waldelefanten teilhaben. Hier sind immer zwischen 30 und oft auch über 100 Dickhäuter zu sehen. Auch Büffel sind oft zu beobachten, die meist geruhsam im Schlamm liegen, ebenfalls die sonst sehr seltenen Sitatungas (Sumpfantilopen). Mit Glück kommt auch eine Herde von Riesenwaldschweinen ins Blickfeld.
Mit noch mehr Glück – vor allem im März - sehen Sie auch eine Gruppe der majestätischen Bongos mit ihren charakteristischen weißen Längsstreifen im haselnussbraunen Fell. Durch die Zerstörung der Tropenwälder sind sie in Westafrika fast ausgerottet und leben bis zum Ostrand des Kongobeckens sowie in den Hochwäldern Kenias. Auch ihnen bietet die Bai lebenswichtige Mineralstoffe. Graupapageienschwärme lärmen hier oft bis zu ihrem Abflug auf der Lichtung.
Am späten Nachmittag Rückfahrt zur Lodge; Abendessen auf der großen Terrasse am Fluss.
(F / M-Pn / A)
Insgesamt leben im Reservat und im Nationalpark etwa 3.000 Gorillas. Im Gegensatz zu den gut erforschten Berg-Gorillas (vor allem durch Diane Fossey) wurde mit Studien über Flachlandgorillas erst ab den 80er Jahren begonnen.
Dieser Ausflug beginnt morgens mit einer etwa anderthalbstündigen Jeepfahrt zur Lichtung (Bai) von Hoku, 28 km schmaler und schlechter Piste. Seit 2005 war eine Gruppe von Flachlandgorillas mit dem mächtigen Silberrücken Makumba für max. je vier BesucherInnen am Vor- und am Nachmittag zugänglich. Am 15. Mai 2024 wurde Makumba tot aufgefunden. Ein anderes dominantes Männchen hat dann die Gruppe übernommen.
Tracker der Ba´Aka-Pygmäen führen uns über schmale Pfade zur Gruppe, bis auf 6 Meter an sie heran. Da die Gorillas wandern, können sie zwischen einer halben Stunde bis über zwei Stunden entfernt sein. Lästig sind hier meist winzige Fliegen, die auch gern mal in die Ohren oder Nase kommen. Einen Schutz bieten Masken aus der Corona-Zeit, noch besser eine Haube für Imker…
Danach fahren und gehen wir etwa je eine halbe Stunde zu einer Gruppe der halb zahmen Mangabe-Affen; es sind rund 50 Tiere. Sie können gut bei der Futtersuche und bei ihrem Sozialverhalten beobachtet werden. Wenn es zu spät dafür wird, holen wir das morgen oder übermorgen nach.
Denken Sie an Wasser, Lektüre und Essen. Von hier nehmen unsere Guides der Ba´aka die Spur auf, wo die Gorillas am Vortag gesehen wurden. Der Weg zu den Gorillas - über zwei Bais, Lichtungen - dauert je nach Lage etwa anderthalb bis zwei Stunden. Die breiten, oft tunnelartigen Wege wurden zum Teil in Generationen von Waldelefanten „gebaut". Jederzeit können Sie hier auf Elefanten stoßen. Abendessen und dritte Übernachtung in der Lodge.
(F / M-Pn / A)
Gleich nach dem Frühstück geht es etwa eine Stunde im Einbaum (je max. 3 Personen) auf dem Fluss und zu Raphia-Palmen. Behende klettert der Fischer hoch, um Palmwein zu gewinnen.
Der am 1.4. 2017 verstorbene „Übervater“ der Ba´Aka, Louis Sarno hat öfter solche Ausflüge organisiert: es geht mit 20 bis 30 B´Aka zu Fuß in den Regenwald. Sie zeigen ihre erstaunlichen Fähigkeiten, Medizinpflanzen zu nutzen; Frauen bauen sehr rasch traditionelle Laubhütten. Mit unglaublicher Geschicklichkeit bahnen sich die kleinen Menschen ihren Weg durch den Urwald und spannen ihre Netze. In die aneinander geknüpften, hüfthohen Netze werden Ducker (Kleinantilopen) oder auch Stachelschweine getrieben. Die Pygmäen erläutern und erklären Ihnen auch die Suche von Heilpflanzen und ihrer Bedeutung. Aus den Fasern einer speziellen Liane werden Seile für die Fangnetze geflochten.
Alternativ können Sie in der Doli Lodge bleiben und z.B. ein zweites Gorilla-Trekking unternehmen (Fahrzeug enthalten; Gorilla- und Parkeintritt 300 €).
