Reise-Informationen
Reiseziel Dzanga Sangha
Dzanga Sangha im äußersten Westen der Zentralafrikanischen Republik ist mit dem Nationalpark Lobeke (in Kamerun) und Nouabalé-Ndoki (Kongo) zu einem tri-nationalen Park vereint – dem größten und wildreichsten Regenwald-Schutzgebiet Afrikas. Es besteht zu 100% aus Primär-Regenwald. Hier leben noch Pygmäen, und es wurden drei Gruppen von Gorillas habituiert, also an Menschen gewöhnt. Die besten Reisemonate sind von November bis März und im August /kleine Trockenzeit). Die eher prekäre Sicherheitslage im Land (s. Ländertext) spielt hier im dezentralen „Appendix“ des Landes, gegenüber von Kamerun, keine Rolle.
Da der WWF nun in der Saison ein Flugzeug mit 9 Plätzen von Bangui direkt nach Dzanga Sangha chartert, ist diese Reise möglich geworden: bei uns zu einem vernünftigen Preis. Denn man berechnet uns nur jeweils den Platz im zweimotorigen Flieger. Es müssen aber wenigstens 4 Reisende pro Charterflug zusammen kommen, sonst wird es sehr teuer.
Homepage Dzanga Sangha mit vielen Infos und hinterlegten, sehr guten Monats-Newslettern
Diese Reise
Um eine Gruppe von Gorillas zu habituieren, braucht es mindestens 5 Jahre ständiger Nähe durch WWF-Mitarbeiter. Dann, manchmal auch später, sind sie weder ängstlich noch agressiv, sondern haben sich an Menschen gewöhnt. Das alles ist nur möglich durch die Pygmäen der Ba´Aka, von denen uns auch einige dorthin führen – auf tunnelartigen Wegen die von Waldelefanten angelegt wurden. Wir werden auf der Reise noch mehr über das Leben der Ba´Aka erfahren und können auch alternativ eine Nacht mit ihnen im Wald verbringen, s. Link unten.
Durch die Corona-bedingte Schließung des Parks und auch der Doli Lodge von März 20 bis Oktober 21 wurden auch diverse andere Arbeiten erledigt, so wie Wege innerhalb der Lodge und Verbesserung der Pisten zu den Lichtungen.
Von einer Aussichts-Plattform beobachten wir Waldelefanten auf einer Lichtung, Bai. Im Schnitt sind es 80 Dickhäuter pro Tag, die hier vor allem ab mittags kommen, um mineralhaltige Erde aufzunehmen. Hierher erscheinen auch andere Tiere, wie Sumpfantilopen, die seltenen Bongos oder Warzenschweine.
Aktivitäten mit vielen Bildern (PDF, engl.)
Die drei habituierten Gorilla-Familien auf einen Blick
Das Urwald-Trekking zu einer der drei Gorillagruppen dauert pro Weg zwischen 30 Minuten bis zu (selten) drei Stunden, zum Teil auch durch Sumpf oder Wasser. Der Primärwald ist aber weitgehend frei von störenden, bodennahen (Schling-) Pflanzen wie im Sekundärwald – also etwa Campo in Kamerun, wo früher schon gerodet wurde. Wer nicht so fit ist, sollte vorher mit dem Ranger in der Lodge besprechen, welche der drei Gruppen grade am nächsten der Camps ist. Zum Camp Mongambe sind es 16 km mit dem Geländewagen und dann zur Gruppe Mayele. Die Gruppen von Makumba und Mata sind ab dem Camp Bai Hokou (35 km) zu erreichen.
Die rote Erdpiste, bis Frühjahr 2021 in sehr schlechtem Zustand, ist nun instandgesetzt worden.

Gorillas bilden einen Familienverbund, der vom Silberrücken, dem dominanten „Macho“, angeführt wird. Eine Gorilla-Schwangerschaft dauert ca. 37 Wochen. Von den drei habituierten Gorillagruppen in Dzanga Sangha ist der „Chef“ Makumba der älteste Silberrücken, geboren 1980. Die drei habituierten Gruppen:
Makumba mit zwei Frauen (Malui mit 4 Kinder und Mabor) und aktuell 5 Kindern – die im Januar 2016 geborenen Männchen Inguka und Inganda sind Zwillinge. Jüngster Nachwuchs ist Epolo, geboren am 23.10.2020.
