Reise-Informationen
Diese Reise
Wir folgen dem Niger, Afrikas drittlängster Fluss nach dem Nil und mit 4.180 km kaum kürzer als der Kongo (4.700 km). Von Bamako verlassen wir zunächst den Niger-Fluss, den wir 235 km östlich wieder in Ségou erreichen, der alten Hauptstadt des Bambara-Königreichs. Die Asphaltstraße ist mittlerweile sehr gut.In Djenné 320 km weiter nördlich erleben wir farbenprächtigen Montagsmarkt. Hier steht das gewaltigste Lehmbauwerk der Welt, die große Moschee. Weiterfahrt zum Binnenhafen Mopti mit vielen, meist bunt bemalten langen Booten, den Pinassen. Eine Weiterreise ins Land der Dogon mit Dörfern an Sandsteinklippen ist noch immer zu riskant – nicht wegen Islamisten: seit einigen Jahren bekriegen sich sesshafte Dogon und nomadische Peulh.
Mali ist auch berühmt für seine Musik-Szene – die Sänger Baba Saleh zum Beispiel ist weltbekannt, oder das Griot-Trio Da-Kali. Der 2006 verstorbene Ali Farka Touré galt als „König des Wüsten-Blues“. Mit Glück treffen wir auch den großartigen Salif Keita (Jahrg. 49) der auf einer Insel vor Bamako wohnt und können zum Schluss einen Schnellkurs im Djembe-Trommeln haben. Wir erleben Griots, z.B. in Ségou, und hören den Mali-Reggae.
Sicherheit
Es besteht kein Grund, Mali auf dieser Route aus Sicherheitsgründen zu meiden. Die Sicherheitslage hat sich seit Beginn 2022 stark verbessert – aber das steht leider noch immer nicht in den Reise- und Sicherheitshinweisen des AA.
Es gab in Bamako seit 2017 keinen Anschlag mehr in Ségou oder Djenné noch nie ein Problem.
Entwicklung: In Libyen kamen dort lebende malische Tuareg-Aufständische nach der Ermordung des libyschen Revolutionsführers Gaddafi im Oktober 2011 an Waffen. Der Konflikt wurde durch den Putsch vom März 2012 und spätere Kämpfe zwischen Islamisten und den Tuareg noch angeheizt. Franzosen konnten mit der Operation „Serval“ ab 2013 Gebiete stabilisieren, aber wurden vom neuen Präsidenten im Februar 22 aufgefordert zu gehen: eine gescheiterte Mission. Die islamischen „Jihads“ nördlich von Mopti – Douentza – Gao im Osten verlagerten sich durch das französische Eingreifen nach Süden. Mittlerweile sind malische Sicherheitskräfte in allen großen Orten dieser Route stationiert und sorgen für Sicherheit – deshalb ist auch keine Eskorte nötig, wie in Niger.
Karen Crabbs, die Partnerin vor Ort
Karen war schon immer ein Afrika-Fan und schaffte es, ihre Passion beruflich umzuwandeln. Sie lebt seit Ende 1999 fest in Bamako mit ihrem Mann Mo und zwei Hunden – und hätte das Land längst verlassen, wenn es sehr gefährlich wäre. Caren organisiert u.a. auch Touren nach Senegal und Guinea. Bis zur Destabilisierung von Mali war sie mit ihrer Agentur Toguna höchst erfolgreich, organisierte Reisen für renommierte Zeitungen die New York Times, für das Fernsehen und Bob Geldorf. Weiterhin arbeitet sie als „Fixer“ für Journalisten in noch immer „rote Zonen“, wie nach Gao oder ins Dogonland. Sie weiß also ganz genau, was „geht“ und was nicht. Wenn es nicht grade zu heiß ist (im April/Mai), trekkt sie mit ihren Hunden in der Savanne außerhalb von Bamako.
Basispreis: | ab 1.590 € |
Termine: |
12.08.2022 – 19.08.2022 * Die Daten passen als Verlängerung der Tour 230, Burkina Faso: Flug morgens am Sa, den 11. Reisetag von Ouaga nach Bamako, direkt mit Air Burkina. Da die letzten 2 Tage dann entfallen, ist der Flug im Preis enthalten und die Malireise reduziert sich beim Kombi um 150 € p.P. |
Aufpreis p.P.: | 2 Teiln. + 450 € 3/4 Teiln. + 150 € |
EZ-Zuschlag: | + 150 € |
Leistungen: | Reiseverlauf und Mahlzeiten wie angegeben, alle Eintrittsgelder, englischsprachige, kundige Reiseleitung. |
Nebenkosten: | Visakosten (50 €), Flugkosten, nicht enthaltene Mahlzeiten, Versicherungen, Trinkgelder. |
Kurzfristige Änderungen des Programmablaufes z.B. durch Witterungsbedingungen sind möglich. OASE REISEN übernimmt auch für diese Reise keine Haftung für Situationen, die durch Sicherheitsprobleme entstehen könnten.