(F / M-Pn / A)
Das water drumming ist die alte Form der „Telefonie“ am Fluss. Wir besuchen auch (wenn nicht schon vorher) das 2018 gegründete Artisanat mit schönen Arbeiten der Ba´Aka; der Erlös kommt ihnen direkt zugute. Ein interessanter Ausflug bringt Sie – am besten mit dem Guide – in einer Viertelstunde in den „rustikalen“ Ort Bayanga, entlang eines breiten Urwaldpfades. Hier leben auch alle, die in der Doli Lodge arbeiten – in einfachen, oft windschiefen Holzhäusern. Auf dem einfachen Markt wird auch bush meat angeboten – unter Anderem geräucherte und getrocknete Affen, manchmal auch Krokodile. Wo kein Nationalpark die Tiere schützt wie hier, werden sogar Schimpansen oder Gorillas gejagt. Ein Bier in der Holz-Bar sollte nicht fehlen.
Optional, zweites Gorilla-Trekking heute: Wir fahren nochmals ca. 20 km auf sehr schlechter, schmaler Piste mit einem der lokalen Geländewagen (sie sind nicht neu und nicht komfortabel, aber funktionieren) in den Regenwald. Sollte ein Besuch der halb zahmen Mangabe-Affen zwei Tage vorher aus Zeitgründen nicht möglich gewesen sein, so holen wir das heute nach.
(F / M-Pn / A)
Die Doli Lodge verfügt über zwei Motorboote mit Sonnendach, s. Bild. Sollte mal eins defekt und das andere nicht verfügbar sein, besorgen wir je nach Gruppengröße ein oder zwei einfachere Alu-Boote, dann ohne Sonnendach, die aus Ouesso kommen.
Meist ist es aber im Regenwald ohnehin leicht dunstig. Unabhängig davon sollten Sie aber auf jeden Fall eine Sonnenschutzcreme und vor allem auch eine Kopfbedeckung mitnehmen – und auch ein kleines Kopfkissen (in den meisten Hotels gibt es nur sehr harte Exemplare, und es dient auch hier als Sitzkissen). Nehmen Sie mindestens zwei Liter Wasser mit, die Fahrt dauert 5 bis 6 Stunden. Am Vortag sollten Sie entweder den Koch bitten, ein „lunch package“ vorzubereiten (nicht enthalten, von hier aus nicht zu organisieren ODER selbst etwas mitnehmen und/oder besorgen, wie Bananen, Baguette, Ölsardinen, auch in Bayanga zu kaufen).
Wir fahren erst nach Lidjombo, um die Ausreise-Formalitäten zu erledigen (Stempel im Pass). Die Fahrt stromabwärts auf dem breiten, braunen Sangha-Fluss hat bisher alle beeindruckt. Selten sehen wir Fischer mit Netzen, noch seltener kleine Siedlungen. Kamerun bleibt auf der rechten Seite bis Ouesso. Nach weniger als zwei Stunden hinter Lidjombo passieren wir links Bomassa, gelegen am südlichen Zipfel der RCA schon in Kongo, und Tor zum Nationalpark Nouabalé-Ndoki (der Touristen nur ungern aufnimmt bzw. alles sehr erschwert, z.B. max. 3 Teiln.). Meist aber begleiten uns nur die grünen Mauern des Regenwaldes in dieser amphibischen Urwelt – ein nachhaltiges Erlebnis.
Am Nachmittag erreichen wir Ouesso, gelegen gegenüber vom südöstlichsten „Zipfel“ von Kamerun. Besuch des Binnenhafens. Hier sind zum Teil abenteuerliche Langboote mit ebensolchen Waren zu Abholung, Fahrt ins beste Hotel am Ort, Hotel Onanga mit einfachen, sauberen Zimmern, die um einen Pool (der nicht immer voll ist, aber deshalb reist man auch nicht hierher) gruppiert sind.
(F / A)
Hier im Regenwald sind nur noch Dörfer mit Holz-Lehmhäusern und alle Orte wie Moyoye liegen an der Straße. Sie fahren mit einem Geländewagen vom Camp Imbalanga – gelegen gleich westlich von der Straße, also im Osten des Nationalparks. Der 1935 gegründete Nationalpark Odzala-Kokoua umfasst 13.500 km² unberührter Wildnis aus Primärwald, Savannen und Sümpfen, durchzogen von mäandernden Flüssen.