Der Silberrücken Mata, Jahrgang 1990, hat mit vier Frauen den größten Harem, aber bisher nur 4 Kinder, die ab 2016 das Licht des Urwalds erblickten – Jüngster (oder Jüngste, das weiß man noch nicht) ist Mossika, geboren im Juni 2021.
Die Gruppe um den Silberrücken Mayele (geboren 1983) umfasst 10 Gorillas – er mit drei Frauen und aktuell 4 Kindern, zwischen 2010 und 2018 geboren.
4 von 15 Kindern der 3 Gruppen
Basispreis: | ab 3.990 € 2 Teiln.: + 300 € p.P. |
Termine: | 28.12.2023 – 06.01.2024 |
EZ-Zuschlag: | + 250 € |
Leistungen | Fahrten im Geländewagen, lokale Reiseleitung (englischsprachig), volle Verpflegung in der Doli Lodge, | ,Landkarte, Sicherungsschein.
Nebenkosten | Flüge (ab ca. 800 €), Visa (150 €/bei der Ankunft); Getränke, Versicherungen, Trinkgelder. |
Kurzfristige Änderungen des Programmablaufes z.B. durch Witterungsbedingungen sind möglich.
Enthaltene Mahlzeiten: F – Frühstück, M = Mittagessen (PN – Picknick, leichtes Essen), A = Abendessen
Reisebeschreibung
1.- 2. Tag: Anreise nach Bangui / Zentralafrikanische Republik

Die Reise basiert auf Flügen mit der zuverlässigen Royal Air Maroc, denn sie kommen morgens in Bangui an – dann gleich Weiterflug mit dem Charterflieger. Alternativen: Flüge mit Ethiopian, Kenya Airways oder Air France (teuer), dann andere Tage und ggf. Übernachtung in Bangui.
Im verschlafenen Bangui am Oubangui-Fluss (Grenze zu Kongo) gibt es keine Sehenswürdigkeiten.
Sie gehen nach Erledigung der Formalitäten und Abholung des Gepäcks mit dem französischen Piloten zur dort wartenden zweimotorigen Beechcraft BE-90, die Sie in ca. 50 Minuten auf etwa 5.000 m Höhe und mit ca. 350 km pro Stunde nach Bayanga ganz im Westen der Zentralafrikanischen Republik bringt (RCA – République Centre Africaine). Der „Flughafen“ besteht aus einer rötlichen Erdpiste und einem Windsack. Abholung durch Mitarbeiter der Doli Lodge, die nur etwa zwei km entfernt wunderbar am Sangha-Fluss liegt, hier der natürlichen Grenze zu Kamerun. Sie werden hier bis 11 Uhr eintreffen, wenn alles klappt.

Die Lodge liegt direkt am Fluss und wurde ganz aus Holz erbaut, im Frühjahr 2019 umfassend renoviert (neue Betten und -Sanitäranlagen, Solar). Sie wird von einem großen, offenen Restaurant mit Bar dominiert, das über einen Steg zu erreichen ist und auf Stelzen direkt hinter dem Flussufer gebaut wurde, wo wir anlegen. Die vier Bungalows bieten jeweils zwei geräumige, geschmackvolle Zimmer mit großer Terrasse zum Fluss. Leichtes Mittagessen auf der Terrasse am Fluss, Möglichkeit zur Siesta nach dem Nachtflug. In der Nähe der Lodge lohnt das kleine „Artisanat“ einen Besuch – mit Schnitzereien aus Ebenholz und vor allem auch Arbeiten der Ba´Aka-Pgmäen, wie „Brustbeutel“ aus Riesenschoten; das Geld kommt jeweils dem Künstler zugute.
Sie beginnen die Erkundung dieses einzigartigen Natur-Reservats gegen 15 Uhr mit dem Einbaum (je max. 3 Personen) auf dem Fluss und zu Raphia-Palmen. Behende klettert der Fischer hoch, um Palmwein zu gewinnen. Sie erleben auch das „water drumming“, die traditionelle Form des Telefonierens. Fahrt zurück zur Doli Lodge und Abendessen. (M / A)
3. Tag: Auf dem Sangha zum Wasserfall, Elefanten in der Bai Hokou
Die Doli Lodge liegt direkt am mächtigen Sangha-Fluss, der hier die natürliche Grenze zu Kamerun bildet. Wir beginnen die Erkundung dieses einzigartigen Natur-Reservats mit einer etwa einstündigen Bootsfahrt und einem halbstündigen Gang durch den Regenwald zum Boussol-Wasserfall. Fahrt zurück zur Doli Lodge und Mittagessen auf der Terrasse.