Enthaltene Mahlzeiten: F – Frühstück, M = Mittagessen (PN – Picknick, leichtes Essen), A = Abendessen
Reisebeschreibung
Der Reisebeginn ist so gelegt, damit wir den Montagsmarkt von Djenné erleben können, einem der Höhepunkte dieser Reise.
Beste Flugverbindungen bietet AIR FRANCE, z.B. ab Frankfurt um 07:05 Uhr nach Paris, Ankunft in Bamako schon um 14:05 Uhr. Alternative, meist günstiger: Royal Air Maroc, Frankfurt ab 17:55 Uhr, Ankunft Null Uhr 40.
Malis Kapitale Bamako ist meist warm und staubig. Vorschlag bei Ankunft mit AIR FRANCE: Fahrt vom Flughafen in den nahen Parc National du Mali. Das ist ein schöner Freizeitpark mit den wichtigsten Pflanzen- und Baumarten des Landes, mit vielen Plätzen zum Rasten, einem Pavillon du Thé.
Ihr englisch sprachiger Guide besorgt Ihnen auch auf Wunsch eine lokale SIM-Telefonkarte und lokale Währung – am besten mit der VISA-Karte über einen der Geldautomaten: ein Euro sind 655 CFA-Francs).
Abendessen (heute nicht enthalten) zum Beispiel im Hotel Le Baobab (Gegrilltes im großen Garten, propere Zimmer). Alternative bei indiv. Durchführung (nur 5 Zimmer) Hotel The Sleeping Camel mit Pool und einfachen, aber geschmackvollen Zimmern; hier sind auch viele Entwicklungshelfer. Oder in das 5-Hotel Azalai mit großem Pool, Aufpreis ca. 100 € pro Zimmer.
Bamako hat mittlerweile fast 3 Millionen Einwohner und nur wenige höhere Gebäude. Der Hafen ist in Koulikoro, 57 km östlich. Hauptachsen sind die Avenue du Fleuve, die zur alten Brücke führt und der Boulevard du Peuple – überwiegend mit Schlaglöchern.
Morgens Besuch des Nationalmuseums und des Mamrktes.
Fahrt nach Ségou am Niger. Das historische Ségou („Segou-Koro“) befindet sich etwa 10 km südwestlich des heutigen Stadtzentrums (Roman Segu von Maryse Condé, die dafür 2018 den alternativen Literaturnobelpreis erhielt). In Ségou sehen wir die ersten schönen Beispiele der Lehm-Architektur; die Stadt wurde 1620 von den Bozo gegründet und war ab 1712 Hauptstadt des Königreiches Bambara. Der Ort wird auch als „Stadt der 4444 Balazans“ bezeichnet, Akazien mit fast weißen Stämmen. Am Ufer des Niger trifft man oft auf Griot-Sänger – das Trio Da-Kali (Foto) hat das international aufgewertet.
Nachmittags geht es auf eine etwa dreistündige Fahrt mit einem traditionellen Langboot, einer Pinasse, s. Bild. Wir hatten das früher für mehrere Tage durchgeführt, aber die Sicherheitslage gibt es noch nicht her. Dennoch ist dieser kleine Ausflug schon sehr erholsam und interessant – wir fahren auf die andere Seite zum Töpferdorf Kalabougou.
Abendessen, Übernachtung im angenehmen Hotel Djoliba mit Innenhof, oder Hambé-Hotel: im traditionellen Stil, aus Lehm, mit schönen, einfachen Zimmern und Garten.
(F / A).