Es gibt hier nur vier Plattformen mit je einem Zelt und ein ebenfalls überdachtes, ebenso rustikales Restaurant. Das Camp ist wegen Regen im April und vom 10. Dezember bis Anfang Januar geschlossen.
Westlich des Ortes Lango kommen wir schon nach einigen Kilometern zum Camp und übernachten hier viermal. Am Nachmittag Spaziergang zur nahen Imbalanga baï. Hierher kommen in der Dämmerung oft Gorillas, schwarze und weiße Colobus-Affen, Duiker und manchmal Sitatungas – drei Minuten von Ihrem Zelt entfernt! Erster Abend am Feuer auf der hölzernen Bar-Plattform. Es gibt nur wenige Regenwald-Camps – oder auch Lodges in anderen Nationalparks – die so klein und damit individuell sind und vor allem zu dem Preis.
(F / M / A)
Im Odzala-Nationalpark leben Tausende von Flachlandgorillas, Waldelefanten, Bongos, Büffel und viele Vogelarten, wie Graupapageien. Typisch sind die baïs, Lichtungen, auf denen wir fast immer Tiere sehen – auch Gorillas. Die erste Gruppe von Gorillas wird ab etwa Mai 2025 habituiert, also an Menschen gewöhnt sein.
Wir sind öfter mit dem Boot unterwegs und können auch einmal (mit einem Ranger und
Nachtsichtgerät) draußen an oder in einer Beobachtungs-Plattform am „Moba Beach“ übernachten.
Aktivitäten an diesen drei Tagen, die wir im Detail vor Ort festlegen – es gibt dort jeweils solide, hölzerne Beobachtungs-Plattformen – die Touren beginnen jeweils mit Fahrt im Geländewagen, ca. 20 km:
- Halbstündige Bootsfahrt zum Moba Pool (Waldelefanten, Büffel, Riesenwaldschweine);
- Moba Beach mit Übernachtung in der Plattform oder für Sportliche:
- Lokoué baï : rund zwei Stunden Marsch, rustikales Camp mit Holzhütten am Lokoué Fluss (Elefanten, Gorillas)
- Mehrstündige Fahrt auf dem Lokoué Fluss (Fluss-Alligatoren, Vögel)
- Täglich, auf Wunsch bei Sonnenaufgang, zur nahen Mbalanga baï (Elefanten, Gorillas)
- Volle Verpflegung, alles „Bio.“
(F / M / A)
Morgens gegen 8 Uhr Fahrt nach Ouesso und direkt zum kleinen Flughafen. Die nationale Gesellschaft Africa Airlines fliegt aktuell zweimal die Woche mit einer Boeing 737-200 in rund 80 Minuten in die Hauptstadt Brazzaville.
Brazzaville hat aktuell zwei Millionen Einwohner; das sind fast die Hälfte aller Kongolesen… gegenüber, auf der anderen Seite des mächtigen Kongo-Flusses, erstreckt sich die Kapitale der „Demokratischen“ Republik Kongo, Kinshasa: über 12 Millionen Menschen leben dort. Der Tour Nbemba, bekannt als Elf Tower, ist mit 106 Metern Höhe das höchste Gebäude Zentralafrikas und erhebt sich schlank-konkaves, metallisches Hochhaus direkt am Kongo. Der Turm wurde mit geliehenen Geldern des französischen Ölkonzerns Elf Aquitaine bis 1986 gebaut, um die (vermeintliche) Überlegenheit Brazzavilles von Kinshasa zu demonstrieren.
Eine Erkundung der Stadt ist nur bei der Verlängerung oder beim Flug mit ETHIOPIAN (am nächsten Tag) möglich; ansonsten bleiben wir am Flughafen.
Das älteste noch existierende Bauwerk der Stadt ist die im Backsteinstil um 1900 errichtete Kathedrale (heute Sitz des Erzbischofs von Brazzaville). Frankreich hat in der Stadt zahlreiche weitere architektonisch bemerkenswerte Gebäude und Bauwerke der traditionellen Kolonialarchitektur und der von der Bauhaus-Tradition und Le Corbusier beeinflussten klassischen Moderne hinterlassen. Benannt ist die Stadt nach dem in französischen Diensten stehenden italienischen Adeligen Pierre Savorgnan de Brazza. Er legte 1883 an diesem Platz eine Handels- und Missionsstation an, aus der sich Brazzaville entwickelte. Wir besuchen auch sein Denkmal und das interessante Nationalmuseum.
Rückflug mit AIR FRANCE: 19:45 Uhr. Ethiopian fliegt um 14:15 Uhr am nächsten Tag (Zusatzübernachtung).
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