Ab dem frühen Nachmittag Besuch der Dzanga-Bai (übersetzt: Elefanten-Lichtung), jeweils etwa eine Dreiviertelstunde Autofahrt und Fußmarsch. Mit unserem Pygmäen-Führer geht es durch einen Fluss, an dessen Ufer oft viele Schmetterlinge zu sehen sind - hier wurden bisher 316 Arten aus 10 verschiedenen Gattungen gezählt.

Sie durchwaten einen Fluss, der schon sehr deutlich durch zahlreiche Fußstapfen und Dung als Elefantenterritorium gekennzeichnet ist. Von einem geräumigen Hochsitz können wir stundenlang aus nächster Nähe am Familienleben der Waldelefanten teilhaben. Hier sind immer zwischen 30 und oft auch über 100 Dickhäuter zu sehen. Auch Büffel sind oft zu beobachten, die meist geruhsam im Schlamm liegen, ebenfalls die sonst sehr seltenen Sitatungas (Sumpfantilopen). Oft kommt auch eine Herde von Riesenwaldschweinen ins Blickfeld.
Mit etwas Glück sehen Sie auch eine Gruppe der majestätischen Bongos mit ihren charakteristischen weißen Längsstreifen im haselnussbraunen Fell. Durch die Zerstörung der Tropenwälder sind sie in Westafrika fast ausgerottet und leben bis zum Ostrand des Kongobeckens sowie in den Hochwäldern Kenias. Auch ihnen bietet die Bai lebenswichtige Mineralstoffe. Graupapageienschwärme lärmen hier oft bis zu ihrem Abflug auf der Lichtung.
Am späten Nachmittag Rückfahrt zur Lodge; Abendessen auf der großen Terrasse am Fluss..
(F / M-Pn / A)
4. Tag: Gorilla- und Mangabe-Trekking

Insgesamt leben im Reservat und im Nationalpark etwa 3.000 Gorillas. Im Gegensatz zu den gut erforschten Berg-Gorillas (vor allem durch Diane Fossey) wurde mit Studien über Flachlandgorillas erst ab den 80er Jahren begonnen.
Dieser Ausflug beginnt morgens mit einer etwa anderthalbstündigen Jeepfahrt zur Lichtung (Bai) von Hoku, 28 km schmaler und schlechter Piste. Seit 2005 ist diese Gruppe von Flachlandgorillas für max. je vier BesucherInnen am Vor- und am Nachmittag zugänglich.
Alternativ besuchen wir die Gruppe der Silberrücken Mayele oder Mata (mit je 9 Tieren). Tracker der Ba´Aka-Pygmäen führen uns etwa eine halbe Stunden über schmale Pfade zur Gruppe, bis auf 6 Meter an sie heran.
Danach gehen wir zu einer Gruppe der halb zahmen Mangabe-Affen; es sind rund 50 Tiere. Sie können gut bei der Futtersuche und bei ihrem Sozialverhalten beobachtet werden.Denken Sie an Wasser, Lektüre und Essen. Von hier nehmen unsere Guides der Ba´aka die Spur auf, wo die Gorillas am Vortag gesehen wurden. Der Weg zu den Gorillas - über zwei Bais, Lichtungen - dauert je nach Lage etwa anderthalb bis zwei Stunden. Die breiten, oft tunnelartigen Wege wurden zum Teil in Generationen von Waldelefanten „gebaut". Jederzeit können Sie hier auf Elefanten stoßen.
Nachmittags zu verschiedenen Salinen/Bais, Beobachtung der sehr zutraulichen Mangabe-Affen. Abendessen und dritte Übernachtung in der Lodge.
(F / M-Pn / A)
5. Tag: Zusammen mit den Ba´Aka-Pygmäen

Fahrt im Geländewagen von 17 km zu einer Lianenbrücke, die sich über 10 m kunstvoll über einen Nebenarm des Sangha-Flusses spannt und 2017 von Ba´Aka-nach zwei Jahren Arbeit fertig gestellt wurde – die Traditionen sind trotz überwiegend erzwungener Sesshaftigkeit noch lebendig. Das können wir hier eindrucksvoll erleben.