Fahrt parallel zum Niger nach San – gelegen südlich des Niger-Nebenflusses Bani, umgeben von vielen Feldern (Reis, Mais und Baumwolle). Daneben ist San Zentrum der Bogolon-Produktion. Bogolan sind grob strukturierte und handgewebte Baumwollstreifen, die etwa zehn bis 15 Zentimeter breit sind und zusammengenäht werden. Traditionell werden sie von Männern gewebt. Die Muster werden von Frauen durch wiederholtes Auftragen von Schlamm und Saft aus Blättern und Baumrinde erzeugt. Der Färbeprozess ist äußerst zeitraubend, Bogalons sind begehrt – bis zur Haute Couture. Wir besuchen ein Atelier.
Die Mittelniger-Region ist gekennzeichnet durch eine große Anzahl von Moscheen in hoher Bauqualität. Die Flussregionen sind reich an großen Flussoasen, die vorzügliches Baumaterial liefern. So verwundert es nicht, dass San allein sieben Stadtviertel-Moscheen hat. Die Freitagsmoschee von 1941 gehört zu den großen Bauwerken in Mali.
Einfaches Hotel, z.B. Teriya. Basierend auf der aktuellen Sicherheits-Situation kann sich auch diese Etappe ändern, z.B. Übernachtung in Djenné (einfaches Hotel-Campement).
(F / A).
Fahrt nach Djenné. Auf dem Montagsmarkt treffen sich viele Volksgruppen, vor allem Bambara, Peulh und Tuareg. Das Warenangebot ist überwältigend; bunte Stoffe setzen leuchtende Akzente; viele kommen mit dem Boot an, andere mit ihrem Vieh zu Fuß, wie die Peulh (Foto).

Die Lehm-Moschee ist das weltgrößte Lehmbauwerk und wurde 1907 wieder nach dem alten Vorbild aus dem 14. Jh. aufgebaut. Sie zählt zu den berühmtesten Bauwerken Afrikas und wurde von der UNESCO (Weltkulturerbe) 1988 gemeinsam mit der Altstadt Djennés restauriert. Wir begegnen vor allem an den Markttagen auch Frauen der Peulh mit oft riesigen Ohrringen aus purem Gold - eine traditionelle Geldanlage. In der Altstadt gehen wir durch verwinkelte Gassen, passieren Koranschulen und alte, zweistöckige Wohnhäuser mit dekorativen Fassaden. Wir können auch die lokale Spezialität „Tion Tion“ probieren: Reis mit einer würzigen Sauce und Fisch.
Weiterfahrt nach Mopti. Die Stadt mit heute über 70.000 Einwohnern ist die Handelsmetropole des Niger-Binnendeltas, vor allem durch Trockenfisch und Vieh, aber auch dem Steinsalz aus Taoudeni.
Abendessen und Übernachtung im renovierten Campement-Hotel, nun mit Pool (!).
(F / A).
Das „Venedig Malis“ (eine reichlich euphemistische Bezeichnung) wurde erst 1893 durch Franzosen auf künstlich aufgeschüttetem Boden gegründet. Einzelne Stadtviertel befinden sich in Insellage und sind durch Dammbauten verbunden. Die große Moschee wurde ab 1933 auf dem Areal einer 1908 erbauten Moschee errichtet und ab 2004 restauriert. Wir besuchen den quirligen Hafen mit den bunten Booten und die urige Lehm-Altstadt.
Fahrt wieder über San nach Ségou. Letzter Sonnenuntergang am Niger… Übernachtung wie auf der Hinfahrt.
(F / A).
Zeitiger Aufbruch für die Rückfahrt. Rund 30 km vor Bamako biegen wir ab zu einer riesigen Straußenfarm, die ein wohlhabender Malier aufgezogen hat – das trockene Klima ist ideal für die Aufzucht dieser bizarren, flugunfähigen Riesenvögel. Abschiedsessen außerhalb von Bamako auf einem Hügel mit Blick auf den Niger, das Restaurant wurde von Dogon-Guides gegründet.
Hotel wie zum Reisebeginn. Wer´s eilig hat, kann heute Nacht schon zurück fliegen (das wäre aber schade) oder verlängern.
(F / A ).
Tagesausflug nach Siby südwestlich von Bamako mit bizarren, nadelförmigen Felsen. Ein kleiner Wasserfall mündet in einen klaren See, in dem wir baden können; Picknick. Alternativ Ausflug auf eine Insel bei Bamako mit Djembe-Trommelkurs – dort lebt der Musiker Salif Keita. Auf Wunsch Besuch des Artisanats.
Fahrt zum Flughafen und Rückflug (AIR FRANCE vor Mitternacht, AIR MAROC gegen zwei Uhr morgens).
(F / M-Pn).