Es geht zurück zur Doli Lodge und 4 km zum Dorf, in dem Lois Sarno wohnte, dann mit einer Gruppe von Ba´Aka-Pygmäen zu Fuss in den Regenwald. Sie zeigen ihre erstaunlichen Fähigkeiten, Medizinpflanzen zu nutzen; Frauen bauen sehr rasch traditionelle Laubhütten.
Mit unglaublicher Geschicklichkeit bahnen sich die kleinen Menschen ihren Weg durch den Urwald und spannen ihre Netze. In die aneinander geknüpften, hüfthohen Netze werden Ducker (Kleinantilopen) oder auch Stachelschweine getrieben- meist ist hier in der Nähe der Siedlung aber nichts mehr zu finden. Die Pygmäen erklären Ihnen auch die Suche von Heilpflanzen und ihrer Bedeutung. Aus den Fasern einer speziellen Liane werden Seile für die Fangnetze geflochten. Bei einem Tanz sehen wir mit Glück den Waldgeist Yengi, s. Bild.
ALTERNATIVE: Ab ca. 14 Uhr nochmals zur Lichtung Sangha Bai (Elefanten, Antilopen-Beobachtung). Zuzahlung (vor Ort): Geländewagen, 100 €, durch Teiln.
(F / M-Pn / A)
6. Tag: Zweites Gorilla-Trekking
Wir fahren nochmals ca. 20 km auf sehr schlechter, schmaler Piste mit einem der lokalen Geländewagen (sie sind nicht neu und nicht komfortabel, aber funktionieren) in den Regenwald zu einer der zwei anderen Gorilla-Gruppen, etwa der von Mata oder Mayele. Auch hier ist die Zeit für den Anmarsch zu ihnen variabel, im Schnitt pro Weg eine Stunde. Sollte ein Besuch der halb zahmen Mangabe-Affen zwei Tage vorher aus Zeitgründen nicht möglich gewsen sein, so holen wir das heute nach.
(F / M-Pn / A)
7. Tag: Nochmals zur Sangha-Bai
Der Vormittag ist "frei"; Sie sollten mit dem lokalen Guide oder einem der freundlichen Mitarbeiter der Lodge in den nahen Ort Bayanga gehen - die Menschen leben in oft baufälligen, einfachen Holzhäusern. Zum "realen" Leben gehört hier auch der kleine Markt, auf dem fast immer sogenanntes "Bushmeat" angeboten wird, auch Affen. Nach dem Mittgessen fahren wir nochmals zur Sangha-Bai und genießen wieder während mehrerer Stunden die "Elefanten-Show".
(F / M-Pn / A)
8. - 10. Tag: Rückflug nach Bangui und Europa oder Verlängerung
Das Water drumming ist die alte Form der „Telefonie“ am Fluss - erleben Sie eine Demonstration. Wir besuchen auch (wenn nicht schon vorher) das Artisanat (Kunsthandwerk) mit schönen Arbeiten der Ba´Aka; der Erlös kommt ihnen direkt zugute.
Gegen 10 Uhr Gang zur Lehmpiste des „Flughafens“, 10 Minuten. Rückflug mit dem Charterflieger nach Bangui (in der Regel am Sa). Sie werden von unserem Mitarbeiter abgeholt. Durch durch die überschaubare Kapitale zum Markt, zum Museum, zum kleinen Hafen am Ubangi-Fluss. Dort ist auch das gleichnamige Hotel, einst das 5* Sofitel mit 10 Stockwerken, nun im Staatsbesitz und renoviert. Abendessen in einem Restaurant am Fuss in der Nähe (nicht enthalten).
Am nächsten Morgen am 10. Reisetag um 6 Uhr zum Flughafen, Abflug mit Air Maroc um 08:25 nach Casablanca, Ankunft 14:40 Uhr.
Transfer im Shuttlebus zum nahen 3* Hotel Onomo. Sie können noch in eigener Regie nach Casablanca fahren (S-Bahn oder Taxi oder dort alternativ übernachten (ggf. Zuzahlung).
Flug nach Frankfurt am 10. Tag nach Frankfurt 13:05 - 16:35 Uhr) oder nach nach München (13:10 - 20:30 via Brüssel oder Verlängerung.
(F )
Kombination, Verlängerung
Mit Ostafrika: Flug nach Äthiopien oder Nairobi/Kenia, weiter nach Tansania, Ruanda...
Mit Kamerun: Flug am nächsten Morgen nach Douala/Kamerun und Verlängerung – z.B. am Strand oder auf den Mt. Cameroon
Oder bleiben Sie einfach noch ein paar Tage in Marokko...